Eine seit dem 19. Jahrhundert bekannte Bernsteinvarietät aus dem Flysch der Schweizer Alpen wird nach einem der rund ein Dutzend bekannten Fundorte (Plaffeien) als Plaffeiit bezeichnet.

Bernstein­varietät Plaffeiit in einer Sandstein­platte aus den Schweizer Alpen

Die Bernsteinfundstellen befinden sich in einem bis zu fünf Kilometer breiten Flyschband, das sich am Nordrand der Voralpen zwischen dem Savoyen und dem Vierwaldstättersee erstreckt. Das fossile Harz entstand vor etwa 55 Millionen Jahren im oberen Paläozän. Der Bernstein tritt in Form von Körnern und kleinen Linsen im Gestein auf. Im Unterschied zum fast gleichaltrigen baltischen Bernstein enthält Plaffeiit keine Bernsteinsäure. Im Plaffeiit wurden verschiedene organische Einschlüsse gefunden. Wegen seiner Brüchigkeit eignet sich Plaffeiit nicht als Rohmaterial für die Herstellung von Schmuck.

Weblinks Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • H. Krähenbühl: Bernsteinvorkommen in der Schweiz. In: Mitteilungen des Vereins der Freunde des Bergbaues in Graubünden, 4/1988, 12. Jahrgang, Davos 1988, S. 23–26.
  • M. Soom: Bernstein vom Nordrand der Schweizer Alpen. In: Bernstein-Neuigkeiten. Stuttgarter Beiträge zur Naturkunde – Serie C – Nr. 18, Stuttgart 1984, S. 15–20.
  • A. Tschirch und Kato: Plaffeiit, das fossile Harz des Flysch von Plaffeien. In: Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft in Bern. Bern 1925, S. 13–19.
  • Stefan Weiß: Bernstein aus der Schweiz. – in Lapis 5/2005, München 2005, S. 16–19.