Rungholt (Schiff, 1992)

Fährschiff

Die Rungholt ist eine ehemalige Auto- und Personenfähre der Wyker Dampfschiffs-Reederei Föhr-Amrum GmbH.

Rungholt
Die Rungholt nach dem Auslaufen aus Wyk
Die Rungholt nach dem Auslaufen aus Wyk
Schiffsdaten
Flagge Deutschland Deutschland
andere Schiffsnamen
  • Nissos Chrissi
Schiffstyp Fähre
Rufzeichen DJEY
Heimathafen Wyk auf Föhr
Eigner Wyker Dampfschiffs-Reederei Föhr-Amrum
Bauwerft Husumer Schiffswerft
Baunummer 1520
Kiellegung 19. August 1991
Stapellauf 10. April 1992
Indienststellung Mai 1992
Außerdienststellung Mai 2018
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 67,85 m (Lüa)
64,90 m (Lpp)
Breite 14,80 m
Seitenhöhe 3,25 m
Tiefgang (max.) 1,95 m
Vermessung 2268 BRZ / 749 NRZ
Maschinenanlage
Maschine 2 × MaK-Dieselmotor, Typ 6M332C
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 1.920 kW (2.610 PS)
Höchst­geschwindigkeit 12,5 kn (23 km/h)
Propeller Lips-Verstellpropeller in Kortdüsen
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 310 tdw
Zugelassene Passagierzahl 1190
Fahrzeugkapazität 55 PKW
Sonstiges
Klassifizierungen DNV GL
Registrier­nummern IMO-Nr. 9038660

Geschichte Bearbeiten

 
Einlaufen in Wyk auf Föhr, am Anleger 2 liegt die Uthlande IV
 
Wende kurz vor dem Festmachen im Wyker Hafen

Die Rungholt wurde unter der Baunummer 1520 auf der Husumer Schiffswerft GmbH in Husum gebaut. Die Kiellegung erfolgte am 19. August 1991, der Stapellauf am 10. April 1992. Die Probefahrt fand am 29. Mai desselben Jahres statt. Seitdem verbindet die Fähre die Inseln Föhr und Amrum mit dem Festlandshafen Dagebüll. Namenspatron ist der in der Nordsee versunkene Ort Rungholt. Die Rungholt ist das Schwesterschiff der 1995 gebauten Nordfriesland.

Am 4. Mai 2018 wurde die Rungholt letztmals zwischen Föhr, Amrum und Dagebüll eingesetzt;[1] sie wurde durch den Neubau Norderaue ersetzt.[2] Seither war die Rungholt aufgelegt und diente bei Bedarf als Ersatzfähre. Am 17. Oktober 2019 wurde sie an das griechische Unternehmen Cretan Daily Cruises verkauft.[3] Der neue Eigner hat das Schiff unter griechischer Registrierung ins Mittelmeer nach Piräus überführt. Dort wurden Umbauten gemacht. Seither wird das Schiff als Nissos Chrissi für Tagesausflüge eingesetzt.[4]

Besonderheiten Bearbeiten

Aufgrund der immer breiter werdenden PKW wurde die Rungholt bei ansonsten ähnlichen Abmessungen im Vergleich zu anderen Fähren der Wyker Dampfschiffs-Reederei Föhr-Amrum – Nordfriesland (Baujahr 1978), Uthlande (Baujahr 1980) und Schleswig-Holstein (Baujahr 1988) – um zwei Meter breiter konstruiert. Somit wurde ein Generationswechsel bei den Fähren eingeläutet, die sich optisch seit 1972, dem Baujahr der alten Schleswig-Holstein, kaum verändert hatten.

Optisch sichtbare Veränderungen:

  • Das Schiff verfügt im Salondeck an der Front über acht Fenster (alle älteren Typen haben fünf Fenster).
  • Die Rauchgaspfosten befinden sich ein Deck weiter oben, also auf dem Sonnendeck.
  • Anstelle der bisher üblichen Heckpforten (Schiebetüren) auf dem Autodeck ist das Schiff auch hinten mit einem hydraulisch betriebenen Visier ausgestattet.

Technische Daten Bearbeiten

Das Schiff wird von zwei MaK-Dieselmotoren des Typs 6M332C mit zusammen 1920 kW Leistung angetrieben. Die Motoren wirken über Untersetzungsgetriebe auf zwei Verstellpropeller in Kortdüsen. Das Schiff ist mit einem elektrisch angetriebenen Bugstrahlruder ausgerüstet. Für die Stromerzeugung an Bord stehen fünf Dieselgeneratoren zur Verfügung.

Sonstiges Bearbeiten

Im Bereich der nordfriesischen Inseln und Halligen ist auch ein gleichnamiges Ausflugsschiff in Fahrt.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Rungholt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Neue Fähre der Föhr-Amrum-Linie durchquert Nord-Ostsee-Kanal. Der Insel-Bote, 29. April 2018, abgerufen am 29. April 2018.
  2. Taufe der Norderaue erneut verschoben. Der Insel-Bote, 27. März 2018, abgerufen am 3. April 2018.
  3. W.D.R. verkauft Rungholt nach Griechenland. Hansa – International Maritime Journal, 18. Oktober 2019, abgerufen am 19. Oktober 2019.
  4. W.D.R.’s Rungholt sold to Blue Cruises. ferryshippingnews.com vom 24. Oktober 2019 (englisch), abgerufen am 27. Oktober 2019