Reinigungskraft
Eine Reinigungskraft (auch Raumpfleger, Reinigung, Putzhilfe, Putzmann oder Putzfrau) ist eine Person, die gegen Entgelt Reinigungsarbeiten durchführt.

GeschichteBearbeiten
Während in früheren Jahrhunderten nur wohlhabende bürgerliche oder adlige Familien Dienstmädchen beschäftigten, die unter anderem auch im „herrschaftlichen“ Haushalt putzten, sind heute im privaten Bereich besonders beruflich stark belastete Haushalte auf solche Dienstleistungen angewiesen. Der Beruf wird dort meist als Nebentätigkeit und stundenweise ausgeübt, oft ohne Steuerkarte oder Versicherungsschutz (siehe auch Hauspersonal, Schwarzarbeit). So gaben bei einer Umfrage im Jahre 2015 lediglich 36 Prozent der Befragten an, ihre Putzkraft auch angemeldet zu haben.[1] Die Dunkelziffer der schwarzarbeitenden Haushaltshilfen lag zu dieser Zeit bei etwa vier Millionen Menschen. Inzwischen hat auch im Bereich der Reinigungskräfte die Digitalisierung Einzug gehalten. Während vor einigen Jahren private Reinigungskräfte noch über persönliche Empfehlung oder Zeitungsannoncen gefunden wurden, läuft auch dies heute zunehmend online. In Deutschland sind seit einigen Jahren verschiedene Plattformen auf dem Markt, die legale Reinigungskräfte vermitteln. In jedem Fall handelt es sich hier um legale Angebote. So arbeiten die Putzkräfte entweder als Selbständige mit Gewerbeschein, oder sind festangestellt. In jedem Fall ist dadurch der Kunde auf der sicheren Seite. Die Plattformökonomie stößt jedoch auch auf Kritik.[2] So müssen die Reinigungskräfte, welche ihre Dienste anbieten, von ihrem Stundenlohn selbst alle Versicherungen und Sozialabgaben leisten. Hier wird zunehmend nach der Übernahme sozialer Verantwortung durch die Vermittler gefordert, da sich aus diesem Angebot häufig prekäre Arbeitssituationen ergeben. Dies haben erste Anbieter bereits umgesetzt.
Die Tätigkeit einer Reinigungskraft umfasst neben dem Staubsaugen und dem feuchten Aufwischen glatter Fußböden das Kehren, Staubwischen und Fensterputzen. Auch die Abfallentsorgung sowie grobes Aufräumen zählen dazu. „Putzkolonnen“ reinigen große Gebäude, wie Schulen oder Firmen.
TerminologieBearbeiten
Weitere, teils umgangssprachliche Bezeichnungen sind Putzfrau, Putzmann, Reinemachefrau, Raumpflegerin, Stundenfrau, Aufwartefrau, Zugehfrau, Bedienerin, Putzhilfe, Putzfee, Putzkraft, Putze, Perle, Reinigungsfachkraft, Gebäudereinigungskraft, Spettfrau, Spetterin und Scheuerfrau.
GebäudereinigerBearbeiten
Während es sich bei Reinigungskräften um unausgebildete Hilfsarbeitskräfte handelt, führt eine dreijährige Ausbildung zum Beruf des Gebäudereinigers.
Siehe auchBearbeiten
LiteraturBearbeiten
- Florence Aubenas: Putze. Mein Leben im Dreck. Pendo-Verlag, Zürich 2010, ISBN 978-3-86612-282-6.
- Milena Moser: Die Putzfraueninsel. Roman. Krösus, Zürich 1991; Blanvalet, München 2004, ISBN 3-442-36128-1.
- Justyna Polanska: Unter deutschen Betten. Eine polnische Putzfrau packt aus. Droemer Knaur Taschenbücher, München 2011, ISBN 978-3-426-78397-9.
- Justyna Polanska: Nicht ganz sauber. Eine polnische Putzfrau räumt auf. Droemer Knaur TB, München 2012, ISBN 978-3-426-78544-7.
WeblinksBearbeiten
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ Umfrage: Deutsche beschäftigen Haushaltshilfen meist schwarz. In: welt.de. 24. Juli 2015, abgerufen am 3. April 2018.
- ↑ Uber, Helpling & Co. als Arbeitgeber in die Verantwortung nehmen. In: dgb.de. 20. März 2017, abgerufen am 3. April 2018.