Precision Livestock Farming ist ein Begriff aus der Landwirtschaft und steht für einen Themenkomplex der Datenverarbeitung und Analyse von tierbezogenen Daten. Diese Daten dienen dabei der Analyse und Optimierung von Tierwohl, Tiergesundheit und dem Management landwirtschaftlicher Nutztiere.[1]

Ziele Bearbeiten

Das Ziel des Precision Livestock Farming ist traditionell die Unterstützung von ökonomischen Zielen in der Tierhaltung. Neben der betriebswirtschaftlichen Optimierung der Tierhaltung spielt besonders die Optimierung im Bereich Tierwohl und Umweltschutz eine große Rolle in der Entwicklung von Anwendungen des Precision Livestock Farmings[2]. Diese fügen sich in die gesellschaftlichen Ansprüche an die tierische Produktion in der Landwirtschaft ein. Ziel ist dabei die Qualität und Sicherheit der Ernährung sicherzustellen, effiziente und nachhaltige Tierernährung zu unterstützen, für die Gesundheit der Tiere zu sorgen und negative Auswirkungen der Tierhaltung auf die Umwelt gering zu halten.[3]

Die gesellschaftlichen und gesetzlichen Anforderungen an die Tierernährung sind komplex und können oftmals nur durch immer größer werdende Betriebe und durch den Einsatz von Maschinen und komplexen IT-Systemen bewerkstelligt werden.[3]

Ökonomische Tierhaltung Bearbeiten

Aufgrund wissenschaftlicher Studien ist der Bedarf eines Tieres für den jeweiligen Lebensabschnitt (Jungtier, …) und die individuellen Anforderungen (Mast, tragend, …) bekannt. Aufgrund dieses Bedarfs lässt sich je nach vorhandenen Rohstoffen eine optimale Ration berechnen, mit der das Tier ausreichend ernährt werden kann. Der Bedarf orientiert sich dabei an den einzelnen Inhaltsstoffwerten – eine Unterschreitung der Bedarfszahlen kann sich negativ auf die Tiergesundheit auswirken, eine Überschreitung ergibt ökonomisch keinen Sinn (ist aber auch nicht schädlich). Das Ziel des Precision Livestock Farming ist es dabei eine ökonomisch sinnvolle Ration bereitzustellen die dem Bedarf des Tieres gerecht wird.[4]

Qualität und Sicherheit Bearbeiten

Zwar spielen ökonomische Faktoren eine wichtige Rolle in der Tierernährung, denn die beteiligten Unternehmen leben von der industriellen Mästung und weiteren Verarbeitung der Tiere. Dennoch dürfen die weiteren Ziele des Precision Livestock Farming nicht außer Acht gelassen werden. So geben der Gesetzgeber bzw. Industrieverbände Qualitätsstandards vor. Auch gesellschaftliche Normen müssen in der Tierernährung eingehalten werden.[5]

Qualität spiegelt sich in den folgenden Faktoren wider:

  • Qualität der verwendeten Rohstoffe
  • Qualität der Tierhaltung
  • Qualität der betrieblichen Prozesse

Ein Beispiel für Probleme mit der Qualität von Futtermitteln ist der (heutzutage oft illegale) Einsatz von Tiermehl.

Ökologische Tierhaltung Bearbeiten

Durch die gezielte Auswahl der zu verfütternden Rohstoffe kann die Umweltbelastung verringert werden. So ist es beispielsweise möglich den Anteil an Stickstoff und Phosphor in den Ausscheidungen von Schweinen durch vorherige Optimierung der Futtermittel zu reduzieren.[6]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Wolfgang Büscher: Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 21. Oktober 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dlg.org (PDF) Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft e.V. (DLG e.V.)
  2. Eva Gallmann: Vorlesung im Modul Angewandte Methoden des Precision Livestock Farmings an der Universität Hohenheim, Sommersemester 2016
  3. a b Daniel Berckmans: Automatic On-Line Monitoring of Animals by Precision Livestock (Memento des Originals vom 26. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.isah-soc.org (PDF; 353 kB) International Society for Animal Hygiène - Saint-Malo - 2004
  4. Gene M. Pesti, Bill R. Miller: Animal feed formulation: economics and computer applications Springer, 1993 - ISBN 978-0-442-01335-6
  5. Frank T. Jones: Quality Control in Feed Manufacturing@1@2Vorlage:Toter Link/fdsmagissues.feedstuffs.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Feedstuffs Reference Issue and Buyers - 2001
  6. Mark S. Honeyman: Environment-friendly swine feed formulation to reduce nitrogen and phosphorus excretion American Journal of Alternative Agriculture - Volume 8, pp. 128-132 - 1993