Der Prime Property Award ist eine Auszeichnung der europäischen Immobilienwirtschaft, die von dem Investmentunternehmen Union Investment ausgelobt wird. Prämiert werden europaweit Investoren, die bei der Entwicklung und Sanierung gewerblicher und privater Gebäude in bestimmter Form Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigt haben. Der Preis ist mit 30.000 Euro dotiert und wird im Rahmen der Fachmesse Expo Real alle zwei Jahre verliehen.

Hintergrund und Entstehung Bearbeiten

2001 schrieb die Union Investment Real Estate GmbH, damals noch unter dem Namen Deutsche Immobilien Fonds AG (DIFA), erstmals unter deutschen Studenten und Hochschulabsolventen der Fachbereiche Architektur, Stadt- und Raumplanung, Bauingenieurwesen, Verkehrsplanung, Ökologie und Soziologie einen Wettbewerb aus. Das Thema hieß „Mehr bewegen. Mehr erleben. Zukunft Stadt.“ Zur ersten paneuropäischen Preisvergabe im Jahr 2004 bewarben sich 62 Städte aus 15 europäischen Ländern für die Wettbewerbskategorie „Fertiggestellte Quartiere in Europa“. 2008 wurde der Preis als Prime Property Award fortgeführt und rückte das Immobilieninvestment in den Vordergrund. 90 Wettbewerbsbeiträge aus 18 Ländern nahmen teil.[1] Im Jahr 2010 wurden 142 Immobilienprojekte aus 19 europäischen Ländern eingereicht. Der vergebene Preis stellte ebenfalls solche europäische Immobilienprojekte in den Mittelpunkt, die nach Ansicht der Jury wirtschaftlichen Erfolg mit ökologischer und soziokultureller Nachhaltigkeit verbanden.

Leitgedanke des Awards ist nach eigener Aussage die Auseinandersetzung mit nachhaltigen Bauvorhaben und wirtschaftlich wie ökologisch zukunftsfähigen Immobilien. Ermittelt werden die Gewinner in einem zweistufigen Auswahlverfahren von einer 11-köpfigen internationalen Jury.

Primär richtet sich der Prime Property Award an Immobilieninvestoren und -eigentümer. Daneben können Architekten, Projektentwickler, Property Manager, Makler oder andere Beteiligte – mit Zustimmung des Eigentümers – am Wettbewerb teilnehmen. Eingereicht werden können sowohl Neubauprojekte als auch Refurbishments mit einer Mindestgröße von 5.000 m².

Kriterien Bearbeiten

Die Beurteilung der eingereichten Wettbewerbsbeiträge erfolgt auf Grundlage eines Kriterienkatalogs, der die Qualität der Projekte unter Berücksichtigung der Eigenschaften „ökologisch“, „ökonomisch“ und „soziokulturell“ vergleichbar und damit bewertbar machen soll.

  1. Städtebauliche Nachhaltigkeit – eine Aufwertung des urbanen Umfelds durch die Immobilie
  2. Ökologisch nachhaltiges Gebäude- und Energiekonzept – Nutzung umweltschonender Materialien und der Einsatz regenerativer Energien
  3. Wirtschaftliche Nachhaltigkeit – Betrachtung des Immobilien-Lebenszyklus.

