Plattenton, auch Lappenton oder Handton, ist ein Begriff aus der grafischen Kunst und bezeichnet das Mitdrucken der Plattenoberfläche bei manuellen Tiefdruckverfahren. Der Plattenton ergibt sich beim Druck von einer nicht völlig blank polierten Platte. Zeichnungslose Stellen, die auf dem Papier rein weiß erscheinen sollten, erhalten dabei einen mehr oder weniger ausgeprägten Farbschleier in der Druckfarbe.

Portia Geach: Sailing barge on the Thames" 1898

Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts wird er verschiedentlich bewusst als künstlerisches Mittel eingesetzt – etwa bei Edvard Munch und Emil Nolde. Dazu wird bei der so genannten Retroussage mit einem Lappen über die bereits eingefärbte Druckplatte gestrichen und Farbe aus den Vertiefungen auf der erhöhten, eigentlich farbfreien Metallfläche verwischt. Die Drucke erhalten damit einen wärmeren Grundton gegenüber dem rein weißen Druck mit blanken Platten.

Literatur Bearbeiten

  • Andreas Andresen: Die deutschen Malerradierer des 19. Jahrhunderts. Bd. 1–4, Leipzig 1866–70. Fortgesetzt von Wessely
  • Wolfgang Autenrieth: Neue und alte Techniken der Radierung und Edeldruckverfahren. Vom Hexenmehl und Drachenblut zur Fotopolymerschicht. Tipps, Tricks, Anleitungen und Rezepte aus fünf Jahrhunderten – Ein alchemistisches Werkstattbuch 7. Aufl., Krauchenwies 2020, ISBN 978-3-9821765-0-5 (Inhaltsverzeichnis, (→ Auszüge Online))