Der ‘Echte Prinzenapfel’ ist eine alte Sorte des Kulturapfels (Malus domestica), die zur Gruppe der Prinzenäpfel gehört. Pflückreif sind die Früchte ab Ende September, die Genussreife setzt ab Oktober ein. Im Naturlager sind sie bis Januar haltbar.

Echter Prinzenapfel
Synonyme Flaschenapfel, Hasenkopp (Berlin, Norddeutschland), Immerträger, Katzenkopf, Nonnentitte, Schlotterapfel[1]
Echter Prinzenapfel
Art Kulturapfel (Malus domestica)
Herkunft sehr wahrscheinlich Norddeutschland[2]
bekannt seit 1780
Liste von Apfelsorten
Kerne der Sorte Prinzenapfel

Benennung

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Der Echte Prinzenapfel ist eine sehr alte Apfelsorte, für die es verschiedene Benennungen gibt:

  • ‘Ananasapfel’ (Württemberg)[3],
  • ‘Berliner’[4],
  • ‘Brienzer’ (Schweiz)[5],
  • ‘Flaschenapfel’ (Norwegen, Ostpreußen)[3],
  • ‘Glockenapfel’ (Bayern, Rheinland),
  • ‘Gugeliapfel’ (Schweiz)[5],
  • ‘Haferapfel’[4],
  • ‘Haierapfel’ (Westfalen),
  • ‘Hasenkopp’ (Norddeutschland)[6],
  • ‘Hasenschnäutzchen’,
  • Ibersheimer Prinzenapfel[7][8][9]
  • ‘Immerträger’,
  • ‘Jerusalemapfel’ (Detmold),
  • ‘Katzenkopf’,
  • ‘Klapperapfel’,
  • ‘Melonenapfel’ (Bayern, Rheinland, Hannover)[4];
  • ‘Nonnenapfel’[4],
  • ‘Rotgestreifter Schlotterapfel’ (Baden-Württemberg)[10],
  • ‘Trompeter-Apfel’[3],
  • ‘Walzenapfel’ (Baden)[11].

Der ‘Echte Prinzenapfel’ ist ein mittelgroßer bis großer, walzenförmiger, ziemlich gleichmäßig gebauter Apfel. Er hat mittelstarke Rippen, die sich zur Mitte der Frucht abflachen. Die Fruchtschale ist glatt, mattglänzend und gelblichgrün, bei Genussreife hellgelb. Die Sonnenseite der Frucht ist oft kräftig gerötet und gestreift. Der Geruch der Schale erinnert deutlich an Ananas.

Das „Fruchtfleisch“ ist gelblichweiß, relativ fein und saftig; es hat eine angenehme Säure bei ausreichend hohem Zuckergehalt. Der Prinzenapfel hat einen typischen fruchtigen Geschmack mit feiner Würze. Auf dem Lager neigt die Frucht zum Welken. Sie muss deshalb kühl und luftfeucht gelagert werden.

Der ‘Prinzenapfel’ benötigt einen feuchten und nahrhaften Boden. Er ist gut für den Anbau in Küstengebieten geeignet. Er verträgt raue Standorte und gedeiht auch in höheren Gebirgslagen bis zu 800 Metern. Da die Seitentriebe nur schlecht austreiben, müssen die Leittriebe mehrere Jahre hindurch regelmäßig zurückgeschnitten werden. Der ‘Prinzenapfel’ eignet sich für höhere Baumformen, ist aber aufgrund der Wuchseigenschaften nicht für Schnuranlagen und Spaliere geeignet. Der Ertrag des ‘Prinzenapfel’ setzt früh ein und ist regelmäßig. Der Baum kann sehr alt werden, ältere Bäume neigen jedoch zu Krebs. Die späte Blütezeit ist unempfindlich gegen Witterungseinflüsse.

Klapperapfel

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Den Beinamen „Klapperapfel“ trägt der Hasenkopp, weil die Kerne einzelner Exemplare lose im Gehäuse liegen und bei kräftigem Schütteln gut hörbar klappern.[12][13]

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Commons: Prinzenapfel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Karteikarte der Sorte in der BUND-Lemgo Obstsortendatenbank

Einzelnachweise

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  1. Landeshauptstadt Potsdam (Hg.): Obstatlas der Russischen Kolonie Alexandrowka in Potsdam : Ein pomologischer Führer. Potsdam 2012, S. 152.
  2. Landeshauptstadt Potsdam (Hg.): Obstatlas der Russischen Kolonie Alexandrowka in Potsdam : Ein pomologischer Führer. Potsdam 2012, S. 152.
  3. a b c F. Jahn, E. Lucas, J. G. C. Oberdieck: Illustrirtes Handbuch der Obstkunde Erster Band: Aepfel, Ebner und Seubert, Stuttgart 1859, Nr. 13, S. 57.
  4. a b c d W. Lauche: Deutsche Pomologie: Chromolithographische Abbildung, Beschreibung und Kulturanweisung der empfehlenswerthesten Sorten Aepfel, Birnen Kirschen, Pflaumen, Apricosen, Pfirsiche und Weintrauben. Verlag von Paul Parey, Berlin 1882, Nr. 26.
  5. a b David Szalatnay, Andrea Frei: Wie aus einem deutschen Prinzen ein schöner Engländer wurde. Schweizerische Zeitschrift für Obst- und Weinbau 15/2009, S. 11–13. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 24. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.agroscope.admin.ch
  6. A. F. A. Diel: Versuch einer systematischen Beschreibung in Deutschland vorhandener Kernobstsorten, Zweites Heft Äpfel, Andreaische Buchhandlung, Frankfurt am Main 1800, S. 130ff.
  7. Beratungsstelle für Obst- und Gemüsebau beim Landratsamt Worms: Obstsortiment für den Kreis Worms, 1952
  8. Edelobstzüchter Otto Dahlem (* 1872 Ibersheim)
  9. http://www.worms.de/de/kultur/stadtgeschichte/wussten-sie-es/liste/2012-05_ibersheim-prinzenapfel.php
  10. J. G. Dittrich: Systematisches Handbuch der Obstkunde, nebst Anleitung zur Obstbaumzucht. Erster Band: Kernobstfrüchte. Verlag von Friedrich Mauke, Jena 1837, Nr. 49, S. 143.
  11. J.-H. Rolff: Der Apfel - Sortennamen und Synonyme. BoD, 2001, S. 319
  12. Ruth Buder: Der „Hasenkopp“ kann klappern. In: Märkische Onlinezeitung. 16. September 2016 (moz.de).
  13. Hörbeispiel auf YouTube (miserable Qualität)