Secured Distribution ist ein Begriff aus der Betriebswirtschaft. Es handelt sich dabei um eine auf Dauer ausgelegte Ausgestaltung von Distributionssystemen. Das Ziel ist die herstellerseitige Kontrolle und Steuerung der endverbraucherorientierten Koordination zwischen dem herstellenden Unternehmen und den eigentumsgebundenen Distributionsorganen.

Formen der Secured Distribution sind vorrangig als Antwort seitens der Konsumgüterhersteller auf den Machtzuwachs und die zunehmende Emanzipation des Einzelhandels zu verstehen. So streben Handelsunternehmen bereits seit Jahren neben der Logistikführerschaft die Marketingführerschaft im Distributionskanal an und verstehen sich in einem verstärkten Ausmaß als Integratoren und weniger als reine Distributionsmittler bzw. als „verlängerter Arm“ der Industrie. Hierdurch sehen sich Industrieunternehmen verstärkt mit u. U. zur eigenen strategischen Ausrichtung konträren Zielsetzungen und Vorstellungen der Distributionsmittler konfrontiert, woraus ein gesteigertes Interesse daran erwächst, eine intensivere Einflussnahme auf die nachgelagerten Prozesse und Unternehmen auszuüben und deren Politik im Hinblick auf die eigenen Zielsetzungen, insbesondere die eigenen Vorstellungen im Rahmen der Markenartikeldistribution, zu steuern. Dies kann über vertikal-integrative Distributionssysteme bzw. Formen der Secured Distribution als Umgehungsstrategie des Handels und vertikal-kooperative Distributionssysteme bzw. Formen der Controlled Distribution erfolgen.

Bei einer Auflistung der Formen der Secured Distribution sind drei Basisoptionen voneinander zu unterscheiden:

  • stationäre Distribution (z. B. in Eigenregie geführte Filialen, so Flagship-Stores, Verkaufsniederlassungen, Factory Outlets, Concessions bzw. Concession-Shops, Automaten)
  • mobile Distribution (z. B. Verkaufsfahrer, mobile Verkaufsstellen und Verkaufswagen, Heim-Partys, Märkte-, Messe- und Hotelverkauf)
  • Remote-Distribution (z. B. Katalog, Telefon/Fax, Internet (E-Commerce), interaktives Teleshopping/Direct-Response-TV).

Die verstärkten stationären Direktvertriebsaktivitäten von Konsumgüterherstellern führen gegenwärtig zu einer erheblichen Ausweitung des Spektrums wie auch der Anzahl der „Händler“.

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Joachim Zentes, Michael Neidhart, Lambert Scheer: HandelsMonitor Spezial: Vertikalisierung – Die Industrie als Händler. Deutscher Fachverlag, Frankfurt a. M. 2005, ISBN 3-86641-026-3.
  • Joachim Zentes, Michael Neidhart: Secured und Controlled Distribution – Die Industrie als Einzelhändler. In: Joachim Zentes (Hrsg.): Handbuch Handel: Perspektiven – Strategien – Fallbeispiele. Gabler, Wiesbaden 2006.