Schlammvulkane von Qobustan

Aserbaidschanische Schlammvulkane
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Die Schlammvulkane von Qobustan (aserbaidschanisch: Palçıq vulkanı) sind seit 2001[1] ein geologisches Schutzgebiet im aserbaidschanischen Rayon Qobustan.

Schlammvulkane in Aserbaidschan

Eigenschaft Bearbeiten

In Aserbaidschan gibt es mit circa 300 Stück die weltweit meisten Schlammvulkane. Das sind rund ein Drittel aller Schlammvulkane auf der Welt.[2] Ihr Auftreten in der Gegend um Qobustan ist eng mit den dortigen Öl- und Gasvorkommen verbunden. Manchmal spucken Schlammvulkane mehrere hundert Meter hohe Feuerstöße sowie Stichflammen, Feuerbälle und große Mengen Schlamm aus.[3][4] Im Jahr 2001 gab es den letzten großen Ausbruch.[5] Beim Ausbruch 1887 gab es bis zu 600 Meter hohe Stichflammen.[4]

Seit Dezember 2003 misst die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Zusammenarbeit mit der aserbaidschanischen Nationalen Akademie der Wissenschaften fortlaufend die Periodizität des Gasaustritts aus dem Schlammvulkan Dashgil in Qobustan.[6]

Inhalt Bearbeiten

Das Gas, welches die Schlammvulkane ausstoßen, besteht zu 90 % aus leicht entzündlichem Methan. Der Schlamm enthält Jod, Brom, Calcium und Magnesium[7] weiterhin ist er stark mineralhaltig. Eine gesundheitsfördernde Wirkung für die Haut wird dem Schlamm nachgesagt.[5]

Die Schlammvulkane in Aserbaidschan sind eine touristische Attraktion.[4]

Sonstiges

NASA-Forscher berichten, dass Schlammvulkane auf dem Mars den Schlammvulkanen in Qaraqus-Dagi in Aserbaidschan ähneln. Auf der europäischen Konferenz für Planetenforschung, die im Jahr 2010 in Rom stattfand, sagte Goro Komatsu von der Universität d’Annunzio im italienischen Pescara: „Auf der Erde kennen wir Vulkane, die immer noch Methan abgeben, auch lange nachdem sie aufgehört haben, Schlamm zu spucken. […] Auf dem Mars könnte es ebenso sein.“[8][9]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Azərbaycan :: Baş səhifə. Abgerufen am 28. Juni 2018 (aserbaidschanisch).
  2. Schlammvulkane in Aserbaidschan | Florian Neukirchen. 3. März 2011, abgerufen am 28. Juni 2018 (deutsch).
  3. Deutsch-Aserbaidschanisches Forum e.V.: Rund um Baku - Aserbaidschan. Abgerufen am 28. Juni 2018.
  4. a b c Axel Bojanowski: 300 Meter hohe Stichflammen schossen aus dem Erdboden. In: DIE WELT. 1. Januar 2005 (welt.de [abgerufen am 28. Juni 2018]).
  5. a b Blog. In: Ethnoblog. 27. Mai 2018 (ethnoblog.de [abgerufen am 28. Juni 2018]).
  6. Harald Frater: scinexx | Paradies für Schlammvulkanforscher: Aserbaidschan und der "König" der Schlammvulkane. 1. Juni 2007, abgerufen am 9. Dezember 2018.
  7. 11.2 Mud Volcanoes - Mysterious Phenomena Fascinate Scientists and Tourists by Ronnie Gallagher. Abgerufen am 28. Juni 2018.
  8. Thorsten Dambeck: Lösung für Methan-Rätsel: Mars spuckt Schlamm aus seinem Inneren. In: Spiegel Online. 24. September 2010 (spiegel.de [abgerufen am 29. Juni 2018]).
  9. Spuren von Leben in Schlammvulkanen auf dem Mars? In: freenet.de News. (freenet.de [abgerufen am 29. Juni 2018]). Spuren von Leben in Schlammvulkanen auf dem Mars? (Memento des Originals vom 29. Juni 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.freenet.de

Literatur Bearbeiten

  • Azerbaijan Academy of Sciences Geology Institute: Ibrahim S. Guliyev, Akbar A. Feyzullayev: „All About Mud Volcanoes“, 1996.