Jüngere Geschichte und Gegenwart    [Bearbeiten]
Mennonitenkirche Norden

Auch nach der Reformationszeit haben sich Teile der Täuferbewegung gehalten. Bis heute bestehen täuferische Denominationen wie die Hutterer und Mennoniten in zum Teil unterschiedlichen Richtungen und Ausprägungen (zum Beispiel: Amische, Brethren in Christ oder Mennoniten-Brüdergemeinden). Nach Angaben der Mennonitischen Weltkonferenz beziffert sich die Anzahl der inzwischen weltweit verbreiteten Täufer auf heute etwa 1,6 Mio.

Täuferische Theologie fand sich im 16. Jahrhundert auch bei den antitrinitarischen Polnischen Brüdern. Auch der Radikale Pietismus nahm Ideen der Täufer auf. An der Schnittstelle zwischen Täuferbewegung und radikalem Pietismus entstanden 1708 im westfälischen Schwarzenau die Schwarzenau Brethren, auf die auch die heute in Nordamerika verbreitete Church of the Brethren zurück geht. Aus ihnen entwickelten sich auch die Siebentägner-Tunker, die mit dem 1732 gegründeten Ephrata Cloister eine kleine semi-monastische Gemeinschaft ins Leben riefen, das bis Anfang des 19. Jahrhunderts existierte und dann in den Siebenten-Tags-Baptisten aufging.

Als Erben von Teilen der täuferischen Lehre und Ekklesiologie können heute auch viele Vertreter der evangelischen Freikirchen angesehen werden, darunter insbesondere die Baptisten, deren erste Gemeinde 1609 in Amsterdam gegründet wurde.