Das Südmährenkreuz oder auch Südmährerkreuz ist eine Erinnerungsstätte am Gipfel des Schweinbarther Berges in einer Seehöhe von 337 m ü. A. im niederösterreichischen Weinviertel. Das Kreuz befindet sich in Kleinschweinbarth in der Gemeinde Drasenhofen. Die Gedenkstätte erinnert an die vertriebenen deutschsprachigen Südmährer nach dem Zweiten Weltkrieg.

Südmährenkreuz in Kleinschweinbarth
Gedenktafel am Fuß des Südmährenkreuzes

Geschichte

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Aufgestellt wurde das sieben Meter hohe und aus Beton gefertigte[1] Südmährerkreuz als Heimatkreuz der Südmährer und Neubistritzer[2] im Dezember 1962.[3] Nach der Fertigstellung von Stiegen und Sicherungsarbeiten gegen Abstürze erfolgte am 7. Juli 1963[4] die Einweihung. Gleichzeitig fand auch das erste Treffen heimatvertriebener Südmährer in Kleinschweinbarth statt.[5]

Das Entzünden von Höhenfeuern in den umliegenden Gemeinden und die Durchführung einer Kundgebung wurde am 3. Juli durch das Bundesministerium für Inneres verboten. Begründet wurde dieses Verbot damit, dass diese Programmpunkte von der Tschechoslowakei als Provokation empfunden und die zwischenstaatlichen Beziehungen dadurch gefährdet werden könnten.[6] Als Reaktion auf dieses Verbot wurde der österreichische Verfassungsgerichtshof angerufen[7], der zu Gunsten der Veranstalter entschied.[8]

1964 wurde vor dem Südmährerkreuz ein schmuckloser Altartisch aus Travertin aufgestellt. Der Steinblock sollte ursprünglich für den Bau einer Festhalle in Nürnberg verwendet werden, wurde aber nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs als Baumaterial verkauft.[9]

Anlässlich des 8. Treffens am 7. Juni 1970 wurde in Anwesenheit des niederösterreichischen Landeshauptmanns Siegfried Ludwig das Südmährerkreuz an Stelle des 1945 gesprengten Heldendenkmals bei Klentnitz zum Mahnmal aller gefallenen und verstorbenen Südmährer erhoben.[10] Diese Funktion hatte es bis zur am 1. Juni 1975 erfolgten Weihe des Kriegerdenkmals der Südmährer inne.[11] Die Dornenkrone aus Kupfer, die das Kreuz zur Verzierung erhielt, wurde 1974 geweiht.[12]

Treibende Kraft bei der Errichtung des Südmährerkreuzes war Erwin Zajicek[13]

 
Aussicht auf Mikulov

Es liegt nahe der österreichischen Staatsgrenze und erlaubt auch eine schöne Aussicht auf das benachbarte Nikolsburg (Mikulov). Auf dem kleinen Platz unterhalb des Kreuzes werden beim 1975 geweihten Kriegerdenkmal der Südmährer jährlich das Kreuzbergtreffen mit einer Gedenkmesse abgehalten.

Ähnlich dem Heiligen Berg bei Nikolsburg weist auch die Umgebung des Denkmals eine eigene Vegetation auf. Man findet hier die gefährdete Nelkenart Mährische Nelke (Dianthus moravicus).[14]

Literatur

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  • Verschiedene Beiträge in Der Südmährer – Mitteilungsblatt für die Kreise: Znaim, Nikolsburg, Zlabings und Neubistritz, herausgegeben vom Südmährischen Landschaftsrat in der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Geislingen an der Steige ab dem Jahr 1963
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Commons: Südmährenkreuz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Der Südmährer, August 1963, Seite 413
  2. Der Südmährer, Mai 1963, Seite 235
  3. Der Südmährer, Februar 1963, Seite 107
  4. Der Südmährer, August 1963, Seite 410
  5. http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_19980609_OTS0136/35-jahre-kreuzbergtreffen
  6. Der Südmährer, August 1963, Seite 411
  7. Der Südmährer, Februar 1964
  8. Der Südmährer, Mai 1975, Seite 453
  9. Der Südmährer, August 1964, Seite 504
  10. Der Südmährer, Mai 1975, Seite 454
  11. Der Südmährer, Juli 1975, Seite 541
  12. Der Südmährer, Mai 1975, Seite 454
  13. Erwin Zajicek im Südmähren-Wiki abgerufen am 23. Juni 2010
  14. Gefährdete Wildart@1@2Vorlage:Toter Link/www.gaertner-und-florist.at (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., abgerufen am 23. Juni 2010.

Koordinaten: 48° 45′ 44″ N, 16° 36′ 49″ O