Peno Alnovo (bürgl. Name Osvald Madisson, anderes Pseudonym Madis Lepik, * 8. Märzjul. / 21. März 1902greg. Narva; † 1938) war ein estnischer Dichter.

Leben und Werk

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Peno Alnovo entstammte einer Arbeiterfamilie und besuchte die Fabrikschule, ab 1919 arbeitete er als Hilfslokführer in Kohtla-Järve. 1921 trat er in die Kommunistische Partei Estlands ein, im nächsten Jahr wurde er wegen revolutionärer Umtriebe festgenommen und zu vier Jahren Haft verurteilt. Nach seiner Freilassung ging er 1926 in die Sowjetunion und studierte in Leningrad an der Kommunistischen Universität der nationalen Minderheiten des Westens, wo er 1931 seinen Abschluss machte.[1] Anschließend arbeitete er in der Redaktion einer dort erscheinenden estnischen Zeitung. 1938 wurde er im Zuge der Stalinschen Säuberungen, die sich zum Teil gezielt gegen nationale Gruppierungen richteten, inhaftiert und hingerichtet. Der genaue Todeszeitpunkt und Todesort sind unbekannt.[2]

Peno Alnovo hat zu Lebzeiten nur einen Gedichtband veröffentlicht, ferner publizierte er in bescheidenem Ausmaß in Zeitschriften und Sammelbänden. In seinem Werk stützt er sich auf den Marxismus und beschreibt die estnische Gegenwart aus der Perspektive des marxistischen Klassenkampfes. Die zeitgenössische Kritik erkannte zwar gelungene Passagen, konstatierte aber auch einen „Mangel an Gefühlen und Erlebnissen“.[3]

Bibliografie

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  • Oktoobrilaulud ('Oktoberlieder'). Külvaja, Leningrad 1931. 40 S.

Sekundärliteratur

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  • Eduard Päll: Eesti nõukogude kirjanduse arenemisest NSV Liidus enne 1940. aastat, in: Keel ja Kirjandus 4–5/1958, S. 193–213; 6/1958, S. 324–338.

Einzelnachweise

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  1. Eesti kirjanduse biograafiline leksikon. Toimetanud E. Nirk ja E. Sõgel. Eesti Raamat, Tallinn 1975, S. 268–269.
  2. Eesti kirjanike leksikon. Koostanud Oskar Kruus ja Heino Puhvel. Eesti Raamat, Tallinn 2000, ISBN 9985-65-271-1, S. 404.
  3. Eesti kirjanduse ajalugu. IV köide. 2. raamat. Aastad 1930–1940. Toimetuskolleegium: M. Kalda et al. Eesti Raamat, Tallinn 1984, S. 491.