Pâte sur Pâte (französisch für „Masse auf Masse“) ist ein Verfahren der Porzellan- und Steingutverzierung.

Pâte-sur-pâte-Malerei auf Seladon-Fond, KPM Berlin um 1900
Amphore aus Sèvres

Beschreibung

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Das Verfahren wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in den Porzellanmanufakturen von Sèvres, Berlin und Meißen eingeführt.

Mit der auch als Schlickermalerei bezeichneten Methode werden weiße, glänzende und teilweise durchscheinende Reliefs in Form von Figuren und Ornamenten erzeugt, die sich vom eingefärbten Grund kameenartig abheben. Dazu wird dickflüssige, weiße Porzellanmasse Schicht für Schicht auf die Wand von Gefäßen oder auf Platten aufgetragen, deren Masse schon verglüht, aber noch porös ist. Beim Brand schmilzt die aufgetragene Masse, so dass der farbige Untergrund durchschimmert.

Die Pâte-sur-Pâte-Malerei wurde ursprünglich von Louis Robert in Sèvres erfunden, und eine so verzierte Vase sorgte 1851 auf der Londoner Weltausstellung für großes Aufsehen. Sèvres und wenig später auch die Porzellanfabrik Minton in Staffordshire/England brachten in den 1860er Jahren diese Technik zur Blüte. In Meißen gelang 1878 die Nacherfindung, aber erst auf der Weltausstellung in Chicago 1893 konnte die Meißener Porzellanmanufaktur einer breiten Öffentlichkeit ihre Fähigkeiten auf diesem Gebiet demonstrieren.

Literatur

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  • Otto Walcha: Meissner Porzellan. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. 8. Auflage. Verlag der Kunst, Dresden 1986, ISBN 3-364-00012-3.
  • Bettina Schuster: Meissen. Geschichten zur Geschichte und Gegenwart der ältesten Porzellanmanufaktur Europas. Orbis Verlag, München 1996, ISBN 3-572-00811-5.
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