Schurre (Bodetal)

Blockhalde in der Bodeschlucht im Unterharz bei Thale in Sachsen-Anhalt

Die Schurre ist eine Blockhalde in der Bodeschlucht im Unterharz bei Thale in Sachsen-Anhalt. Die Blockhalde befindet sich in langsam rutschender Bewegung, besonders bei stärkeren Regen „schurren“ die Blöcke teils hörbar zu Tal.

Die Schurre, 2009
Der Wanderweg

Der Name ist auf einen 1864 angelegten, viel begangenen Verbindungsweg zwischen der Bode und der Roßtrappe übergegangen. In 18 Spitzkehren windet sich die Schurre durch die steile Blockschutthalde. Der Weg wurde aufwändig trassiert und teilweise gepflastert. Von den wegbegleitend an diesem Extremstandort gepflanzten Bäumen haben einige überlebt. Die Begehung des Wanderweges bergauf ist aufgrund der rund 200 Höhenmeter und der starken Steigung schwierig.

Nach einem Felsabgang im Jahr 2010 war der Weg 11 Jahre lang gesperrt.[1] Zunächst waren der Bau einer Umgehungstreppe hinauf zur ersten Serpentine und Räumungen diskutiert worden, doch über Jahre wurde keine Lösung umgesetzt, die die Schurre für Wanderer wieder begehbar gemacht hätte. Nachdem im Jahr 2015 die Hangsicherungsarbeiten für den im Tal verlaufenden Goetheweg abgeschlossen worden waren, übertrug das Land Sachsen-Anhalt im Jahr 2016 das komplette Roßtrappenmassiv an die Stadt Thale.[2] Im Herbst 2020 begannen Sanierungsarbeiten am Wanderweg, die im Frühjahr 2021 abgeschlossen wurden.[3] Die Kosten wurden auf 150.000 Euro geschätzt.[4] Nach einem Unwetter im September 2022 war die Schurre für einige Wochen gesperrt.[5] Im Oktober 2023 wurde bekanntgegeben, die Schurre solle nach den wiederholten Zerstörungen durch Unwetter nicht wieder instand gesetzt werden. Der Weg wurde aber nicht gesperrt. Schilder weisen darauf hin, dass es sich um einen schwierig zu begehenden Weg mit alpinem Charakter handelt. Im Oktober 2023 verunglückte ein 79-jähriger Wanderer auf der Schurre tödlich, als er einen Abhang hinunterstürzte.[6][7]

Die Schurre in der Literatur Bearbeiten

In den Kapiteln 6 und 7 des Romans Cécile von Theodor Fontane wird der Abstieg von der Roßtrappe über die Schurre ins Bodetal thematisiert. Die Titelheldin lehnt es dabei ab, in einem Tragstuhl zu Tale befördert zu werden.[8]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Schurre (Bodetal) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Benjamin Richter: Wanderweg zur Rosstrappe ist wieder frei. Mitteldeutsche Zeitung, 29. April 2021, abgerufen am 3. September 2021.
  2. Detlef Horenburg: Wanderweg an der Rosstrappe bei Thale: Nach sieben Jahre Sperre bald wieder frei? Mitteldeutsche Zeitung, 1. April 2017, abgerufen am 27. Januar 2020.
  3. Wanderweg wird beräumt und gesichert: Umleitung ist ausgeschildert. In: mz-web.de. 20. September 2020, abgerufen am 17. November 2020.
  4. Benjamin Richter: Lichtblick für die Schurre: Doch nur, wenn genügend Geld fließt. Mitteldeutsche Zeitung, 20. August 2019, abgerufen am 27. Januar 2020.
  5. Bodetal bleibt bis zum Frühjahr 2023 für Wanderer gesperrt. Harzklub e. V., 21. September 2022, abgerufen am 21. März 2023.
  6. 79 Jahre alter Wanderer stirbt auf „Schurre“ im Harz. In: FAZ.NET. 21. Oktober 2023, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 21. Oktober 2023]).
  7. mdr.de: Wanderer im Bodetal tödlich verunglückt | MDR.DE. Abgerufen am 21. Oktober 2023.
  8. Theodor Fontane, Cécile im Projekt Gutenberg

Koordinaten: 51° 44′ 14″ N, 11° 0′ 58″ O