Omio.com
Omio.com ist eine Metasuchmaschine und Buchungsplattform für Verkehrsverbindungen. Die Website ging 2013 unter dem Namen GoEuro online[1] und firmiert seit 2019 unter dem Markennamen Omio.[2]
Omio.com | |
Vergleich und Buchung von Verkehrsmitteln | |
Sprachen | mehrsprachig |
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Sitz | Berlin und Delaware |
Gründer | Naren Shaam |
Betreiber | GoEuro Corp. |
Redaktion | GoEuro Corp. |
Artikel | Verkehrsverbindungen zu über 100.000 Reisezielen |
Online | seit 2013 |
(aktualisiert 2021) | |
https://de.omio.com/ |
Inhalt
BearbeitenOmio.com zählt zu den „führenden Reiseplattformen in Europa“.[2] Die Metasuchmaschine Omio bietet die Möglichkeit Bahn-, Flug-, Bus- und Fährverbindungen in 37 Ländern zu recherchieren. Der Nutzer bekommt verschiedene Reisealternativen angezeigt, kann direkt auf der Seite buchen oder ein mobiles Ticket erwerben.[3] Die Verbindungen stammen von über 800 Verkehrsunternehmen aus Europa und Nordamerika. Die Deutsche Bahn stellt bislang keine Daten zu Verspätungen und Zugauslastungen zur Verfügung.[4]
Die Nutzer von Omio.com können Reiseverbindungen zu mehr als 100.000 Zielen buchen.[5] Die Plattform finanziert sich durch Vermittlungsprovisionen, die die beteiligten Verkehrsunternehmen auszahlen.[6] Omio.com ist auch als Mobile App nutzbar und wurde vor Beginn der Coronakrise nach Unternehmensangaben von 27 Millionen Menschen monatlich aufgerufen.[7]
Unternehmen
BearbeitenDas Unternehmen zählt zu den „wertvollsten Tech-Firmen Deutschlands“, hat seinen offiziellen Sitz aber im als Steueroase bekannten US-Bundesstaat Delaware und firmiert dort als GoEuro Corp.[7] 2019 überschritt der geschätzte Unternehmenswert erstmals eine Milliarde US-Dollar.[8]
Das deutsche Unternehmen GoEuro Travel GmbH[9] beschäftigt am Berliner Senefelderplatz, Schönhauser Allee 180, etwa 360 Mitarbeiter (Stand September 2020).[4]
Geschichte
BearbeitenDas Projekt GoEuro wurde im April 2012 von dem indischen Unternehmer Naren Shaam in Berlin gegründet,[10] der zuvor in New York City tätig war.[11] Im Mai 2013 ging die Website online und ermöglichte dem Nutzer, die Reisezeiten und Preise verschiedener Verkehrsverbindungen miteinander zu vergleichen. Berücksichtigt wurden zunächst Bus-, Bahn- und Flugreisen in Deutschland und Großbritannien.[1]
Bis 2018 erhielt das Unternehmen in mehreren Finanzierungsrunden insgesamt rund 300 Millionen Dollar Wagniskapital.[12][13] Die Zahl der beteiligten europäischen Verkehrsbetriebe lag 2014 bei über 150 in sieben Ländern[14] und stieg 2016 auf über 500.[15] 2018 waren über die Website Verkehrsmittel in 36 europäischen Ländern verfügbar. Drei Viertel der monatlich 27 Millionen Nutzer suchten per Smartphone auf der Seite.[13]
Seit Februar 2019 tritt das Unternehmen unter dem Markennamen Omio auf. Hintergrund sind Ambitionen auf eine internationale Expansion der Reiseplattform nach Asien, Lateinamerika und die USA.[2] Ende 2019 übernahm Omio die australische Reiseplattform Rome2rio. Seit Anfang 2020 ist Omio in Nordamerika aktiv und bietet Verkehrsverbindungen in den USA und Kanada an.[16] Wie große Teile der internationalen Tourismusbranche ist auch Omio von Umsatzeinbrüchen während der Coronakrise betroffen.[17] Dennoch bekam das Unternehmen Mitte 2020 eine weitere Finanzierung in Höhe von 100 Millionen Dollar durch ausländische Investoren.[18]
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Jürgen Stüber: Reise-App bietet Preisvergleich für Luft, Schiene und Straße. In: WELT kompakt. Nr. 99, 27. Mai 2013, S. 23.
- ↑ a b c Steffen Ermisch: GoEuro: Reiseportal soll mit neuem Namen durchstarten. Wirtschaftswoche online, 14. Februar 2019, abgerufen am 10. Februar 2021.
- ↑ Startup: Berliner Travel-App Omio expandiert nach Nordamerika. t3n, 17. Januar 2020, abgerufen am 10. Februar 2021.
- ↑ a b Manuel Heckel: Omio: Großes Ticket, große Gegner. Wirtschaftswoche online, 10. September 2020, abgerufen am 10. Februar 2021.
- ↑ Start-up Omio hat mit Börsengang keine Eile. In: Börsen-Zeitung. Nr. 107, 6. Juni 2020, S. 1.
- ↑ Dieter Fockenbrock: Von Bangalore nach Berlin. In: Handelsblatt. Nr. 238, 9. Dezember 2015, S. 24.
- ↑ a b Christoph M. Kluge: Abfahren mit Klick. In: Der Tagesspiegel. 4. März 2020, S. 14.
- ↑ GoEuro ist nun auch ein Unicorn. Deutsche Startups, 23. Januar 2019, abgerufen am 10. Februar 2021.
- ↑ GoEuro. Abgerufen am 10. Februar 2021.
- ↑ Corinna Visser: Ein Gründer aus Bangalore. In: Der Tagesspiegel. 21. April 2013, S. 23.
- ↑ Podcast mit Naren Shaam, Founder and CEO at Omio. In: MyGrandStory. 21. September 2021, abgerufen am 12. Februar 2022 (englisch).
- ↑ Jürgen Knoblach: Go Euro sichert sich über 60 Millionen Euro. In: Berliner Zeitung. 6. Oktober 2016, S. 9.
- ↑ a b Investoren fliegen auf Berliner Go Euro. In: Börsen-Zeitung. Nr. 204, 24. Oktober 2018, S. 13.
- ↑ Google-Technikchef geht zu Reiseportal. In: Handelsblatt. Nr. 30, 12. Februar 2015, S. 46.
- ↑ Jürgen Knoblach: Go Euro sichert sich über 60 Millionen Euro. In: Berliner Zeitung. 6. Oktober 2016, S. 9.
- ↑ Dieter Fockenbrock: Omio geht nach Nordamerika. In: Handelsblatt. Nr. 10, 15. Januar 2020, S. 27.
- ↑ Lisa Ksienrzyk, Hannah Scherkamp: So heftig trifft die Corona-Krise die Reise-Startups. Business Insider, 15. April 2020, abgerufen am 10. Februar 2021.
- ↑ Alex Hofmann: Reiseplattform Omio bekommt 84 Millionen Euro. Business Insider, 19. August 2020, abgerufen am 10. Februar 2021.