Seenomaden bezeichnet eine Reihe verschiedener, in der südostasiatischen Inselwelt lebender Völker. Umgangssprachlich werden sie (pejorativ) auch Seezigeuner (engl. Sea Gypsies) genannt. Im Thailändischen werden die Seenomaden Chao Leh (ชาวเล - wörtl. Leute der See) und auf birmanisch Selung (auch Selon) genannt. Ihre Lebensweise ist halbnomadisch. Während der Zeit des Monsuns bleiben sie auf den Inseln der Andamanensee, in der Straße von Malakka bis zum südchinesischen Meer. In der übrigen Zeit des Jahres ziehen sie mit Booten von Insel zu Insel und leben vorwiegend vom Fang von Fischen sowie von Meeresfrüchten.

Seenomaden auf Basilan
Seenomaden auf Mindanao

Das größte unter diesen Völkern sind die Bajau.[1] Sie sind staatenlos, besitzen keinen Ausweis, keine Geburtsurkunde und haben keine Nationalität.[2] Weiter zählen dazu die Bugis, die Orang Laut einschließlich der Urak Lawoi[3], die Moken und Moklen sowie die Sakai (auch Maniq[4]).

Literatur Bearbeiten

  • Clifford Sather: The Bajau Laut - Adaption, History, And Fate In A Maritime Fishing Society Of South-Eastern Sabah, Oxford University Press, Kuala Lumpur, 1997, ISBN 983-56-0015-5
  • Frank M. LeBar (Hrsg.): Ethnic Groups of Insular Southeast Asia, Volume 1: Indonesia, Andaman Islands, and Madagaskar; Human Relations Area Files Press, New Haven, 1972
  • Frank M. LeBar (Hrsg.): Ethnic Groups of Insular Southeast Asia, Volume 2: Philippines and Formosa; Human Relations Area Files Press, New Haven, 1972

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. CLIFFORD, Seite 321
  2. Malaiischer Archipel: In der Welt der Seenomaden. In: daserste.de. 15. April 2018, abgerufen am 15. November 2018.
  3. Urak Lawoi of the Adang Archipelago, by Dr. Supin Wongbusarakum (engl.)
  4. Hajek John: Unraveling Lowland Semang. In: Oceanic Linguistics. Band 35, Nr. 1, Juni 1996, S. 138–141, JSTOR:3623034.