Schlacht von Deorham

Schlacht von 577 zwischen den Angelsachsen und den Bretonen

Koordinaten: 51° 29′ 19,9″ N, 2° 22′ 6,3″ W

Schlacht von Deorham
Teil von: angelsächsische Expansion

Eisenzeitliche Befestigung auf dem Hinton Hill bei Dyrham
Datum 577
Ort Dyrham bei Bath
Ausgang Sieg der Angelsachsen
Konfliktparteien

Gewissæ

Britonen

Befehlshaber

Ceawlin

Coinmail (Cynvael) †
Condidan (Cynddylan) †
Farinmail (Ffernvael) †

Truppenstärke

unbekannt

unbekannt

Verluste

unbekannt

unbekannt

Die Schlacht von Deorham des Jahres 577 war eine entscheidende Auseinandersetzung zwischen den britonischen Königreichen Britanniens und den Angelsachsen, die die Schlacht für sich entschieden.

Vorgeschichte

Bearbeiten

Die Gewissæ waren eine sächsische Volksgruppe, die gegen Ende des 5. Jahrhunderts an der oberen Themse in England siedelte.[1] Seit der Mitte des 6. Jahrhunderts expandierten die Gewissæ nach Westen: Cynric kämpfte gemeinsam mit Ceawlin im Jahr 556 bei Beranburh (Barbury Castle) gegen die Britonen.[2] Nach Cynrics Tod folgte ihm sein Sohn Ceawlin im Jahr 560 auf den Thron.[3] 571 wird ein Sieg Cuthwulfs über die Britonen bei Bedcanford (Bedford in den Chiltern Hills?) und die Eroberung der Städte Limbury (Bedfordshire), Aylesbury (Buckinghamshire), Bensington (Oxfordshire) und Eynsham (Oxfordshire) erwähnt.[4]

Die Schlacht und ihre Nachwirkung

Bearbeiten

Als Ort der Schlacht von Deorham gilt das heutige Dyrham, nördlich der Stadt Bath in Wiltshire.[5] Um 577 unternahmen die Gewissæ unter Ceawlin und seinem Sohn Cuthwine einen Vorstoß nach Nordwesten. Vermutlich besetzten sie zunächst handstreichartig die alte eisenzeitliche Befestigung auf dem 200 m hohen Hinton Hill etwa 1 km nördlich von Dyrham.[6] In der folgenden Schlacht fielen die drei britonischen Könige Coinmail (Cynvael), Condidan (Cynddylan) und Farinmail (Ffernvael). Die archaischen Namensformen der britonischen Könige lassen auf eine sehr alte, möglicherweise zeitgenössische schriftliche[7] Überlieferung schließen.[5] Die Gewissæ konnten den südlichen Teil von Gloucestershire mit den Orten Gloucester, Cirencester und Bath erobern.[8] Mit der Eroberung dieser strategisch wichtigen Orte konnte die sächsische Besiedlung des Gebietes gesichert werden. Ceawlin war es damit gelungen, den Severn zu erreichen und die britonischen Königreiche von Wales und Cornwall voneinander zu trennen.[5] Im 7. Jahrhundert kam das eroberte Gebiet unter die Oberherrschaft von Mercia.[9]

Literatur

Bearbeiten
Bearbeiten
  • William St. Clair-Baddeley: The Battle of Dyrham AD 577 (PDF; 317 kB). In: Transactions of the Bristol and Gloucestershire Archaeological Society Vol. 51, 1929, S. 95–101.
  • T. G. P. Hallett: The Battle of Deorham (PDF; 281 kB). In: Transactions of the Bristol and Gloucestershire Archaeological Society Vol. 8, 1883–84, S. 62–73.

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Barbara Yorke: Gewisse. In: Lapidge et al. (Hrsg.): The Blackwell Encyclopaedia of Anglo-Saxon England. Wiley-Blackwell, Oxford u. a. 2001, ISBN 978-0-631-22492-1, S. 203–204.
  2. Angelsächsische Chronik zum Jahr 556.
  3. Angelsächsische Chronik zum Jahr 560.
  4. Angelsächsische Chronik zum Jahr 571.
  5. a b c H. R. Loyn: Deorham. In: Heinrich Beck (Hrsg.): Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Band 5. de Gruyter, 1984, ISBN 978-3-11-009635-4, S. 319–320.
  6. William St. Clair-Baddeley: The Battle of Dyrham AD 577 (Memento des Originals vom 4. Oktober 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www2.glos.ac.uk (PDF; 317 kB). In: Transactions of the Bristol and Gloucestershire Archaeological Society Vol. 51, 1929, S. 95–101.
  7. John Nowell Linton Myres: The English settlements. Oxford University Press, 1989, ISBN 978-0-19-282235-2, S. 168–169.
  8. Angelsächsische Chronik zum Jahr 577.
  9. Frank Merry Stenton: Anglo-Saxon England (Oxford History of England Vol 2), 3. Auflage, Oxford University Press, 1971, ISBN 978-0-19-821716-9, S. 29.