Prämierte Immobilienprojekte Bearbeiten

DIFA-Award Bearbeiten

2001 – „Mehr bewegen. Mehr erleben. Zukunft Stadt.“
Kategorie Preisträger Projekttitel
Stadt und Raumplanung Angela Uttke, Antje Veit „Big Boxes – die nachhaltige Integration von Großstrukturen in das Konzept der kleinteiligen Stadt“
Architektur Erhard An-He Kinzelbach, Till Schweizer „Sportmegalith Frankfurt am Main“
Bauwesen / Bauökonomie Thomas Meinhardt „Wohnwerterhöhung bei nutzerorientierter Altbau-Sanierung“
Verkehrsplanung Markus Randler „LABS-Studio: Parkingplus in Downtown Los Angeles“
Ökologie Frauke Jenke „Bürgerbeteiligung und Lokale Agenda 21. Entwicklung, Chancen und Grenzen von Beteiligungsformen auf dem Weg ins 21. Jahrhundert“
Soziologie Veronika Hilbermann „Comics als Medium in Planungsprozessen“
Spezial Award Manfred Thönnessen „Elementdynamik in fassadenbegrünendem wilden Wein“
2002 – „Quartiere im städtischen Kontext“
Kategorie Platzierung Ort Projekttitel
Fertiggestellte Quartiere in Deutschland 1. Preis Berlin Tiergarten-Dreieck, Berlin-Mitte
2. Preis Nordhorn Wasserstadt Povel
3. Preis Heidelberg Schlossquell Brauerei
Sonderpreis Halle (Saale) Händelhaus-Karree
Geplante/im Bau befindliche Quartiere 1. Preis Hamburg Altes Bavaria-Gelände, Hamburg-St. Pauli
2. Preis Kassel Wiedergründung der Unterneustadt
3. Preis Mannheim Quartiersentwicklung Jungbusch/Verbindungskanal
Sonderpreis Frankfurt am Main Frankfurter Westhafen
2004 – „Beiträge zur Belebung innerstädtischer Quartiere“
Kategorie Platzierung Ort Projekttitel
Fertiggestellte Quartiere in Europa 1. Preis Manchester, England Millennium Quarter
2. Preis Tübingen, Deutschland Französischer Platz
3. Preis Tampere, Finnland Finlayson
Sonderpreis Hamburg, Deutschland Evangelische Stiftung Alsterdorf
2006 – „Lebensqualität in innerstädtischen Quartieren“
Kategorie Platzierung Ort Projekttitel
Fertiggestellte Quartiere in Europa 1. Preis Oslo, Norwegen Aker Brygge
2. Preis Chemnitz, Deutschland Neue Mitte
3. Preis Leipzig, Deutschland Quartier am Karl-Heine-Kanal
Sonderpreis Antwerpen, Belgien Schipperskwartier

Prime Property Award Bearbeiten

2008 – „Nachhaltige Immobilien-Investments“
Platzierung Preisträger Projekttitel Ort
1. Preis METRO Group Asset Management (Architekt: FOA Foreign Office Architects) Shopping Square Meydan Istanbul, Türkei
2. Preis Universitets- og Bygningsstymelse, Sonderborg Kommune (Architekt: 3XN Architects) Alsion Sonderborg, Dänemark
3. Preis ING Insurance (Architekt: KSP Engel und Zimmermann Architekten) WestendDuo Frankfurt am Main, Deutschland
Sonderpreis Swiss Life (Architekt: Camenzind Evolution Ltd.) Seewürfel Zürich, Schweiz
2010
Platzierung Preisträger Projekttitel Ort
1. Preis Bovis Lend Lease Abengoa Headquarters – Palmas Altas Technological Center Sevilla, Spanien
2. Preis Neue Brünnen AG (Architekt: Daniel Libeskind) Freizeit- und Einkaufszentrum Westside Bern
3. Preis Hochtief Projektentwicklung GmbH (Architekt: Behnisch Architekten) Neues Unilever-Haus Hamburg
Sonderpreis Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Augsburg GmbH, (Architekt: Schrammel Architekten) Neue Stadtbücherei Augsburg
Sonderpreis SMA Solar Technology AG (Architekt: HHS Planer + Architekten AG) Produktionshalle SMA AG Kassel
2012
Platzierung Preisträger Projekttitel Ort
1. Preis ThyssenKrupp AG (Architekt: ARGE JSWD Architekten, Chaix & Morel et Associeés) Thyssenkrupp-Hauptquartier Essen
2. Preis Signa Prime Holding AG (Architekt: David Chipperfield Architects) Kaufhaus Tyrol Innsbruck
3. Preis Jernhusen AB (Architekt: Strategisk Arkitektur) Kungsbrohuset Stockholm
Sonderpreis Inspiria Eiendom AS, (Architekt: AART architects A/S) Inspiria Science Center Graalum, Norwegen

Quelle: [2]

Weblinks Bearbeiten

Quellen Bearbeiten

  • Hamburg Deutsche Immobilien Fonds AG (Hrsg.): Quartiere im städtischen Kontext: Der DIFA-Award 2002. Verlagshaus Braun, 1. Auflage (Februar 2003), ISBN 978-3935455282.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Award 2008. In: PrimePropertyAward.de. Abgerufen am 15. Juni 2011.
  2. Historie. In: PrimePropertyAward.de. Abgerufen am 15. Juni 2011.