Schießkurve

Gleiskurve, die benutzt wird, um mit Eisenbahngeschützen zu zielen
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Schießkurve ist ein in Zusammenhang mit einem Eisenbahngeschütz gebrauchter Begriff. Weil ein solches Geschütz relativ groß und schwer ist, wird auf die horizontale Drehbarkeit des Geschützrohrs i. d. R. verzichtet. Da es ohnehin auf einem Gleis fahrbar ist, wird es in einer Gleiskurve (Schießkurve) an diejenige Stelle gefahren, wo die Fahrtrichtung mit der Zielrichtung des Geschützes übereinstimmt. Die Schießkurve kann Teil einer bestehenden Gleisanlage oder ein speziell für diesen Zweck aufgebautes Gleis sein.

Modell des Dora-Geschützes in einer zweigleisigen Schießkurve

Eine Schießkurve wurde für schwere Eisenbahngeschütze wie das K 12 oder K 5 benötigt, aber auch als Sonderform für die größten je gebauten Kanonen Dora und Schwerer Gustav – die keine Eisenbahngeschütze waren, sondern nur eine Lafette besaßen, die auf Schienen lief. Deren Lafette war aufgrund des enormen Gewichts auf zwei parallelen Gleisen aufgebaut, das Geschütz selber aber nicht als Eisenbahngeschütz konzipiert, sondern nur eisenbahnverladbar in mehreren Zügen. Zum Verfahren von Dora/Gustav auf der Schießkurve wurden drei diesel-elektrische Doppel-Lokomotiven D 311 gebaut, die je 940 PS (691 kW) leisteten.[1]

Alternativen

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Drehscheibe

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Grundriss einer Drehscheibe für ein 38-cm-Schienengeschütz

Als Alternative zu einer Schießkurve wurden in das Zufahrtsgleis eingebaute, kleine Drehscheiben mit beidseitig angesetzten Gleisstummeln gebaut, welche das seitliche Verschieben eines der Drehgestelle des Geschützes erlaubten. Diese Lösung war aber nur für Geschütze möglich, deren Rückstoßdämpfung das Wegrollen des Geschützes auf den Schienen beim Schuss ausreichend verhinderte.

Vögele-Drehbettung

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Eine weitere Alternative war die Vögele-Drehbettung, die eine 360°-Positionierung erlaubte. Die von Krupp gebaute Anlage war im Durchmesser so bemessen, dass das Geschütz in seiner ganzen Länge darauf gesetzt werden konnte. Die Drehbettung hatte eine zwischen den Fahrschienen liegende dritte Schiene für den Positionierantrieb. Die Bettung war an beiden Köpfen mit hydraulischen Puffern ausgerüstet, um den Rückstoß des Geschützes aufzufangen.

Literatur

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  • Deutsche Gesellschaft für Heereskunde (Hrsg.): Zeitschrift für Heereskunde, Band 49 (1985), Ausgabe 317, ISSN 0044-2852
  • Alex Buchner: Deutsche und alliierte Heereswaffen, 1939-1945. Podzun-Pallas Verlag, Friedberg 1992, ISBN 3-7909-0469-4.
  • Fritz Hahn: Waffen und Geheimwaffen des deutschen Heeres 1933–1945, Band 1: Infanteriewaffen, Pionierwaffen, Artilleriewaffen, Pulver, Spreng- und Kampfstoffe. Bernard & Graefe Verlag, Koblenz 1986, ISBN 3-7637-5831-3.

Einzelnachweise

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  1. MM: V 188: Das Dickschiff. In: MIBA-Miniaturbahnen. Januar 1999, S. 24 (online [PDF]).