Schienenfahrzeuge von Rheinbraun

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Lokomotiven Bearbeiten

Die Strecken der Werksbahn der Firma RWE Power (früher Rheinbraun) im Rheinischen Braunkohlerevier, insbesondere die Nord-Süd-Bahn und die Hambachbahn, sind abweichend von der in Deutschland üblichen Bahnstrom-Spannung (15 kV bei 16,7 Hz) mit Einphasenwechselstrom von 50 Hz bei einer Nennspannung von 6 kV elektrifiziert. Aufgrund der großen Transportmengen müssen die Lokomotiven eine hohe Zugkraft aufweisen, daher handelt es sich bei den Elektrolokomotiven allesamt um Spezialentwicklungen. Des Weiteren wurden einigen Lokomotiven der Baureihe EL 1 als erste Elloks der Welt mit Thyristorsteuerung in Betrieb genommen und waren damit ein Meilenstein in der Entwicklung von elektrischen Triebfahrzeugen.

Auch wenn der Großteil der Strecken elektrifiziert ist, wurden und werden überwiegend innerhalb der Werke und zum Verschub jedoch auch Dieselloks vorgehalten, die größeren werden durchaus auch vor leichten Zügen im Streckendienst eingesetzt. Die Dieselloks entsprechen jedoch im Gegensatz zu den E-Loks den Standardtypen der jeweiligen Hersteller.

Elektrolokomotiven
Baureihe Betriebsnrn. Anzahl Baujahr(e) Hersteller Achsfolge Leistung Dienstgew. Anmerkungen Bild
EL 1 500–635
mit Lücken
107 1954–1965 Krupp, Henschel, Krauss-Maffei
AEG, BBC, SSW
Bo’Bo’ 4×655 kW 126 t (Krauss-Maffei); 139 t (Krupp) teilweise ausgemustert  
EL 2 682–693 12 1950–1954 diverse Bo’Bo’ 4×275 kW 90 t – 100 t ausgemustert, aufgrund des abweichenden Stromsystems von 1,2 kV Gleichstrom wurden die EL2 nur auf bestimmten Strecken eingesetzt.
EL 4 1035–1048
(1983)
10 (1983), Insgesamt 117 ca. 1948–1956 Henschel
Siemens-
Schuckert
Werke
Bo’Bo’ 4×190 kW 75 t 40 km/h
Spurweite 900 mm
ausgemustert 1988
Denkmal-Bahn Alt-Hürth
 
EL 2000 501–510 10 1999 ADtranz Bo’Bo’ 4×760 kW 140 t Höchstgeschwindigkeit 70 km/h  
Diesellokomotiven
Betriebsnummer(n) Anzahl Baujahr(e) Hersteller Bauart Achsfolge Leistung Anmerkungen Bild
450–452 3 1948–1951 Deutz/KHD V6M436R C dm 265 kW /360 PS ausgemustert
453–455 und
458–460
6 1955–1956 Krauss-Maffei ML500C C dm 367 kW / 500 PS ausgemustert
457 1 1948 Deutz/KHD A6M517R B dm 79 kW / 107 PS ausgemustert
462–470 9 1954–1958 Deutz/KHD T4M625R / KS230B B dm 169 kW / 230 PS ausgemustert
471–481
außer 474/477
9 1963 Deutz/KHD MG530C C dh 390 kW / 530 PS  
474 / 477 2 1963 Deutz/KHD DG 1000 BBM Bo’Bo’ dh 736 kW / 1000 PS  
482–483 2 1955–1958 Krupp 200 PS B dh 147 kW / 200 PS umgespurt von 900 mm
484–485 2 1983 Gmeinder D 60 C C dh 463 kW / 600 PS  
486 1 1993 Gmeinder D 100 BB Bo’Bo’ dh 736 kW / 1000 PS  
488 1 1961 Deutz / KHD DG 1000 BBM Bo’Bo’ dh 736 kW / 1000 PS 2006 gekauft  
489 1 2012 Vossloh MaK G 1206 Bo’Bo’ dh 1500 kW  
490 1 2015 Voith Voith Gravita 10 BB Bo’Bo’ dh 1000 kW  

Waggons und weitere Fahrzeuge Bearbeiten

Da die Werkbahn der Rheinbraun überwiegend Braunkohle und andere Schüttgüter befördert, besteht der Wagenpark zum allergrößten Teil aus Schüttgutwagen verschiedener Bauarten, darunter auch die für den Braunkohleabbau charakteristischen Einseitenkipper. Für Transporte von Kohlenstaub werden außerdem Staubgutwagen eingesetzt.

Vorwiegend für Wartungs- und Gleisbauzwecke wird eine Vielzahl weiterer Fahrzeuge vorgehalten, außerdem ein MAN-Schienenbus (Nummer 808, Hersteller MAN) für Streckenbereisungen und Sonderfahrten.

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Günter Barths: Die Triebfahrzeuge des Rheinischen Braunkohlenwerke in Wort und Bild, Röhr Verlag, Krefeld, 1982

Weblinks Bearbeiten