Ron’s Org ist eine Abspaltung der Scientology-Kirche, die 1984 von William Branton Robertson in Frankfurt am Main gegründet wurde.

Entwicklung Bearbeiten

Die Ron’s Org wurde 1984 von dem früheren Scientology-Mitglied William Branton Robertson in Frankfurt am Main gegründet.[1] Dabei ist der Name „Ron’s Org“ ein Akronym und steht für „Ron’s Organisation und Netzwerk für Standard-Technologie“. Sie ist eine Gruppierung, die sich der Verbreitung der Philosophie und Praxis von Scientology nach den Lehren von L. Ron Hubbard widmet. Die Scientology-Kirche (Church of Scientology) wurde 1954 gegründet und hat ihren Hauptsitz in Los Angeles, Kalifornien. Ron’s Org betreibt ein Netzwerk von Zentren und Gruppen weltweit, in denen Mitglieder Zugang zu den Lehren von L. Ron Hubbard und den dazu gehörenden Technologien haben. Dazu gehören u. a. Kurse und Auditing-Sitzungen, die laut Eigenaussage dazu beitragen sollen, dass die Mitglieder ihr Potenzial entfalten und ihre spirituelle Entwicklung vorantreiben können. Ron’s Org sieht sich als unabhängig von der Scientology-Kirche, bezieht aber trotzdem Inspiration und Leitlinien aus den Lehren von L. Ron Hubbard. Die Organisation ist in ihren Ansichten und Praktiken jedoch nicht mit der Scientology-Kirche identisch und unterhält auch keine direkte Verbindung zu ihr.[2]

Kritik Bearbeiten

Ron’s Org ist von kontroversen Debatten um Scientology betroffen und wird von einigen Kritikern als eine Form von Sekte angesehen. Die Organisation bestreitet solche Vorwürfe und betont ihr Recht auf religiöse Freiheit und das Recht auf die Verbreitung ihrer Lehren.[3][4] Der Zürcher Religions- und Sektenexperte Georg Otto Schmid, Leiter der Evangelischen Informationsstelle Kirchen – Sekten – Religionen, ordnet Ron’s Org als «ein Netzwerk von ehemaligen Scientology-Anhängern, welche aber das Weltbild und die Lehren des Gründers L. Ron Hubbard 1:1 übernommen haben» ein.[5]

Literatur Bearbeiten

  • Claude-Alain Humbert: Religionsführer Zürich: 370 Kirchen. Orell Füssli Verlag, Zürich 2004, ISBN 3-280-05086-3, S. 579.
  • Daniela Mikorey: Freie Scientology – echt jetzt?: Ein Leitfaden für Neugierige und Freigeister. CreateSpace Independent Publishing Platform, 2016, ISBN 978-1-5372-7617-5.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. FAQ’s der Ron’s Org Frankfurt e.V. In: rons-org.de. Abgerufen am 11. Juni 2023.
  2. Kjersti Hellesøy: Independent Scientology. How Ron's Org and Dror Center schismed out of the Church of Scientology. Tromsø November 2015 (englisch, Digitalisat [PDF; 1,7 MB; abgerufen am 14. Juni 2023] Masterarbeit in Religionswissenschaft an der Universität Tromsø).
  3. Simone Quaderer: Kritiker warnen vor «manipulativer» Veranstaltung von Scientology-Ableger. In: www.20min.ch. 28. Juli 2022, abgerufen am 14. Juni 2023.
  4. Umstieg statt Ausstieg: Die „Scientology-Organisation“ hat Konkurrenz erhalten! Behörde für Inneres und Sport Hamburg, abgerufen am 11. Juni 2023.
  5. Andreas Toggweiler: Scientologen-Gruppe will in Grenchen die «wahre Lehre» praktizieren. In: Grenchner Tagblatt vom 13. August 2013. Abgerufen am 16. Juli 2023.