SchwarzRund (geb. als Ana Melina Morr de Pérez) ist „Schwarze Deutsche Dominikaner*in[1] und beschäftigt sich in der eigenen aktivistischen, wissenschaftlichen und künstlerischen Arbeit mit mehrdimensionalen Lebensrealitäten. SchwarzRund ist eine multimediale Wissensplattform und das Pseudonym, unter dem de Pérez publiziert.

Leben und Wirken

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Melina Morr de Pérez kam mit drei Jahren nach Bremen und lebt heute in Berlin.

De Pérez studierte von 2013 bis 2021 im Bachelor und Master Kulturwissenschaften und Gender Studies an der Humboldt-Universität zu Berlin. Neben dem Studium baute de Pérez die multimediale Wissensplattform SchwarzRund auf. Seit 2013 publiziert de Perez auf dem gleichnamigen Blog und auch in verschiedenen Zeitschriften wie z. B. dem Missy Magazine. Die Publikationen – Artikel, Essays, Gedichte, Kurzgeschichten sowie der Roman Biskaya (2016) und die Novelle Quasi (2020) – erscheinen unter dem Pseudonym SchwarzRund.[2] Das trifft auch auf den gemeinsam mit simo tier kreierten Podcast Rampe? Reicht! über Behinderungen, gesellschaftliche und Community-interne Ausschlüsse zu.[3] SchwarzRund schreibt „immer aus queerer, fetter, neurodiverser und chronisch erkrankter Schwarzer Perspektive“[4]. Die Nebentitel der erschienenen Bücher weisen darauf hin, dass darin Afropolitismus und insbesondere Afroqueerness eine wichtige Rolle spielen. Die Erzählinstanzen und Hauptfiguren, wie zum Beispiel Tue in Biskaya oder Wendolyn in Quasi, gehören häufig der afrikanischen Diaspora in Deutschland an und lassen sich als transnationale und queere Identitäten beschreiben.[5]

Während der Recherchearbeiten für den ersten Roman Biskaya begann sich de Pérez zunehmend für historische Studien zu interessieren. Das Leben von Achmed, einem Schwarzen Höfling am preußischen Hof wurde zu einem zentralen Element des Romans. De Pérez belegte im Masterstudium Seminare in Archivwissenschaften und zeichnet in der Masterarbeit 500 Jahre dominikanischer Geschichte nach.[2] Das befähigte de Pérez zu einer geschichtswissenschaftlichen Promotion. Am Lehrstuhl für Nordamerikanische Geschichte an der Universität Erfurt entsteht derzeit die Dissertation zu Audre Lordes Demokratieverständnis und ihrer Politik der Differenz.[6] Forschungsschwerpunkte von de Pérez sind Schwarze deutsche Geschichte, Differenz und Gleichheit, mehrdimensionale Verletzbarkeiten und Intersektionalität, insbesondere Queere Schwarze Interventionen und Afrx-Latinx Identitäten.[7][8] De Pérez lehrte von 2022 bis 2023 an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg für gender*bildet – Netzwerkstelle für Genderforschung und -lehre.[2][9]

  • Biskaya. Afropolitaner Berlin-Roman. Zaglossus, Wien 2016.
    • Biskaya. Afroqueerer Roman. Books on Demand, Norderstedt 2020.
  • Quasi. Afroqueere Novelle. Ach je Verlag, Berlin 2020.
  • Es hat sich auserklärt. Afroqueere Gedichte. edition assemblage, Münster 2023.

Kurztexte (Auswahl)

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  • mein körper gehört mir nicht, vorgetragen in der Villa Neukölln „poetry meets hiphop“ am 21. Juni 2015. Videoaufzeichnung auf YouTube.
  • Wer ist Kultur und wer hat Kultur? Gesellschaftliche Abwertung des kulturellen Wissens emigrierter Menschen. In: Anja Schütze und Jens Maedler (Hg.): Weiße Flecken. Diskurse und Gedanken über Diskriminierung, Diversität und Inklusion in der Kulturellen Bildung. Kopaed, München 2017 (Kulturelle Bildung, Bd. 63).
  • Casa. In: Tamer Düzyol und Taudy Pathmanathan (Hg.): Haymatlos. Gedichte. edition assemblage, Münster 2018.
  • Klima. In: Neue Rundschau, Jg. 129, Heft 2: Geschichte schreiben (hg. v. Manuela Bauche und Sharon Dodua Otoo), 2018.
  • Thues, doch wenn nicht, lass es bleiben. In: Sonja Eismann und Anna Mayrhauser (Hg.): Freie Stücke. Geschichten über Selbstbestimmung. Nautilus Verlag, Hamburg 2019.
  • Zumindest am Leben. In: Eliah Lüthi (Hg.): be_Hindert & ver_Rückt. Worte_Gebärden_Bilder finden. edition assemblage, Münster 2020, S. 62–65.
  • Mein zweites Schwarz. Unverschämt afrolateinamerikanisch. In: Evein Obulor (Hrsg.): Schwarz wird großgeschrieben. & Töchter, München 2021, S. 44–52.

Literatur

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  • Jeannot Moukouri Ekobe: Die (Re-)Imagination des Nationalen in Zeiten der Transformation. Eine afropäische ästhetische Intervention. edition assemblage, Münster 2021. (Ekobe analysiert in seiner Monografie drei Romane, darunter SchwarzRunds Biskaya)
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Einzelnachweise

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  1. SchwarzRund. In: edition assemblage. Abgerufen am 28. Juli 2024.
  2. a b c Melina Morr de Pérez: Curriculum Vitae. In: Universität Erfurt. Abgerufen am 28. Juli 2024.
  3. SchwarzRund und simo tier: Startseite. In: Rampe? Reicht! Abgerufen am 28. Juli 2024.
  4. SchwarzRund: About. In: Rampe? Reicht! Abgerufen am 28. Juli 2024.
  5. Laura Steindorf: Rezension zu: Jeannot Moukouri Ekobe, Die (Re-)Imagination des Nationalen in Zeiten der Transformation, 2021. In: CompLit. Journal of European Literature, Arts and Society (Sonderheft: Sketches of Black Europe in African and African Diasporic Narratives). Band 6, Nr. 2, 2023, S. 232, doi:10.48611/isbn.978-2-406-16076-2.p.0215.
  6. Forscher*innengruppe "Contested Democracy". In: Universität Erfurt. Abgerufen am 28. Juli 2024.
  7. Melina Morr de Pérez. In: Universität Erfurt. Abgerufen am 28. Juli 2024.
  8. SchwarzRund: Startseite. In: SchwarzRund. Abgerufen am 28. Juli 2024.
  9. Vorlesungsverzeichnis (Namenssuche). In: Vorlesungsverzeichnis MLU Halle. Abgerufen am 29. Juli 2024.