Paul-Ernst-Gesellschaft

deutscher Literaturzirkel

Die Paul-Ernst-Gesellschaft ist ein eingetragener Verein, der sich der Erschließung und Bewahrung des literarischen Werks von Paul Ernst (1866–1933) widmet. Die Gesellschaft wurde direkt nach dem Tod Ernsts im Jahr 1933 begründet und nach dem Zweiten Weltkrieg 1956 neu gegründet.[1] Sie ist als kulturell und wissenschaftlich förderungswürdig anerkannt und für natürliche Personen und Körperschaften offen.

Ziele und Aufgaben Bearbeiten

Die Gesellschaft möchte zur Sicherung und Herausgabe von Ernsts literarischem Nachlass beitragen, Aufführungen seiner Dramen fördern, auf seine Person bzw. sein Werk fokussierende Publikationen und Symposien mit Lesungen und Vorträgen initiieren sowie zur Erhaltung der Gedenkstätten für Paul Ernst beitragen.[2] Zu diesen Zwecken soll das Paul-Ernst-Archiv sukzessive erweitert und genutzt werden, das an der Universitätsbibliothek Regensburg (Paul-Ernst-Archiv / Sammlung Kutzbach),[3] an der Universität Bochum (Privatbibliothek Paul Ernst)[4] und im Deutschen Literaturarchiv Marbach (Nachlass) besteht.[5]

Historie Bearbeiten

Im Juli 1933 wurde die literarische Gesellschaft begründet, nur zwei Monate nach dem Tod von Paul Ernst.[6][7] Der Gründerkreis setzte sich maßgeblich aus Freunden, Förderern und Schülern des Dichters zusammen, die in der Folge eine Vielzahl von Publikationen herausgegeben und zahlreiche Veranstaltungen organisiert haben. Auch Paul Ernsts Witwe Else Ernst (1874–1946) beteiligte sich an Lesungen aus dem Werk ihres verstorbenen Ehemannes.[8] Sie beeinflusste die Entwicklung der Gesellschaft, indem sie beispielsweise die 1942 erfolgte Verlegung des Sitzes der Gesellschaft nach Graz betrieb.

Zur bedeutenden Figur des Vereins geriet Karl August Kutzbach (1903–1992), Freund und Nachlassverwalter Paul Ernsts, der umfangreich und zeitlebens zu dessen Person und Werk forschte.[9] Er verfasste den Großteil der älteren Forschungsliteratur zu Paul Ernst.[10] Er trug neben seiner Nichte, der Ärztin und Kunstsammlerin Hildegard Blanke (* 1938) sowie Heinrich Steinmeyer (1908–2001), die beide als Geschäftsführer wirkten, maßgeblich zum Fortbestehen der Gesellschaft bei.

Publikationen Bearbeiten

In unregelmäßiger Folge sind Mitteilungsblätter und die Zeitschrift „Der Wille zur Form“ publiziert worden.[11] Darüber hinaus wurden für die Mitglieder Jahresgaben herausgegeben.[12]

