Poster Press (alternative Schreibweisen: POSTER PRESS oder POSTER-PRESS) war eine Musik- und Jugendzeitschrift aus Deutschland, welche die Springer-Tochter Koralle-Verlag in Hamburg in den Jahren 1973 (Erstausgabe 27. September 1973[1]) bis 1974 alle 14 Tage verlegte. Zum Start sollten 1,5 Millionen Leseproben verteilt werden, die Erstauflage sollte 500.000 Stück sein.[2] Das Heft kostete 1,80 Mark.[3] Geplant wurde die Herausgabe der Zeitschrift bereits 1972 mit einer Startauflage in Höhe von 500.000 Exemplaren.[4]

Poster Press

Beschreibung Musikzeitschrift, Jugendzeitschrift
Sprache Deutsch
Verlag Koralle-Verlag
Erstausgabe 27. September 1973
Einstellung 11. November 1974
Erscheinungsweise 14-täglich

Infolgedessen hat der Bauer-Verlag kurzfristig ebenfalls im September 1973[5] die Monatszeitschrift Bravo Poster herausgegeben,[6] welche im Oktober 1976 eingestellt wurde.[7]

Das Besondere an Poster Press war, dass das Heft ausschließlich aus zusammengefalteten Postern bestand, die die Themenbereiche Musik, Naturaufnahmen, Kunst, Gags und andere Inhalte abdeckten. Der redaktionelle Teil war auf die Rückseite der Poster gedruckt. Ab Juni 1974 beispielsweise veröffentlichte die Zeitschrift auszugsweise in einer sechsteiligen Serie ein unveröffentlichtes 400-Seiten-Manuskript von Monika Dannemann, der letzten Lebensgefährtin von Jimi Hendrix.[8] Ebenfalls ab Juni 1974 (Ausgabe 12/74) gab es eine Zusammenarbeit mit den englischen Musikzeitschriften Melody Maker und Disc.[9] Einzelnen Ausgaben der Zeitschrift lagen Promo-Singles als Flexidisc bei.

Im Jahr 1974 zählte die Zeitschrift bei den 14-täglich erscheinenden Titeln neben Das Motorrad und Pop zu den Top 3 Zeitschriften gemessen an der Reichweite.[10]

Kurt Koszyk und Karl Hugo Pruys erwähnen in ihrem Standardwerk, dem dtv-Handbuch der Massenkommunikation, die Vergleichbarkeit der Zeitschrift mit der Jugendzeitschrift Bravo und nennen eine Auflage in Höhe von 200.000, weisen aber darauf hin, dass sich die Poster Press nur im Schatten der Bravo behaupten konnte.[11] Trotz gezielter Mitmachaktionen war das Interesse der Leser und Käufer so gering, dass die Zeitschrift wieder eingestellt wurde. Am 11. November 1974 übergab der Koralle-Verlag die Poster Press an Jürg Marquards Jugendzeitschrift Pop in Zürich.[12]

Diskografie Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Werbeanzeige im Comicmagazin ZACK, September 1973
  2. Und an diesem Punkt ist entschieden die Frage zu stellen,… bei kress.de am 2. August 1973, abgerufen am 25. April 2024
  3. Poster Press. In: Rudolf Stefen: Massenmedien und Jugendschutz, Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften, 1976, S. 39.
  4. Vergl. Jahrbuch zur Medienstatistik und Kommunikationspolitik, Wissenschaftsverlag Volker Spiess, Berlin 1972, S. 135.
  5. BRAVO poster Titelbilder 1973 bei bravo-archiv.de, abgerufen am 29. April 2024
  6. Schnee von gestern (II) am 29. August 2003 bei kress.de, abgerufen am 29. April 2024
  7. BRAVO poster Titelbilder 1976 bei bravo-archiv.de, abgerufen am 29. April 2024
  8. Popmusik: Bis zur Erschöpfung. Der Spiegel 31/1974, 29. Juli 1974.
  9. a b Viny-Singles – Flexi-Disc bei jimihendrixcollector.com, abgerufen am 18. April 2024
  10. Jugendmärkte – Jugendmedien 1974, Institut für Jugendforschung (IJF). In: Werben und Verkaufen. Nr. 31, 2005, S. 44.
  11. Kurt Koszyk, Karl Hugo Pruys: Handbuch der Massenkommunikation, dtv, München 1981, S. 102. (auch als Hardcover beim Verlag Dokumentation Saur, München)
  12. Vergl. Günter Wallraff: Das „Bild“-Handbuch. Das Bild-Handbuch bis zum Bildausfall. Konkret, 1981 S. 82 u. 83.
  13. Various – Poster Press Vol. 1 bei Discogs, abgerufen am 18. April 2024
  14. Jimi Hendrix – Hey Joe bei Discogs, abgerufen am 18. April 2024
  15. Monika Dannemann, Die Wahrheit über Jimi Hendrix Hey Joe, Poster Press, Flexi um 1973 auf YouTube, abgerufen am 19. April 2024
  16. Andreas Michalke: Berlin Beatet Bestes. Folge 7: Monika Dannemann über Jimi Hendrix – Eine Art Jacko-Hautarzt bei Jungle World am 6. August 2009, abgerufen am 19. April 2024