Schönheider Wappeneiche

Naturdenkmal

Die Schönheider Wappeneiche ist ein Naturdenkmal im westerzgebirgischen Dorf Schönheide und steht auf dem Marktplatz neben dem Rathaus.

Schönheider Wappeneiche
Marktplatz mit Wappeneiche und Rathaus von 1882 (rechts)

Marktplatz mit Wappeneiche und Rathaus von 1882 (rechts)

Lage Schönheide
Geographische Lage 50° 30′ N, 12° 32′ OKoordinaten: 50° 30′ 13″ N, 12° 32′ 9″ O
Schönheider Wappeneiche (Sachsen)
Schönheider Wappeneiche (Sachsen)
Verwaltung Erzgebirgskreis

Geschichte

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Der Baum ist nach der Art eine Stieleiche (Quercus robur). Er steht am unteren Ende des Marktplatzes an der Ecke der Straße Rathausberg und ist nach einer vom Landkreis Aue-Schwarzenberg im Jahr 1999 an dem Baum angebrachten Informationstafel seit dem 24. November 1958 geschützt und heute ein Naturdenkmal. Nach den Angaben des Landkreises auf diesem Schild wurde die Eiche etwa 1750 als Wappenbaum gepflanzt, war im Jahr 1999 etwa 22 Meter hoch, hatte einen Kronendurchmesser von etwa 17 Meter und einen Stammumfang von 3,11 Meter.[1] Der Stammumfang hat seit dem Anbringen der Informationstafel zugenommen. Im Mai 2017 betrug er 3,46 m.[Anm. 1]

Ein Vorgängerbaum wurde nach denselben Angaben im Jahr 1643 gepflanzt. Dass dies eine bewusste Pflanzung als Wappenbaum war, ist nicht belegt. Bis zum Jahr 1838 lag in diesem Bereich der erste Friedhof des Dorfes,[2][3] so dass der Baum auch im oder am Rand des Friedhofs zu dessen Zier gepflanzt worden sein kann. Die Eiche ist nach Blatt 196 der sächsischen Meilenblätter (Berliner Exemplar) aus dem Jahr 1792 im Bereich der östlichen Grenze des damaligen Friedhofs zu verorten.[4] Ernst Flath, der eine um 1909 erschienene Geschichte Schönheides schrieb, bezeichnete den Baum als „ein Jahrhunderte altes Exemplar einer Sommereiche [...] (sog. Königseiche)“. Die Eiche gelte als „Siegelenblem und als Wahrzeichen Schönheides“.[5]

Die Eiche wurde auch als „Königseiche“ bezeichnet.[6]

Wappen von Schönheide

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Der Schönheider Gemeinderat beschloss in seiner Sitzung am 5. Mai 1997 ein Wappen mit dieser Beschreibung:

In Silber über einem schwarzen Punkt und vor zwei schräggekreuzten schwarzen Berghämmern sowie einer schwarzen Rodehacke eine bewurzelte grüne Eiche, beiderseits begleitet von je einer grünen Heidekrautpflanze mit je einer roten Blüte.

Das Wappen beruht auf einem im Jahr 1643 verwendeten „Gerichtssigil zur Schönheyd“ und übernimmt dessen Wappenmotive. Dieses Gerichtssiegel hatte um 1900 der Autor Ernst Flath wiederentdeckt, als er Material zur Geschichte Schönheides zusammentrug.[7] Er veröffentlichte eine Nachzeichnung dieses Siegels in seiner Publikation Heimatkunde und Geschichte von Schönheide, Schönheiderhammer und Neuheide.[8] Nach Flath galt die Eiche als „Schönheider Wahrzeichen“, Schlägel und Eisen erinnern an den Bergbau von der Gründungszeit Mitte des 16. Jahrhunderts bis in das 19. Jahrhundert, die Rodehacke weist auf die Rodung des Waldes für die Besiedlung hin und die Heidepflanzen greifen den Namen der Gemeinde auf.[7] Die Herkunft und Bedeutung des schwarzen Punktes unter der Eiche sind ungeklärt. Er findet sich schon auf dem Siegel von 1643.[8]

Die Gemeinde Schönheide benutzte ihr Wappen zu DDR-Zeiten nicht, sondern setzte unter Schreiben einen Rundstempel, bei dem in der Mitte das Wappen der DDR mit dem Ährenkranz um Hammer und Zirkel abgebildet waren. In der 1987 anlässlich der 450. Wiederkehr des Siedlungsbeginns von der Gemeinde herausgegebenen Broschüre Zur Geschichte der Gemeinde Schönheide findet sich das Wappen der DDR nicht. Auf dem Titelbild verwendete sie in einheitlich grüner Farbe das alte Schönheider Wappen, dabei den schwarzen Punkt unter der Eiche weglassend.[9]

Siehe auch

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Commons: Schönheider Wappeneiche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

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  1. Messung vor Ort am 16. Mai 2017 durch den Verfasser

Einzelnachweise

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  1. S. Foto der Informationstafel
  2. Friedrich Volkmar Hartenstein: Die Parochie Schönheide, in: Georg Buchwald (Hrsg.): Neue Sächsische Kirchengalerie. Ephorie Schneeberg, Leipzig 1902, Sp. 571 (Digitalisat in der Staats- und Universitätsbibliothek Dresden)
  3. Ernst Flath: Heimatkunde und Geschichte von Schönheide, Schönheiderhammer und Neuheide, Schönheide o. J. (1909), S. 101 Digitalisat in der Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  4. Blatt 196 der sächsischen Meilenblätter (Berliner Exemplar) Link zum Kartenblatt in der Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  5. Ernst Flath: Heimatkunde und Geschichte von Schönheide, Schönheiderhammer und Neuheide, Schönheide o. J. (1909), S. 35 Digitalisat in der Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  6. Zum Besuch Ihrer Majestät Königin Carola von Sachsen, in: Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung, Nr. 121 vom 16. Oktober 1900, S. 1 (Link zum Digitalisat in der Staats- und Universitätsbibliothek Dresden)
  7. a b Ernst Flath: Heimatkunde und Geschichte von Schönheide, Schönheiderhammer und Neuheide, Schönheide o. J. (1909), S. 133 Digitalisat in der Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  8. a b Ernst Flath: Heimatkunde und Geschichte von Schönheide, Schönheiderhammer und Neuheide, Schönheide o. J. (1909), S. I Digitalisat in der Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  9. Rat der Gemeinde Schönheide (Hrsg.), Siegfried Lenk (Verfasser): Zur Geschichte der Gemeinde Schönheide, Informationsheft zur Feier der 450jährigen Wiederkehr des Siedlungsbeginns, Schönheide o. J. (1987), DNB 891628215, vordere Umschlagseite