Rote Schuppenmiere

Art der Gattung Schuppenmieren (Spergularia)

Die Rote Schuppenmiere (Spergularia rubra), auch Acker-Schuppenmiere genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Schuppenmieren (Spergularia) innerhalb der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae).

Rote Schuppenmiere

Rote Schuppenmiere (Spergularia rubra)

Systematik
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae)
Unterfamilie: Paronychioideae
Gattung: Schuppenmieren (Spergularia)
Art: Rote Schuppenmiere
Wissenschaftlicher Name
Spergularia rubra
(L.) C.Presl

Beschreibung

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Illustration aus Flora Batava, Band 7

Erscheinungsbild und Blatt

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Die Rote Schuppenmiere ist eine einjährige, zum Teil auch ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 4 bis 15 Zentimetern. Der Stängel ist kurz behaart, im oberen Teil auch drüsig. Die Laubblätter sind linealisch-fadenförmig, stachelspitzig, etwas fleischig und beiderseits flach. Die silberweiß glänzenden Nebenblätter sind verlängert und von eiförmig-lanzettlicher Form.

Generative Merkmale

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Die Blütezeit reicht von Mai bis September. Die Blüte ist radiärsymmetrisch und fünfzählig. Die Kelchblätter sind lanzettlich, nervenlos und meist kürzer als 4 Millimeter. Sie sind am Rande breithäutig. Die Kronblätter sind rosenrot. Es sind zehn Staubblätter vorhanden.

Die dreieckig-eiförmige Kapselfrucht ist etwa so lang wie der Kelch. Die Samen sind graubraun, fast dreieckig, feinrunzelig, ungeflügelt und besitzen einen wulstigen Rand.

 
Rote Schuppenmiere (Spergularia rubra)

Chromosomenzahl

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Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 36.[1]

Ökologie

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Die Rote Schuppenmiere ist einhäusig mit weiblichen Blüten und Zwitterblüten oder zweihäusig mit weiblichen Blüten und anderen Pflanzen mit Zwitterblüten, sie ist also gynomonodiözisch und gynodiözisch. Die Blüten sind homogam bis schwach vormännlich. Bestäuber sind Fliegen; vor dem Abblühen erfolgt aber oft nur Selbstbestäubung. Blütezeit ist von Mai bis September. Die Blüten sind jedoch nicht immer geöffnet; nach den Beobachtungen von Oskar von Kirchner sind sie nur bei hellem Wetter und in der Zeit von 9–15 Uhr geöffnet.[2]

Die Früchte sind sich dreiklappig öffnende Streukapseln, die als Windstreuer für die zuweilen geflügelten, nur bis 0,6 mm langen, langlebigen Samen fungieren. Daneben findet auch Klebausbreitung und Menschenausbreitung (durch mit Fahrzeugen verschleppte Erde) statt. Fruchtreife ist von Juli bis Oktober.

An der Roten Schuppenmiere leben die Rüsselkäfer Sibinia variata, Sibinia primita und Gronops lunatus.[3]

Vorkommen

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Spergularia rubra kommt im gesamten gemäßigten und subtropischen Gebiet der Nordhalbkugel vor. Sie ist ein eurasisch-subozeanisches Florenelement. In Österreich kommt sie zerstreut bis selten vor, in der Schweiz ist sie allgemein zerstreut aufzufinden. Die Rote Schuppenmiere ist in Deutschland allgemein verbreitet, ist aber im Süden – wie in der Schweiz und in Österreich – seltener, kommt aber vom Flachland bis in die Mittelgebirgslagen vor.

Die Rote Schuppenmiere wächst an Wegen, in Äckern, auf Schlägen und auch an Ufern. Sie gedeiht am besten auf mehr oder weniger frischen, nährstoffreichen, basen- und kalkarmen, sandigen Lehm- und Tonböden. Sie ist ein Flachwurzler sowie ein Bodenverdichtungs- und Versauerungsanzeiger. Sie ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Rumici-Spergularietum, kommt aber auch in Gesellschaften des Verbands Polygonion avicularis oder im Kontakt mit Gesellschaften des Nanocyperion vor.[1] In den Allgäuer Alpen steigt sie in Vorarlberg auf einer Viehweide zwischen Mahdtalhaus bei Riezlern und der Höfle-Alpe bis zu einer Höhenlage von 1100 Metern auf.[4]

Literatur

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  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Hrsg.: Bundesamt für Naturschutz (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
  • Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Eugen Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
  • Christian Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz. Mit Berücksichtigung der Grenzgebiete. Bestimmungsbuch für die wildwachsenden Gefässpflanzen. Begründet von August Binz. 18. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Schwabe & Co., Basel 1986, ISBN 3-7965-0832-4.
  • Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Unter Mitarbeit von Theo Müller. 6., überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1990, ISBN 3-8001-3454-3.
  • Konrad von Weihe (Hrsg.): Illustrierte Flora. Deutschland und angrenzende Gebiete. Gefäßkryptogamen und Blütenpflanzen. Begründet von August Garcke. 23. Auflage. Paul Parey, Berlin/Hamburg 1972, ISBN 3-489-68034-0.
  • Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Porträt. 7., korrigierte und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01424-1.
  1. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 388.
  2. Oskar von Kirchner: Flora von Stuttgart und Umgebung. Seite 233. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1888
  3. Rheinheimer, Joachim & Hassler, Michael: Rüsselkäfer Baden-Württembergs. verlag regionalkultur Heidelberg, 2013, ISBN 978-3-89735-608-5, S. 563–565.
  4. Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 1, IHW, Eching 2001, ISBN 3-930167-50-6, S. 511.
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Commons: Rote Schuppenmiere – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien