In der Gemara ist Salomons Schamir (hebräisch שָׁמִיר šāmīr) eine Substanz (auch als Wurm interpretiert), die die Fähigkeit hatte, Steine zu durchschneiden.

Salomons Schamir nach der mittelalterlichen Vorstellung als Wurm (Eberhard Werner Happel, 1707)

Gemäß der Bibel scheint der Schamir kein Lebewesen zu sein. Im Talmud wird der Schamir nicht explizit als Lebewesen oder Mineral identifiziert. Die Vorstellung vom Schamir als kleines Lebewesen oder Wurm kam im Mittelalter auf. Der Schamir soll nach den mittelalterlichen Legenden die Fähigkeit gehabt haben, beim „Erblicken“ oder beim „Gleiten über die Oberfläche“ Steine zu entzweien. König Salomon soll den Anführer seiner Leibwache, Benaiah Jehoiada, damit beauftragt haben, den Schamir aufzuspüren und nach Jerusalem zu bringen.[1]

Folklore Bearbeiten

Gott soll befohlen haben, beim Bau des heiligen Tempels in Jerusalem kein Eisen zu verwenden, da Eisen ein Werkzeug des Krieges sei. Als König Salomon sich fragte, wie der Tempel ohne Eisen zu errichten sei, gab der Prophet Nathan den Hinweis auf den Schamir, der Stein durchschneiden könne. Ein Albatros gibt der Legende nach den Hinweis auf eine Vogelart beim nördlichen See, die ein Werkzeug verwendet, um ihre Nester im Felsen zu bauen – den Schamir. Benayahu übergibt den Schamir Salomon, damit dieser ohne Eisen den Jerusalemer Tempel errichten kann.[2]

Siehe auch Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Marc Michael Epstin: Dreams of Subversion in Medieval Jewish Art and Literature. Pennsylvania State University Press, University Park [PA] 1997, S. 98.
  2. Sharon Barcan Elswit: The Jewish Story Finder: A Guide to 668 Tales Listing Subjects and Sources. 2nd ed. McFarland, 2012. S. 65: The Wonderful Shamir.