Sebastian Castro (Aktivist)

deutscher Autor, Aktivist und Künstler

Sebastian Castro (* 1972 in Aix-en-Provence) ist ein deutscher Autor, Aktivist und Künstler.

Werdegang Bearbeiten

Der Sohn eines argentinischen Psychiaters und einer deutschen Kuratorin wuchs in Buenos Aires auf und war als Chauffeur, Reiseleiter, Makler, Standfotograf und Journalist tätig, bevor er ab Anfang der 1990er Jahre zunächst als schwuler Aktivist hervortrat[1], um sich in der Folge fiktionaler Literatur (Erzählungen, Kurzgeschichten) zuzuwenden.[2] 1993 siedelte er nach Deutschland über.

Werk Bearbeiten

1995 erschien sein schwules Lexikon, das erste Werk dieser Art in deutscher Sprache.[3] In seinem Band Und das ist gut so! fokussierte er dann den Umgang von Prominenten mit dem Thema Homosexualität in Kultur, Politik, Sport und Religion[4]. Sein Roman Unter Männern[5] über das Urlaubsverhalten schwuler Touristen am Beispiel Gran Canarias aus dem Jahr 2009 „genießt in der Schwulenszene Kultstatus“.[6] Ein Fortsetzungsband erschien 2019 unter dem Titel „Winterpride“.[7]

Als Bildender Künstler erstellte Castro zunächst Landkarten und Stadtpläne, auf denen er global die Hinterlassenschaft seiner persönlichen Spuren dokumentierte um sie „quasi in vorauseilender Kooperation mit potentiellen Ermittlern“ öffentlich zu machen.[8] Daran anknüpfend beschäftigte sich Castro mit genetischen Codes, die er in Form von Duftmarken seiner selbst als Parfüms (SeCaOne) in Umlauf brachte.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Axel Schock/Rinaldo Hopf: Mein schwules Auge 6, Konkursbuch Verlag 2009, S. 313.
  2. Jim Baker: Hiebe und Triebe, Berlin 2004, S. 215
  3. Das schwule Lexikon, Eichborn Verlag, Frankfurt 1995, ISBN 3-8218-0473-4
  4. Und das ist gut so!; Querverlag, Berlin 2006, ISBN 3-89656-129-4
  5. Unter Männern, Männerschwarm Verlag, Hamburg 2009, ISBN 978-3-939542-70-4
  6. Dummy, 56/2017
  7. Winterpride, Männerschwarm Verlag, Hamburg 2019, ISBN 978-3-86300-286-2
  8. Ruth Bossi: documentale 14, 2012, ISBN 978-3-941825-35-2