Das Popometer bezeichnet das Gesäß eines Fahrzeugführers oder Piloten, wenn es ihm Auskunft über Maschinenverhalten oder (bei Fahrzeugen) der Streckenbeschaffenheit gibt. Mit der Verwendung des Wortes wird der Einsatz des subjektiven Gefühls[1] anstelle oder neben der Technik unterstrichen. Gemeint ist damit, dass der Bediener sich nicht nur auf die technischen Hilfsmittel verlässt, sondern auch seine eigenen Sinneswahrnehmungen und Erfahrungen einsetzt, bzw. darauf verstärkt achtet. Das scherzhaft verwendete Kompositum besteht aus dem umgangssprachlichen Wort Popo und der Messgerätebezeichnung -meter.

Der Ausdruck ist vor allem unter deutschsprachigen Automobilsportlern sowie auch bei Motorrad-[2] und Rennradfahrern sowie Bobsportlern[3] verbreitet.[4][5] Ob dies bei Rennen helfen kann, ist umstritten.[6]

In der Landwirtschaft oder beim Erdbau wird es für das Gespür im Steilhang verwendet, wie das Fahrzeug reagiert (Gespür, ob das Fahrzeug rutscht oder kippt).

Eine sehr wichtige Rolle spielt der Begriff auch bei Triebfahrzeugführern.

Die Erstverwendung des Begriffs ist ungesichert. Die englische Bezeichnung lautet seat-of-the-pants feel.[7] Bei Piloten ist auch der Begriff »Sitzfleisch« verbreitet. Die wissenschaftliche Bezeichnung für die eigene Wahrnehmung von Körperbewegungen heißt Propriozeption.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Spiegel.de vom 15. August 2009 Popometer statt Elektronik (abgerufen am 4. Juni 2011)
  2. J. P. Frederik Diederichs u. a.: HMI Elemente und Konzept für Motorrad Assistenzsysteme. TU Berlin, online (PDF; 452 kB), Seite 412
  3. Martini/Logsch rasen dank „Popometer“ zum WM-Gold, Focus online, 19. Februar 2011, abgerufen am 1. Juni 2011
  4. Formel 1 - Vettel: Das Popometer zählt, motorsport-magazin.com, 25. September 2009, abgerufen am 1. Juni 2011
  5. Bei Glatteis hilft das Popometer, Handelsblatt, 21. Februar 2005, abgerufen am 1. Juli 2011
  6. Operation Formel 1. Focus Nr. 35/1997, Seite 146
  7. Peter A. Schmitt: Langenscheidt Fachwörterbuch Technik und angewandte Wissenschaften, Deutsch - Englisch. Band 1, Berlin 2002, S. 1371, ISBN 3-86117-187-2, online