Protictitherium war eine der stammesgeschichtlich ältesten Gattungen der Hyänen und lebte während des Miozän 18 bis 8, möglicherweise auch bis vor 7 Millionen Jahren in Eurasien und Afrika.[1] Sie lässt sich in die Unterfamilie Ictitheriinae einordnen, der keine rezenten Vertreter mehr angehören.

Protictitherium

Skelettrekonstruktion in einem Museum

Zeitliches Auftreten
Unteres bis Oberes Miozän (Burdigalium bis Turolium)
18 bis 8,2 Mio. Jahre
Fundorte
Systematik
Laurasiatheria
Raubtiere (Carnivora)
Katzenartige (Feliformia)
Hyänen (Hyaenidae)
Ictitheriinae
Protictitherium
Wissenschaftlicher Name
Protictitherium
Kretzoi, 1938

Die Gattung gilt als eine der frühesten innerhalb der Familie der Hyänen, ist aber paraphyletisch.[2] Protictitherium besaß einen Körperbau, der dem der heutigen Zibetkatzen in Gestalt und Größe glich, und lebte womöglich teilweise als Kletterer auf Bäumen. Wahrscheinlich ernährten sich die Tiere vor allem von Insekten oder waren omnivor.

Die Art Protictitherium punicum, die man unter anderem aus 12 Millionen Jahre alten Schichten aus der Bled-Dorah-Formation in Tunesien kennt, gehört zu den ersten Hyänenvertretern, die aus Europa nach Afrika einwanderten.[3]

Mehrere Arten wurden beschrieben:[1][2]

  • P. aegaeum Kaya, Geraads & Tuna, 2005
  • P. cingulatum Schmidt-Kittler, 1976
  • P. crassum Deperet, 1892
  • P. gaillardi Forsyth Major, 1903
  • P. intermedium Schmidt-Kittler, 1976
  • P. praecurrens Dehm, 1950
  • P. punicum

Literatur Bearbeiten

  • Alan Turner, Mauricio Antón: Evolving Eden. An Illustrated Guide to the Evolution of the African Large-Mammal Fauna. Columbia University Press, New York NY 2004, ISBN 0-231-11944-5.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Tanju Kaya, Denis Geraads und Vahdet Tuna: A new Late Miocene mammalian fauna in the Karaburun Peninsula (W Turkey). Neues Jahrbuch der Geologisch-Paläontologischen Abhandlungen 236 (3), 2005, S. 321–349.
  2. a b Clara Stefen* und John M. Rensberger: The specialized structure of hyaenid enamel: Description and development within the lineage – including Percrocutids. Scanning Microscopy 13 (2-3), 1999, S. 363–380.
  3. Stanley H. Ambrose, Mwanzia David Kyule und Leslea J. Hlusko: History of palaeontological research in the Nark District of Kenya. Kirtlandia – The Cleveland Museum of Natural History 56, 2007, S. 1–37.