Der Begriff recte (von lateinisch rectus ‚gerade, ungebeugt, aufrecht‘) wird in verschiedenen (Fach-)Bereichen verwendet.

Typografie Bearbeiten

In der Typografie wird als recte eine „normale“, „reguläre“, „gerade“ (nicht kursive) Schrift respektive ein Schriftschnitt bezeichnet, wobei die Zeichenformen senkrecht zur Zeile stehen. Bei deutschsprachigen Computerprogrammen (Textverarbeitung, Satzprogramme usw.) werden stattdessen (je nach Betriebssystem sowie verwendeter Anwendung und Schriftart) verschiedene andere Begriffe synonym verwendet – z. B. Normal, Regular, Standard (i. d. R. in nominalisierter Schreibweise) – oder bei diesem Schriftschnitt wird in Listen nur der Schriftfamilienname dargestellt, während der ‑schnittname weggelassen wird.

Rechts- und Geisteswissenschaften Bearbeiten

Im juristischen oder allgemein geisteswissenschaftlichen Sprachgebrauch wird recte im Sinne von richtig verwendet, wenn ein Fehler in einem zitierten Dokument richtiggestellt, „geradegerückt“ wird. Beispielsweise: „Mit seiner Eingabe vom 5. Mai 1005 (recte 2005) beantragt der Kläger…“

Namenkunde Bearbeiten

In Matriken zu jüdischen Namen aus Galizien verbindet das Wort recte auch den Familiennamen des Vaters und den Familiennamen der Mutter, wenn die Kinder als unehelich eingestuft wurden. Bei umgekehrter Reihenfolge wurden die Namen durch false verbunden.[1]

Siehe auch Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Wolf-Erich Eckstein: Genealogische Spurensuche. Jüdische Genealogie in Österreich. In: Handbuch Jüdische Kulturgeschichte. Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte, 2016, abgerufen am 17. Juni 2021.