Schloss Scheppelwitz

ruinöses Schloss im polnischen Ciepielowice im Powiat Opolski (Kreis Oppeln)

Das Schloss Scheppelwitz (polnisch Pałac w Ciepielowicach) ist ein ruinöses Schloss in Ciepielowice im Powiat Opolski in der Woiwodschaft Oppeln in Polen.

Schloss Scheppelwitz
Schloss Scheppelwitz (2013)

Schloss Scheppelwitz (2013)

Daten
Ort Ciepielowice, Gmina Dąbrowa, Powiat Opolski, Woiwodschaft Opole
Koordinaten 50° 41′ 57,2″ N, 17° 45′ 4,8″ OKoordinaten: 50° 41′ 57,2″ N, 17° 45′ 4,8″ O
Schloss Scheppelwitz (Opole)
Schloss Scheppelwitz (Opole)

Geschichte Bearbeiten

 
Schloss Scheppelwitz nach dem Brand 2015

Das Schloss wurde Ende des 18. Jahrhunderts von Franz Xaver von Biedau erbaut, dessen Familienwappen auf dem Putz des Schlosses erhalten ist. 1841 wurde das Anwesen von der Adelsfamilie Ziegler-Klipphausen erworben, die bereits das Nachbargut in Dambrau besaß. Beide Güter wurden weit vor 1894 von der Plesser Linie des Adelsgeschlechts Hochberg gekauft. Zeitgleich gehörte Schloss Scheppelwitz mit seinem 349 ha Gut zur Herrschaft Schloss Dambrau. Scheppelwitz war damals verpachtet.[1] Gutsbesitzer war der Diplomlandwirt Konrad Eduard Reichsgraf von Hochberg,[2] Freiherr zu Fürstenstein (1867–1934), Leutnant d. R. des Eliteregiments des Gardes du Corps. Er verkaufte das Gut vermutlich im Jahr 1920[3] an die zu Solms-Baruth, an seinen Schwager Rittmeister[4] Hermann Franz Graf zu Solms-Baruth (1888–1961) und dessen Ehefrau Anna von Hochberg, Freiin zu Fürstenstein a. d. H. Pleß (1888–1966). Unklar bleibt bisher Graf Solms Austritt 1938 aus dem Johanniterorden.[Anmerkung 1] Anna Gräfin Solms war die einzige Tochter aus zweiter Ehe des Hans Heinrich XI. 2. Fürst und Herzog von Pleß, Graf von Hochberg. Graf Hermann Solms wiederum war der nächstjüngere Bruder des Friedrich Fürst zu Solms-Baruth. Die Grafenfamilie zu Solms-Dambrau-Scheppelwitz lebte 1941 in Breslau[5] und blieb bis zur Enteignung 1945 im Besitztum.[6]

Nach dem Zweiten Weltkrieg, den das Schloss weitgehend unversehrt überstand, gelangten Schloss und Herrschaft Scheppelwitz zusammen mit dem größten Teil Schlesiens 1945 an Polen.

Bei einem Brand 2015 wurden der älteste, westliche Flügel, sowie die Kartusche mit den Wappen des letzten Eigentümerpaares zerstört.

Bauwerk Bearbeiten

Das Schloss ist ein zweigeschossiger, verputzter Backsteinbau mit Mansarddach und Gaube im Stil des Klassizismus. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde an der Nordseite ein Seitenflügel mit einem Treppenhaus als Verbindungstrakt angefügt. Die Westfassade gegliedert mit Gurtgesimse, Eckquaderungen sowie Festons, hat sieben Achsen, mit einem zentral gelegenen Eingang, der mit einem Korbbogen in einem profilierten Rahmen abgeschlossen ist. Über dem Eingang befinden sich zwei stuckierte Wappen. Im Inneren befindet sich ein klassizistisches Treppenhaus sowie Kreuzgratgewölbe im Keller.

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Schloss Scheppelwitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Schlesisches Güter-Adreßbuch. Verzeichnis der sämmtlichen Rittergüter und selbstständigen Guts-und Forstbezirke. 1894. In: GAB. 5. Auflage. Regierungsbezirk Niederschlesien, Kreis Falkenberg OS. Herrschaft Dambrau. Wilhelm Gottlieb Korn, Breslau November 1894, S. 361–362 (google.de [abgerufen am 30. November 2022]).
  2. Die Angehörigen der K. württembergischen Akademie Hohenheim während des 75jährigen Bestehens derselben von 1818 bis 1893. II. Studierende der Akademie, a) Landwirte. Sommersemester 1892, Nr. 4231.. Druck Friedrich Find, Plieningen 1893, S. 104 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 30. November 2022]).
  3. Gerhard Elvert: Ein oft verrückter Lebensweg. Ein Landwirt und Wissenschaftler erinnert sich. Verlag BS, Rostock 2004, ISBN 3-89954-073-5, S. 17–19 (google.de [abgerufen am 30. November 2022]).
  4. Hermann Graf zu Solms-Baruth: Der öffentliche Glaube des Erbscheins nach dem Rechte des Bürgerlichen Gesetzbuchs. Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde bei der Juristischen Fakultät der Universität Leipzig. In: Bibliotheca Albertina. U 16.533. Robert Noske. Großbetrieb für Dissertationsdruck, Borna-Leipzig 1916, S. 1–43 (zvab.com [abgerufen am 30. November 2022]).
  5. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Fürstlichen Häuser. 1942 (Hofkalender). In: Gothaischer Hofkalender. 179. Auflage. II. Abteilung. Solms. Baruth, III. Abteilung. Pleß Anna. Justus Perthes, Gotha November 1941, S. 321–419 (google.de [abgerufen am 30. November 2022]).
  6. Theodor Häbich: Deutsche Latifundien. Bericht u. Mahnung. 3. Auflage. W. Kohlhammer, Stuttgart 1947, S. 130–173 (nbn-resolving.org [abgerufen am 30. November 2022]).

Anmerkungen Bearbeiten

  1. Lt. Johanniter-Ordensblatt, 136. Nachweisung, S. 39, Berlin 30. Juli 1938, besteht dort kein Bezug zu einer möglichen Doppelmitgliedschaft zur NSDAP.