Präsidenten Bearbeiten

Bekannte Mitglieder Bearbeiten

Mitgliedschaften Bearbeiten

Weblink Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Ziele und Aufgaben der Paul-Ernst-Gesellschaft, auf: paul-ernst.net, abgerufen am 19. November 2017.
  2. Paul Ernst auf der Buchmesse Leipzig 2017, auf: paul-ernst.net, abgerufen am 19. November 2017.
  3. Paul-Ernst-Archiv/Sammlung Kutzbach. In: Universitätsbibliothek Regensburg, auf: uni-regensburg.de, abgerufen am 19. November 2017.
  4. Privatbibliothek Paul Ernst, in: Ruhr-Uni Bochum, auf: ruhr-uni-bochum.de, abgerufen am 19. November 2017.
  5. Nachlass Paul Ernst, in: Deutsches Literaturarchiv Marbach, auf: dla-marbach.de, abgerufen am 19. November 2017.
  6. Tötender Blick. In: Die Zeit. 42 (1983), 14. Oktober 1983, auf: zeit.de, abgerufen am 19. November 2017.
  7. Beate Hörr: Tragödie und Ideologie – Tragödienkonzepte in Spanien und Deutschland in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, Verlag Königshausen & Neumann, Würzburg 1997, ISBN 978-3-8260-1303-4, S. 144.
  8. Karl Schön: Das Kaiserbuch von Paul Ernst – Ein historisches Epos. BookRix, München 2013, ISBN 978-3-7309-1764-0.
  9. Vorwort, in: Jutta Bucquet-Radczewski: Die neuklassische Tragödie bei Paul Ernst (1900–1910). Verlag Königshausen & Neumann, Würzburg 1993, ISBN 978-3-88479-823-2, S. 7.
  10. Sascha Kiefer: Die deutsche Novelle im 20. Jahrhundert – Eine Gattungsgeschichte. Böhlau Verlag, Köln/Weimar 2010, ISBN 978-3-412-20582-9, S. 79.
  11. Der Wille zur Form, auf: wehrhahn-verlag.de, abgerufen am 19. November 2017.
  12. Jahresgabe der Paul-Ernst-Gesellschaft. auf: paul-ernst.net, abgerufen am 19. November 2017.
  13. Brief von Will Vesper an Karl August Kutzbach, in: Universitätsbibliothek Regensburg, Paul-Ernst-Archiv / Sammlung Kutzbach, Signatur: 250/AM 95805 B8-25,2 bis 25,3/1, auf: kalliope-verbund.info, abgerufen am 19. November 2017.
  14. Brief von Will Vesper an Karl August Kutzbach, in: Universitätsbibliothek Regensburg, Paul-Ernst-Archiv / Sammlung Kutzbach, Signatur: 250/AM 95805 M2 S6-2,6/4, auf: kalliope-verbund.info, abgerufen am 19. November 2017.
  15. Wolfgang Heilmann: Karl Friedrich Paul Ernst (1866–1933), in: Neue Deutsche Biographie, Bd. IV, Berlin 1971 (Nachdruck von 1959), S. 629–631.
  16. Georg Noth: Predigt am 15. Juli 1945 in Breslau über Matth. 9,35–38, in: Dietmar Neß: S. 47–54, hier 48. Zitiert nach: Christian Erdmann-Schott: „Geh aus Deinem Vaterland…“ Vertreibung – Integration – Vermächtnis der evangelischen Schlesier. Vorträge, Aufsätze, Predigten. LIT Verlag, Münster 2008, ISBN 978-3-8258-0801-3, S. 47f.
  17. Ansprache von Paul Ernst beim Stahlhelm, vermutlich in Breslau gehalten, vermittelt durch Georg Noth, Universitätsbibliothek Regensburg, Signatur: 250/AM 95801 M2-2,4/3, auf: staatsbibliothek-berlin.de, abgerufen am 19. November 2017.
  18. Die Glocken von Weiher, auf: heimatverein-ubstadt-weiher.de, abgerufen am 19. November 2017.
  19. Stroedel, Wolfgang, auf: uni-potsdam.de, abgerufen am 19. November 2017.
  20. Wolfgang Stroedel, auf: duesseldorf.de, abgerufen am 19. November 2017.
  21. Horst Thomé, Prof. Dr., auf: uni-erlangen.de, abgerufen am 19. November 2017.
  22. Prof. Dr. Horst Thomé, auf: uni-stuttgart.de, abgerufen am 19. November 2017.
  23. Traueranzeige Prof. Dr. Horst Thomé, auf: uni-stuttgart.de, abgerufen am 19. November 2017.
  24. Marco Bastianelli, auf: unimc.it, abgerufen am 19. November 2017.
  25. Hildegard Châtellier, auf: uni-erlangen.de, abgerufen am 19. November 2017.
  26. Eberhard Clemen im Lexikon Westfälischer Autorinnen und Autoren
  27. Günter Hartung, auf: d-nb.info, abgerufen am 19. November 2017.
  28. Louis Ferdinand Helbig, auf: kulturportal-west-ost.eu, abgerufen am 19. November 2017.
  29. Karl Herke, auf: d-nb.info, abgerufen am 19. November 2017.
  30. Joachim Konrad, auf: kulturportal-west-ost.eu, abgerufen am 19. November 2017.
  31. Julius Kühn, auf: archivportal-d.de, abgerufen am 19. November 2017.
  32. Carl Heinz Kurz, auf: d-nb.info, abgerufen am 19. November 2017.
  33. Karl August Kutzbach, auf: d-nb.info, abgerufen am 19. November 2017.
  34. Ernst Metelmann, auf: d-nb.info, abgerufen am 19. November 2017.
  35. Oxenius, Kurt, auf: kalliope-verbund.info, abgerufen am 19. November 2017.
  36. Heimo Reinitzer (Hrsg.): Textkritik und Interpretation – Festschrift für Karl Konrad Polheim zum 60. Geburtstag, Peter Lang, Internationaler Verlag der Wissenschaften, Bern 1987, ISBN 3-261-03712-1.
  37. Heribert Schwarzbauer, auf: uni-graz.at, abgerufen am 19. November 2017.
  38. Curt Stefke, auf: d-nb.info, abgerufen am 19. November 2017.
  39. Brief von Curt Stefke an Karl August Kutzbach, in: Universitätsbibliothek Regensburg, Signatur: 250/AM 95805 B8-30,1/25, auf: kalliope-verbund.info, abgerufen am 19. November 2017.
  40. Eberhard Ter-Nedden, auf: d-nb.info, abgerufen am 19. November 2017.
  41. Paul-Ernst-Gesellschaft, auf: alg.de, abgerufen am 19. November 2017.