Das Pogrom von Schuscha ereignete sich in der zu diesem Zeitpunkt größten Stadt Bergkarabachs im März 1920.[1][2][3] Es richtete sich gegen die armenischen Bewohner, deren Anteil an der Gesamtbevölkerung der Stadt 1916 53,3 % betrug und führte zu deren weitgehender Auslöschung. Das Massaker geschah während des Armenisch-Aserbaidschanischen Krieges, als aserbaidschanische Truppen die armenischen Einwohner von Schuscha angriffen und zwischen dem 22. und 26. März 1920 töteten. Die Armenierviertel der Stadt Schuscha wurden dabei vollständig zerstört.[4] Die Angaben über die Anzahl der Todesopfer gehen weit auseinander und liegen zwischen 500[5][6] und 20.000[7] bzw. 30.000.[8] Die sowjetische Enzyklopädie von 1970 gibt 2.096 Todesopfer an.[9] Ein Teil der Armenier konnte fliehen, es blieben kaum überlebende Armenier in der Stadt zurück.[10][11][12][13]

Zerstörtes Armenierviertel von Schuscha nach dem Pogrom im März 1920. In der Bildmitte die Ghasantschezoz-Kathedrale.
Ruinen in Schuscha, März 1920

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. World Directory of Minorities, S. 145 (Minority Rights Group, Miranda Bruce-Mitford)
  2. Kalli Raptis, Nagorno-Karabakh and the Eurasian Transport Corridor
  3. Commission de Refugies, France (PDF)
  4. Thomas de Waal: [https://books.google.de/books?id=A8Z2zB-ceSsC&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_atb#v=onepage&q&f=false Black Garden: Armenia and Azerbaijan Through Peace and War]. New York University Press, New York 2003, ISBN 978-0-8147-1945-9, S. 51–25 (englisch): “Die verheerende Plünderung von 1920 erfolgte nach dem Abzug der Russen und am Ende einer weiteren Periode der wirtschaftlichen Zerrüttung und des Bürgerkriegs. Bei dieser Gelegenheit wütete eine aserbaidschanische Armee durch die armenische Oberstadt, brannte ganze Straßen nieder und tötete Hunderte von Armeniern. Als die Russen in bolschewistischen Uniformen zurückkehrten, wurde Stepanakert zur neuen Hauptstadt von Berg-Karabach. Gespenstisch und unberührt standen die Ruinen des armenischen Viertels Schuscha über vierzig Jahre.”
  5. Thomas de Waal. Black Garden: Armenia and Azerbaijan through Peace and War. ISBN 0-8147-1944-9.
  6. Richard G. Hovannisian: The Republic of Armenia, Vol. III: From London to Sèvres, February–August 1920
  7. Lords Hansard, Text für 1. Juli 1997 (170701-19) [1]
  8. Игорь Бабанов, Константин Воеводский: Карабахский кризис, Санкт-Петербург, 1992
  9. Большая Советская Энциклопедия, третье издание (1978)
  10. World Directory of Minorities, S. 145 (Minority Rights Group, Miranda Bruce-Mitford)
  11. Kalli Raptis, Nagorno-Karabakh and the Eurasian Transport Corridor
  12. Commission de Refugies, France (PDF)
  13. Lords Hansard, Text für 1. Juli 1997 (170701-19) [2]