Rufius Postumius Festus

römischer Konsul 472 und Patricius

Rufius Postumius Festus war ein Patricius und Konsul im Jahr 472.

Festus stammte aus einer aristokratischen Familie aus Rom und war vielleicht der Sohn des Festus, der im Jahr 439 Konsul war.

Als caput senatus wurde Festus von Theoderich an der Spitze einer Gesandtschaft nach Konstantinopel nach Kaiser Zenon gesandt, um dessen Bestätigung seiner Herrschaft in Italien zu erwirken, am Ende des Jahres 490 nach der Niederlage Odoakers am 11. August. Um 497 ging Festus zum zweiten Mal im Auftrag des Theoderich nach Konstantinopel, um vom Kaiser Anastasios I. die endgültige Anerkennung Theoderichs zu bekommen. Dieser Auftrag gelang ihm auch, da er durch seine Geschicklichkeit und seinen Einfluss eine wichtige Rolle beim Kaiserhof spielte, auch in kirchlichen Angelegenheiten, in denen er die Durchsetzung der kirchenpolitischen Pläne des Kaisers beim Papst übernahm. Die Rückkehr seiner Gesandtschaft erfolgte etwa Mitte des Jahres 498.

Der Tod des Papstes Anastasius II. im November 498 gab für Festus die Veranlassung einer fieberhaften Tätigkeit, um bei der Papstwahl einen Kandidaten nach seinem und des Kaisers Sinn gegenüber der streng orthodoxen Partei durchzusetzen. Da trotzdem der Kandidat der Orthodoxen Symmachus, bei der Wahl am 22. November den Vorrang erhielt, leitete nun Festus zusammen mit dem Patrizier Petronius Probinus und einem großen Teil des Senats eine heftige Agitation zu Gunsten des Gegenpapstes Laurentius gegen die orthodoxe Partei ein, welches Schisma erst gegen 506 beendet wurde, als Festus die Anweisung erhielt, seinen Kandidaten aufzugeben, welcher sich auf die Güter des Festus zurückziehen musste, wo er bald starb.

Obwohl Festus auch später als Haupt des Senats mit verschiedenen Aufträgen in Rom von Seiten Theoderichs ausgezeichnet wurde, so scheint er sich doch von dem aktiven politischen Leben zurückgezogen und alle hohe Posten abgewiesen zu haben.

Literatur

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