Prorocentrum ist eine Gattung der Dinoflagellaten. Die Arten sind phototroph.[1]

Prorocentrum

Prorocentrum micans

Systematik
ohne Rang: Dinoflagellaten (Dinoflagellata)
ohne Rang: Dinophyceae
ohne Rang: Peridiniphycidae
ohne Rang: Prorocentrales
Familie: Prorocentraceae
Gattung: Prorocentrum
Wissenschaftlicher Name
Prorocentrum
C. G. Ehrenberg, 1834
Lebenszyklus von Prorocentrum micans.
REM-Aufnahme von Prorocentrum micans, Th = Theca, Ansicht auf die rechte Seite (Valve), von der linken ist ein Teil am unteren Bildrand zu sehen. S = Längsnaht S zw. den beiden Val­ven. P = Poren

Merkmale Bearbeiten

Die für viele Dinoflagellaten typische Längsfurche (Sulcus) und die Querfurche, das Cingulum, fehlen bei Prorocentrum. Die zwei Geißeln sitzen am Vorderende der Zelle. Die Theka besteht aus zwei großen Platten, die als Valven bezeichnet werden. Weiterhin sitzen mehrere kleine Platten am Apex, der Vorderende der Zelle. Hier steht meist auch ein starker Dorn. Arten, bei denen der Dorn nicht vorhanden ist, wurden früher zu der Gattung Exuviaella gestellt.[1] Die Theka hat bei einigen Arten außerdem noch einige kleine Dornen. Weiterhin sind Poren auf der Theka vorhanden.

Ökologie Bearbeiten

Es gibt benthische, also am Boden lebende Arten, andere sind pelagisch (frei im Wasser schwebend). Einige Arten ernähren sich von anderen Dinoflagellaten.[2] Einige Arten der Prorocentrum produzieren Toxine. Ein Beispiel ist die Art Prorocentrum minimum[3], hier wurden so genannte TTX-like compounds gefunden.[4] Diese Art ist auch für Algenblüten, sogenannte Rote Tiden (englisch red tides) verantwortlich, das Wasser ist dann rot gefärbt.[4] Auch die Art Art Prorocentrum micans kann red tides hervorrufen.[5] Es ist allerdings noch nicht geklärt, ob diese Art auch toxisch ist.[6] Einige Arten sind zur Biolumineszenz fähig (Meeresleuchten).[5]

Systematik Bearbeiten

Die Gattung Prorocentrum zählt zu der Familie Prorocentraceae. Es folgt eine Auswahl der Arten:[7]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Deutsche hydrographische Zeitschrift: German journal of hydrography. Supplement, Bände 5–6
  2. Karl G. Grell: Protozoologie. 2. Auflage. Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, New York 1968
  3. D. Grzebyk, A. Denardou, B. Berland und Y.F.Pouchus: Evidence of a new toxin in the red-tide dinoflagellate Prorocentrum minimum. Journal of Plankton Research. Volumen 19, Nummer 8, Seiten 1111–1124, 1997. Link
  4. a b Inés Rodríguez, Amparo Alfonso, Eva Alonso, Juan A. Rubiolo, María Roel, Aristidis Vlamis, Panagiota Katikou, Stephen A. Jackson, Margassery Lekha Menon, Alan Dobson & Luis M. Botana: The association of bacterial C9-based TTX-like compounds with Prorocentrum minimum opens new uncertainties about shellfish seafood safety Scientific Reports Volume 7, Article number: 40880 (2017). Link
  5. a b Freudig, Doris (Red.): Lexikon der Biologie. 2004, ISBN 3-8274-0341-3
  6. Algaebase
  7. WoRMS
  8. Wendy Guiry in Guiry M.D. & Guiry G.M.: Prorocentrum micans Ehrenberg 1834, auf: AlgaeBase, 2021
  9. Spied by Satellite: Phytoplankton Factory in the Argentine Sea, auf: SciTechDaily vom 10. Januar 2021. Quelle: NASA Earth Observatory.
  10. Koray Özhan, Sibel Bargu: Responses of sympatric Karenia brevis, Prorocentrum minimum, and Heterosigma akashiwo to the exposure of crude oil. In: Ecotoxicology. 23. Jahrgang, Nr. 8, 10. Juni 2014, S. 1387–1398, doi:10.1007/s10646-014-1281-z, PMID 25009015.

Genutzte Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten