Pontuskonferenz

Vertrag in 1871 zwischen sieben Staaten

Die Pontuskonferenz war eine internationale Konferenz über den Status des Schwarzen Meeres (lateinisch Pontus Euxinus) im März 1871 in London. Hintergrund war der russische Expansionsdruck gegen das Osmanische Reich, das von den meisten europäischen Mächten als Gegengewicht zum Zarenreich gestützt wurde.

Nach der Niederlage im Krimkrieg hatte Russland im Frieden von Paris 1856 in der so genannten Pontusklausel die Neutralisierung des Schwarzen Meeres hinnehmen müssen. Es durfte nur noch eine geringe Anzahl von kleineren Kriegsschiffen dort stationieren und keine Arsenale oder Befestigungen an den Küsten unterhalten.

Am 31. Oktober 1870 erklärte Russland während des Deutsch-Französischen Krieges (1870/71) einseitig die Aufhebung der Pontusklausel. Auf der auf Drängen Großbritanniens einberufenen Pontuskonferenz unterstützte Otto von Bismarck die Position des Zarenreiches und sicherte sich so die russische Unterstützung in der deutschen Frage.

Die Pontuskonferenz hob am 13. März 1871 die Neutralität und Entmilitarisierung des Schwarzen Meeres auf, machte allerdings die Durchfahrt durch die Meerengen weiterhin von der Zustimmung des Osmanischen Reiches abhängig. Russland begann in der Folge mit dem Bau einer neuen Schwarzmeerflotte.

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