Palazzo del Te

Lustschloss in Mantua aus dem 16. Jh.
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Der Palazzo del Te (auch Palazzo Te) ist ein Lustschloss in Mantua in Italien.

Palazzo Te
Loggia

Der Palazzo del Te ist ein isoliert stehendes viereckiges Gebäude. Es bricht einige Regeln der klassischen Renaissancearchitektur, scheint aber gleichzeitig den Grundregeln zu entsprechen, wie sie durch Leon Battista Albertis De re aedificatoria („Über das Bauwesen“) ein Jahrhundert zuvor festgelegt wurden.

Geschichte

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Federico II. Gonzaga, Markgraf von Mantua, beschloss 1524 die Errichtung eines Lustschlosses oder Villa Suburbana. Der vorgesehene Standort befand sich bei den gräflichen Stallungen auf der Isola del Teieto (kurz 'Te'), am Rand der Sümpfe außerhalb der Stadtmauern Mantuas.

Der mit dem Bau beauftragte Architekt war Giulio Romano, ein Schüler Raffaels, der den Rohbau, ein rechteckiges Haus um einen Hof, innerhalb von 18 Monaten erstellte. Die Anlage wird durch einen Garten vervollständigt, der durch Säulenreihen vor Nebengebäuden, die durch einen Halbkreis aus Säulen, genannt Esedra, abgeschlossen werden, eingefasst wird.

Gebäude

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Wie bei der Villa Farnesina erlaubte auch hier die Lage außerhalb der Stadt die Mischung aus Palast und Villa. Die vier Außenfassaden haben flache Wandpfeiler vor zurücktretenden Wänden. Das Fensterwerk zeigt an, dass der Piano nobile im Erdgeschoss liegt, ein Obergeschoss darüber. Die Ostfassade unterscheidet sich von den drei anderen durch palladianische Motive auf ihren Pfeilern und eine offene Loggia in ihrer Mitte. Die Fassaden sind nicht so symmetrisch wie sie aussehen, die Abstände der Säulen sind unregelmäßig. Das Zentrum der Nord- und Südfassade wird durch zweigeschossige Bögen ohne Portikus oder Giebeldreieck durchbrochen, und nur ein einfacher gedeckter Gang führt in den Innenhof.

 
Das berühmteste Fresko des Manierismus: Giulio Romanos Täuschung erfindet eine Kuppel und löst die Architektur des Raumes in den Fall der Giganten auf

Wenige Fenster gehen auf diesen Hof, den Cortile; die Säulenwände sind auf allen Seiten mit tiefen Nischen und blinden Fenstern versehen, und die Flächen dazwischen sind mit Spezzato versehen, der den Oberflächen Leben und Tiefe einhaucht.

Nachdem der Rohbau stand, begannen erst die wirklichen Arbeiten: zehn Jahre lang waren Putzer, Schnitzer, und Freskenmaler beschäftigt, bis kaum noch eine Oberfläche in den Loggien und Salons unverziert war. Da kein Künstler aus der anerkannten ersten Reihe beschäftigt wurde, findet man hier Fresken von Benedetto Pagni von Brescia und Rinaldo Mantovano, eigentlich "Scalzi", wie die "Pasiphaë und der Stier" an der Ostwand der Camera di Psiche. Diese gehören zu den bemerkenswertesten Sehenswürdigkeiten des Palazzo. Die Themen reichen von einem olympischen Bankett in der Sala di Psiche über stilisierte Pferde in der Sala dei Cavalli bis zur Sala dei Giganti mit ihren Giganten und Grotesken, die ausgelassen durch das Chaos an den Wänden ziehen. An der Ausschmückung der Deckenfelder war Gianfrancesco Penni beteiligt.[1]

Diese Räume sahen viele der hervorragendsten Personen der Zeit, darunter auch Kaiser Karl V., der anlässlich seines Besuchs 1530 seinen Gastgeber Federico II. Gonzaga zum Herzog machte. Vor allem dieser sollte von Gonzaga aus politischen Gründen durch den Bau mächtig beeindruckt werden[2] und seinen Willen zur Macht verdeutlichen.

Einer der reizvollsten Teile der vergangenen Epochen des Palazzo ist das Casino della Grotta, eine kleine Folge von Privaträumen rund um eine Grotte und die Logetta, ein überdachter Balkon, auf dem die Höflinge einst in einer kleinen Kaskade badeten, die über Kieselsteine und Muscheln lief, die in die Mauern und Wände eingelassen waren.

Der Palazzo del Te wurde zum Vorbild des ersten Renaissancepalais nördlich der Alpen, der ab 1536 erbauten Stadtresidenz Landshut. Sein Ruhm hielt aber nur ein Jahrhundert. 1630 wurden Mantua und der Palast während des Mantuanischen Erbfolgekrieges und der Eroberung der Stadt durch kaiserliche Truppen geplündert. Die verbliebene Bevölkerung wurde Opfer einer des schlimmsten Pestepidemien der Geschichte. Der von oben bis unten ausgeraubte Palast blieb eine leere Hülle ohne Inventar – umso erstaunlicher sind diesem Zustand zufolge die umfangreichen und bemerkenswerten Wandmalereien, an denen Nymphen, Götter, Göttinnen und Giganten die Wände der leeren und hallenden Räume bevölkern.

In Teilen des Palazzo ist heute das Museo Civico untergebracht, das folgende Sammlungen präsentiert:

Literatur

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  • Belluzzi, Amedeo: Palazzo del Te a Mantova – The Palazzo Te in Mantua, 2 vols., Modena 1998.
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Commons: Palazzo Te – Album mit Bildern

Einzelnachweise

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  1. Egon Verheyen: Die Malereien in der Sala di Psiche des Palazzo del Te. In: Jahrbuch der Berliner Museen. Band 14. Berlin 1972, S. 43.
  2. Christine Tauber: Stilpolitik im Palazzo del Te in Mantua. In: Dietrich Erben, Christine Tauber (Hrsg.): Politikstile und die Sichtbarkeit des Politischen in der Frühen Neuzeit. Dietmar Klinger Verlag, Passau 2016, S. 93–127.

Koordinaten: 45° 8′ 53″ N, 10° 47′ 10,9″ O