Der Anderthalbdecker Polikarpow I-5 (russisch Поликарпов И-5, auch Grigorowitsch I-5) entstand Anfang der 1930er Jahre und war bis 1936 das Standardjagdflugzeug der sowjetischen Luftstreitkräfte. Bis 1934 wurden einschließlich der Prototypen 803 Exemplare hergestellt.

Polikarpow I-5
Polikarpow I-5
Typ Jagdflugzeug
Entwurfsland

Sowjetunion 1923 Sowjetunion

Hersteller Polikarpow
Erstflug 29. April 1930
Indienststellung 1930
Produktionszeit

1930–1934

Stückzahl 803

Entwicklung

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Im Dezember 1929 stellte man für die Entwicklung eigens eine kleine Arbeitsgruppe mit den beiden kurz vorher verhafteten Konstrukteuren Nikolai Polikarpow und Dmitri Grigorowitsch zusammen. Die Arbeiten wurden unter Bewachung im Flugzeugwerk Nr. 39 durchgeführt. Die Konstruktion wurde rasch vorangetrieben, so dass der erste Prototyp WT-11 schon am 29. April 1930 mit Testpilot B. L. Buchholz zum Erstflug starten konnte. Angetrieben wurde er von einem französischen Gnôme-RhôneJupiter-VII-Triebwerk. Das Kürzel WT steht für Wnutrennaja Tjurma (Вңутренная тюрьма, internes Gefängnis) und bezieht sich auf die Bedingungen, unter denen das Flugzeug entstand.

Es folgten noch zwei Prototypen, die Klim Woroschilow (russisch Клим Ворошилов) mit einem Jupiter-VI- und die Podarok XVI. Partsjesd (Подарок XVI. Партсъезд, Geschenk zum 16. Parteitag) mit einem einheimischen M-15-Motor. Nummer 3 flog erstmals am 1. Juli 1930 und war mit einem Townend-Ring versehen worden, um eine bessere Luftkühlung zu gewährleisten.

Die ersten sieben Serienmaschinen wurden im August/September 1930 im Werk Nr. 21 produziert und waren mit einem leistungsstärkeren M-22-Triebwerk ausgestattet, das auch beibehalten wurde. Die Fliegertruppe erhielt die I-5 1933 und flog sie fast neun Jahre lang, wenn auch zuletzt nur als Übungsmaschine. Mit ihr konnte dank der gutmütigen Flugeigenschaften erstmals in der Sowjetunion durch den Piloten W. A. Stepantschonok das Flachtrudeln erforscht werden.

1934 erschien eine zweisitzige Schulversion, die jedoch nur zweimal gebaut wurde. Eine kleine Anzahl von I-5 rüstete man statt mit zwei mit vier 7,62-mm-MG PW-1 mit insgesamt 2000 Schuss Munitionsvorrat aus. Die sowjetische Schwarzmeerflotte verwendete noch 1940 einige Flugzeuge der Erdkampfversion I-5LSch (LSch russ. für leichtes Schlachtflugzeug). Bei Erprobung der Sweno-Projekte fand die I-5 ebenfalls Verwendung.

Technische Beschreibung

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Die I-5 war in Gemischtbauweise gehalten. Der Rumpf bestand aus einer verschweißten Stahlrohrkonstruktion, die vorn mit Metall beplankt und hinten mit Stoff bespannt war. Die Tragflächen bestanden aus einem Holz-, das Leitwerk aus einem Leichtmetallrahmen. Das gesamte Tragwerk war verspannt und ebenfalls mit Stoff bezogen. Das Fahrwerk war starr und besaß eine durchgehende Achse mit einem Hecksporn.

Technische Daten

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Der erste Prototyp WT-11 vor seinem Erstflug
 
Dreiseitenriss
Kenngröße Daten
Besatzung 1
Spannweite oben 10,24 m
unten 7,44 m
Länge 6,78 m
Höhe 2,03 m
Flügelfläche 21,25 m²
Flächenbelastung 63,7 kg/m²
Leistungsbelastung 2,8 kg/PS
Rüstmasse 943 kg
Startmasse 1355 kg
Antrieb ein luftgekühlter Sternmotor M-22
Leistung 348 kW (473 PS)
Höchstgeschwindigkeit 286 km/h in Bodennähe (mit Radfahrwerk)
278 km/h in Bodennähe (mit Schifahrwerk)
252 km/h in 5.000 m Höhe
Landegeschwindigkeit 95 km/h
Steigzeit 1,6 min auf 1000 m Höhe
5,6 min auf 3000 m Höhe
10,1 min auf 5000 m Höhe
Gipfelhöhe 7300 m
Flugdauer 2,5 h
Reichweite 660 km
Flugdauer 2,0 h
Dauer einer Vollkurve 16 s
Startstrecke 100 m
Landestrecke 200 m
Bewaffnung zwei 7,62-mm-MG PW-1 mit je 1200 Schuss
zwei 10 kg-Bomben

Literatur

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  • Wilfried Kopenhagen: Sowjetische Jagdflugzeuge. Transpress, Berlin 1985 (VLN 162-925/145/85).
  • Flugzeugtypen der Welt. Modelle, Technik, Daten. Bechtermünz, Augsburg 1997, ISBN 3-86047-593-2, S. 752 (amerikanisches Englisch: The encyclopedia of world aircraft. Übersetzt von Thema Produktmarketing und Werbung mbH, München).
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Commons: Polikarpow I-5 – Sammlung von Bildern