Salpa-Linie

Befestigung in Finnland

Die Salpa-Linie (finnisch: Salpalinja – Abriegelungslinie) war eine befestigte Verteidigungslinie längs der Ostgrenze Finnlands. Ihr offizieller Name lautete Suomen Salpa (Finnischer Riegel). Die 1.200 Kilometer lange Salpa-Linie wurde zwischen dem Ende des Winterkriegs 1940 und des Beginns des Fortsetzungskriegs 1941 errichtet. Die Linie erstreckte sich vom Finnischen Meerbusen bis nach Petsamo in Lappland. Nachdem 1944 der Vormarsch der Roten Armee bereits auf der Karelischen Landenge zum Erliegen gekommen war, wurde die Salpa-Linie überflüssig und aufgegeben.[1]

Salpa-Linie
Truppenverteilung an der Salpa-Linie im Juni 1941

Bau der Linie Bearbeiten

 
Verteidigungslinien auf der Karelischen Landenge

Nach Beginn der Sowjetischen Offensive am 30. November 1939 versuchte Finnland, sich ab Ende 1939 bis Anfang 1940 durch den eiligen Bau von drei Verteidigungslinien auf der Karelischen Halbinsel zu schützen. Sie wurden als Mannerheim-Linie (benannt nach Carl Gustaf Emil Mannerheim), VT-Linie (Vammelsuu-Taipale) und VKT-Linie (Viipuri-Kuparsaari-Taipale) bezeichnet.

Ab März 1940 begann man mit dem Bau einer weiteren Verteidigungslinie, um die Karelischen Linien zu stärken und zusätzlich die gesamte Ostflanke Finnlands zu schützen. Für die Arbeiten wurden zunächst Freiwillige, dann Kriegsuntaugliche eingesetzt. Im Frühjahr 1941 belief sich die Zahl der Arbeiter auf fast 35.000. Nach Wiederaufnahme der Kriegshandlungen durch einen sowjetischen Luftangriff auf finnische Ziele am 25. Juni 1941 wurden die Befestigungsarbeiten an der Salpa-Linie zunächst eingestellt und sämtliche bereits installierte Bewaffnung aus Bunkern und Gefechtsständen an die neu entstandene Front verlegt. Anfang 1944 wurde die Arbeit an der Salpa-Linie wieder aufgenommen und bis zum Ende des Krieges nach der Schlacht von Tali-Ihantala am 4. September 1944 fortgesetzt.[1]

Sicherung Bearbeiten

728 verschiedenartige Betonbauten, 315 Kilometer Drahtverhaue, 225 Kilometer Höckerlinie, 130 Kilometer Panzergräben, mehr als 3.000 Verschanzungen, 254 Infanterie-Schutzräume, endlose Schützengräben und zahllose Unterstände machten die Verteidigungslinie sehr sicher.[2]

An den Küsten wurden auch alte 23- und 28-cm-Granatwerfer aus dem späten 19. Jahrhundert integriert. Die zahlreichen Seen, Sümpfe und niedrigen Felspartien des Saimaa-Seengebiets ließen sich als geografische Gegebenheiten in die Verlaufsplanung optimal miteinbeziehen, bestand das gesamte Areal doch aus einem Labyrinth aus Seen unterschiedlicher Ausdehnung, Tausenden von Inseln, Kanälen und Flüssen, sodass es leicht zu verteidigen war. 90 Prozent aller Verteidigungsbauten aus Beton der Salpa-Linie lagen im Abschnitt zwischen dem Finnischen Meerbusen und dem Saimaa-Seengebiet.[3] Dieser Teil wurde auch als „Luumäki-Suomenlahti-linja“ (Luumäki-Meerbusen-Linie) oder einfach als „Luumäen-linja“ bezeichnet.

Die Befestigungen waren nie in Kampfhandlungen einbezogen, da die Rote Armee zum Ende des Fortsetzungskrieges bereits in Karelien aufgehalten werden konnte, lange bevor ihre Stoßtrupps im Sommer 1944 die Salpa-Linie erreichen konnten. Zu dieser Zeit war sie streckenweise nur noch mit Reservisten besetzt. Aber allein die Existenz dieser Verteidigungslinie brachte den Finnen in den folgenden Friedensverhandlungen Vorteile.

Literatur Bearbeiten

  • Ulla-Riitta Kauppi: The Salpa Line: a monument of the future and the traces of war in the Finnish cultural landscape. Routledge 2002, ISBN 978-0-203-16574-4 (E-Book).

Weblinks Bearbeiten

Commons: Salpa Line – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Versch. Autoren: Finland i Krig 1939–1940. ISBN 951-50-1182-5
  2. Salpazentrum, Seite SALPALINJA
  3. Salpazentrum, Seite Hankkeet