Sachsen (F 219)

Die Fregatte Sachsen (F 219) ist das Typschiff der Luftverteidigungsfregatten der Klasse F124 der Deutschen Marine.

Die Fregatte Sachsen (F 219) ist das Typschiff der Luftverteidigungsfregatten der Klasse 124 der Deutschen Marine. Die Klasse dient als Nachfolger für die Zerstörer der Klasse 103 B.

Sachsen (F 219)
Die Sachsen im Hafen von Mayport, Florida
Die Sachsen im Hafen von Mayport, Florida
Schiffsdaten
Flagge Deutschland Deutschland
Schiffstyp Fregatte
Klasse Sachsen
Rufzeichen DRAA / F 219
Heimathafen Wilhelmshaven
Bauwerft Blohm + Voss, Hamburg
Kiellegung 1. Februar 1999
Stapellauf 20. Januar 2001
Indienststellung 4. November 2004
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 143 m (Lüa)
Breite 17,4 m
Tiefgang (max.) 6,0 m
Verdrängung 5.800 t
 
Besatzung 255 Mann
Maschinenanlage
Maschine RENK CODAG-Cross Connect
1 GE LM 2500 Gasturbine (23.500 kW)
2 MTU 1163 Diesel (7.400 KW)
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 38.300 kW (52.074 PS)
Dienst­geschwindigkeit

29 kn (54 km/h) Vorlage:Infobox Schiff/Antrieb/Geschwindigkeit_B

Propeller 2
Bewaffnung
Sensoren

Geschichte Bearbeiten

Durch den Bund wurde im Juni 1993 ein Studienauftrag zur Definition der neuen Schiffsklasse vergeben. 1996 wurde ein Auftrag über drei Fregatten an die Arbeitsgemeinschaft ARGE F124 als Generalunternehmer erteilt. Am 28. August 2001 fand die erste Werfterprobungsfahrt statt und im Oktober 2001 wurde die Sachsen mit ihrer zukünftigen Besatzung nach Wilhelmshaven verlegt und unter Werftflagge weiter erprobt. Am 31. Oktober 2002 erfolgte die Übergabe der Fregatte an das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung. Im November 2004 wurde die Sachsen mit Heimathafen Wilhelmshaven in Dienst gestellt.

Am 21. Juni 2018 kam es bei einem gemeinsamen Übungsschießen mit der Fregatte Lübeck in einem norwegischen Test- und Übungsgebiet zu einer Fehlfunktion („Hangfire“) eines Flugkörpers Typ Standard Missile SM-2: Dabei verblieb der Antrieb einer Flugabwehrrakete nach der Zündung im Starter und brannte ab.[1] Der ausgestoßene Sprengkopf des Lenkflugkörpers blieb auf dem Deck liegen und wurde von der Besatzung im Meer versenkt.[2] Der Entstehungsbrand konnte gelöscht werden, zwei Soldaten erlitten einen Schock. Beide Schiffe liefen am Morgen des 22. Juni in den norwegischen Hafen Harstad ein, um den Umfang der notwendigen Reparaturen abzuschätzen.[3] Neben oberflächlichen Schäden am Brückenhaus wurde durch den Brand die Mark-41-Senkrechtstartanlage irreparabel beschädigt. Aufgrund dessen konnte die Sachsen ihre Hauptbewaffnung nicht mehr nutzen, bis das System bei einem Werftaufenthalt im Dezember 2023 ausgetauscht wurde.[4]

Einsätze Bearbeiten

Kommandanten Bearbeiten

Nr Name Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit
1. Fregattenkapitän Volker Buller[12] 2001[13] 2005
2. Fregattenkapitän Hardy Hübener 2005 1. Juli 2008
3. Fregattenkapitän Markus Nolte 1. Juli 2008[14] 4. Oktober 2011
4. Fregattenkapitän Andreas Krug 4. Oktober 2011[15] 23. August 2013
5. Fregattenkapitän Jörg Maier 23. August 2013[15] 1. April 2016
6. Fregattenkapitän Ole Paffenholz 1. April 2016[16] 11. August 2017
7. Fregattenkapitän Mirko Wilcken 11. August 2017[17] 24. Oktober 2019
8. Fregattenkapitän Philipp Vögtle 24. Oktober 2019[18] 8. Juli 2022
9. Fregattenkapitän Thomas Liebert 8. Juli 2022[19]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Sachsen (F 219) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Raketen-Unfall auf deutschem Marine-Schiff auf YouTube, abgerufen am 26. März 2023.
  2. Ehrenkreuz nach Unfall auf der „Sachsen“ verliehen. In: bundeswehr.de. 20. Juni 2019, abgerufen am 11. Dezember 2023.
  3. Unfall auf der „Sachsen“: „Wir standen vor einer gleißenden Feuerwand“. (PDF) In: www.marine.de. PIZ Deutsche Marine, 22. Juni 2018, abgerufen am 16. Juli 2022.
  4. Gerhard Heiming: Senkrechtstartsystem für Flugabwehrraketen auf der Fregatte Sachsen betriebsbereit. In: esut.de. 8. Dezember 2023, abgerufen am 11. Dezember 2023.
  5. „Sachsen“ erstmals zum „Atalanta“-Einsatz unterwegs. In: WZ online. Wilhelmshavener Zeitung, 24. Juli 2012, abgerufen am 29. November 2014.
  6. Fregatte „Sachsen“ vom NATO-Einsatzverband zurück. In: www.marine.de. Bundeswehr – Presse- und Informationszentrum Marine, 16. Dezember 2013, abgerufen am 29. November 2014.
  7. Berichte aus dem NATO-Verband. In: www.marine.de. Abgerufen am 12. Dezember 2016.
  8. NATO-Einsatz in der Ägäis: Neues Flaggschiff, neuer Kommandeur. Abgerufen am 31. Dezember 2016.
  9. Wechsel in der Ägäis: Neues Flaggschiff „Brandenburg“. Abgerufen am 7. August 2017.
  10. Fregatte „Sachsen“ auf dem Weg ins Mittelmeer. 5. Januar 2018, abgerufen am 6. Januar 2018.
  11. Operation Sophia: Fregatte „Sachsen“ nach über 20.000 Seemeilen zurück. In: www.marine.de. PIZ Deutsche Marine, 11. Mai 2018, abgerufen am 22. Juni 2018.
  12. Allg. Pressemitteilung | Freundeskreis Fregatte Sachsen e.V. In: fk-fregatte-sachsen.de. Abgerufen am 23. September 2016.
  13. Eine Fregatte kommt in Fahrt. In: www.welt.de. 27. Oktober 2002, abgerufen am 17. Juli 2022.
  14. Wilhelmshavener Zeitung: Mit der „Sachsen“ auf Premierentour. In: www.wzonline.de. Abgerufen am 23. September 2016.
  15. a b Kommandantenwechsel. In: fk-fregatte-sachsen.de. Freundeskreis Fregatte Sachsen e.V., abgerufen am 23. September 2016.
  16. Kommandowechsel auf der Fregatte „Sachsen“. In: www.marine.de. Abgerufen am 23. September 2016.
  17. Die intensivsten Monate der gesamten Marinezeit erlebt. In: Wilhelmshavener Zeitung. 11. August 2017, abgerufen am 15. August 2017.
  18. Abschied auf der Fregatte „Sachsen“. In: www.marine.de. PIZ Deutsche Marine, 30. Oktober 2019, abgerufen am 30. Oktober 2019.
  19. Kommandowechsel auf der Fregatte „Sachsen“. In: marineforum.online. 6. Juli 2022, abgerufen am 15. Juli 2022.