Schwarzensteinkees

Gletscher in den Zillertaler Alpen in Tirol

Das Schwarzensteinkees ist ein Gletscher in den Zillertaler Alpen in Tirol.

Schwarzensteinkees
Schwarzensteinkees mit Schwarzenstein, 2014
Schwarzensteinkees mit Schwarzenstein, 2014

Schwarzensteinkees mit Schwarzenstein, 2014

Lage Tirol, Österreich
Gebirge Zillertaler Alpen
Länge 2,5 km [1]
Fläche 4,118 km² [1]
Exposition Nordwest
Höhenbereich 3320 m ü. A. – 2319 m ü. A. [1]
Koordinaten 47° 0′ 52″ N, 11° 51′ 32″ OKoordinaten: 47° 0′ 52″ N, 11° 51′ 32″ O
Schwarzensteinkees (Tirol)
Schwarzensteinkees (Tirol)
Entwässerung ZemmbachZillerInn

Es erstreckt sich am Talschluss des Zemmgrundes unterhalb des namensgebenden Schwarzensteins (3369 m ü. A.) und der III. Hornspitze (3254 m ü. A.) über einen Höhenbereich von rund 3300 bis 2300 m vom Alpenhauptkamm nach Nordwesten. Der Hornrücken trennt das Schwarzensteinkees vom westlich benachbarten Hornkees. Mit einer Fläche von rund 4 km² ist das Schwarzensteinkees einer der größten Gletscher der Zillertaler Alpen. Es entwässert über den Zemmbach zum Ziller.

Gletscherschwund Bearbeiten

 
Der Keesboden am Schwarzen Stein mit dem Horn und dem Rossrücken am Ursprung der Ziller im Ziller-Thale.[2] Aquarell von Thomas Ender, 1841

Wie die meisten Gletscher in den Alpen ist das Schwarzensteinkees seit der Mitte des 19. Jahrhunderts von der Gletscherschmelze betroffen. 1850 maß seine Fläche noch 7,20 km²[3], seit damals hat der Gletscher über 40 % an Fläche verloren. 2011 ist der untere Zungenrand abgerissen, er hat keine Verbindung mehr mit dem Hauptgletscher.[4] Unterbrochen wurde diese Entwicklung von deutlichen Vorstößen in den Jahren 1972 bis 1990. Das Schwarzensteinkees war dabei häufig der österreichische Gletscher mit dem größten gemessenen Längenzuwachs (1978/79: +44 m, 1979/80: +78 m).[5]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Schwarzensteinkees – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c World Glacier Monitoring Service (WGMS): Fluctuations of Glaciers 2005–2010 (Vol. X). Zürich 2012, S. 119 (PDF; 5 MB (Memento des Originals vom 5. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.geo.uzh.ch)
  2. Der Bach wird heute als Zemmbach bezeichnet, der Ursprung des Zillers wird im Zillergrund gesehen.
  3. Peter Pindur, Helmut Heuberger: Zur holozänen Gletschergeschichte im Zemmgrund in den Zillertaler Alpen, Tirol/Österreich (Ostalpen). In: Zeitschrift für Gletscherkunde und Glazialgeologie. Band 42, Nr. 2, 2008, S. 21–89 (online).
  4. Andrea Fischer: Gletscherbericht 2011/2012. Sammelbericht über die Gletschermessungen des Oesterreichischen Alpenvereins im Jahr 2012. In: Bergauf. Nr. 2, 2013, S. 22–28 (PDF; 590 kB).
  5. Andrea Fischer, Gernot Patzelt, Hans Kinzl: Length changes of Austrian glaciers 1969–2013. Institut für Interdisziplinäre Gebirgsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Innsbruck 2013, doi:10.1594/PANGAEA.821823