Rittergut Weischütz

Gutshof in Freyburg (Unstrut), Burgenlandkreis, Sachsen-Anhalt

Das Rittergut Weischütz ist ein Baudenkmal im Ortsteil Weischütz der Stadt Freyburg (Unstrut) im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt. Das Gutshaus steht unter der Nummer 094 83495 auf der Liste der Kulturdenkmale in Freyburg (Unstrut).[1]

Herrenhaus des Rittergutes Weischütz (2014)

Geographische Lage Bearbeiten

Das Rittergut Weischütz befindet sich in zentraler Lage unter der Adresse Weischütz 2.

Geschichte Bearbeiten

Der Komplex des Rittergutes Weischütz entstand bereits im Mittelalter und war zeitweise in einen oberen und unteren Teil gegliedert. Die Besitzerfolge lässt sich anhand der Lehnbriefe der Landgrafen von Thüringen bis in das 14. Jahrhundert zurückverfolgen. Das Gut befand sich zunächst im Besitz der Familie von Kannewurff auf Weißensee. Von 1365 bis 1468 gehörte das Rittergut der Familie von Rockhausen auf Kirchscheidungen[2] und gelangte dann in den Besitz derer von Thüna (1468 bis 1630). 1630 war es kurzzeitig im Gemeinschaftsbesitz von Hans Georg von Osterhausen und Georg von Nißmitz. Letzterer kaufte im gleichen Jahr von den drei Lehenserben des Hans Georg von Osterhausen dessen andere Gutshälfte für 7000 Gulden noch dazu, so dass er alleiniger Eigentümer wurde.

Weitere Besitzerfamilien waren von Oelschnitz (1701–1702), von Bünau (1702–1763), von Wilcke (1763–1796), Leyser (1796–1823), Schröder (ab 1823) und zuletzt von Streit.

Bauliche Besonderheiten Bearbeiten

 
Wappenfries am Erker über dem Haupteingang

Am zu Beginn des 20. Jahrhunderts angebauten historisierenden Erker des Rittergutes, das nach 1945 als Unterkunft für Heimatvertriebene und später als Gemeindeamt genutzt wurde, befinden sich vier Wappenmedaillons der Vorbesitzerfamilien, und seitlich am Haus die Allianzwappen der Familien von Thüna und von Wiehe, auf deren Initiative um das Jahr 1601 das Herrenhaus neuerrichtet wurde.

Wie alle Rittergüter mit einem Grundbesitz von über 100 Hektar wurden auch die Eigentümer des Rittergutes Weischütz mit 213 Hektar durch die Beschlüsse der Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone im September 1945 enteignet.

Literatur Bearbeiten

  • Joachim Säckl: Zur Geschichte des Rittersitzes und Herrenhauses in Weischütz/Unstrut. In: Burgen und Schlösser in Sachsen-Anhalt 4, 1995, ISSN 0944-4157, S. 77–98.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Kleine Anfrage und Antwort (Memento des Originals vom 11. Januar 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/padoka.landtag.sachsen-anhalt.de Olaf Meister (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerium 19. März 2015 Drucksache 6/3905 (KA 6/8670) Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt
  2. Rüdiger Bier: 1500 Jahre Geschichte und Geschichten der herrschaftlichen Sitze zu Kirchscheidungen und Burgscheidungen S. 145–181. Eigenverlag, Rittergut Kirchscheidungen 2009.

Koordinaten: 51° 7′ 52,7″ N, 11° 25′ 16,5″ O