Oberniedergeburth

Bürgermeisterei und Gemeinde im Kreis Gladbach in der preußischen Rheinprovinz

Oberniedergeburth war der Name einer bis 1835 bestehenden Bürgermeisterei sowie einer anschließend bis 1858 bestehenden Gemeinde im Kreis Gladbach in der preußischen Rheinprovinz. Das Gebiet von Oberniedergeburth gehört heute zur Stadt Mönchengladbach in Nordrhein-Westfalen.

Name Bearbeiten

Der Name Oberniedergeburth bezeichnete kein Dorf, sondern ursprünglich einen historischen Steuerbezirk, ähnlich wie Unterniedergeburth und Obergeburth. Der Wortbestandteil -geburth leitet sich vom Begriff bühren (= erheben, einfordern) ab, der in dem Wort „Gebühr“ enthalten ist.

Geschichte Bearbeiten

Das Gebiet von Oberniedergeburth gehörte bis zur Franzosenzeit zum Herzogtum Jülich. Von 1798 bis 1814 standen alle linksrheinischen Gebiete unter französischer Herrschaft. Während dieser Zeit wurde nach französischem Vorbild die Mairie Oberniedergeburth eingerichtet, die zum Kanton Neersen im Arrondissement Krefeld des Rur-Departements gehörte.[1] Nachdem 1814 der gesamte Niederrhein auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeschlagen worden war, kam Oberniedergeburth 1816 zum neuen Kreis Gladbach im Regierungsbezirk Düsseldorf. Aus der Mairie der Franzosenzeit wurde die preußischen Bürgermeisterei Oberniedergeburth.[2][3]

Im Zuge einer Gebietsreform im Kreis Gladbach wurde die Bürgermeisterei Oberniedergeburth am 1. Januar 1836 aufgehoben und zu einer Gemeinde in der Bürgermeisterei München-Gladbach herabgestuft.[4][5]

Oberniedergeburth wurde 1858 in die Stadt München-Gladbach eingegliedert und erlosch damit auch als Gemeinde.[6]

Umfang Bearbeiten

Zu Oberniedergeburth gehörten die Orte bzw. Bauerschaften Bungt, Buscher, Eicken, Fliesch, Harterbroich, Pesch, Lüpelsend, Lürrip und Uedding.[3] Uedding gehörte ab 1836 zur Bürgermeisterei Neuwerk.[5]

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Jahr Einwohner Quelle
1816 2503 [7]
1828 3242 [8]
1834 2843 [5]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. GenWiki: Kanton Neersen
  2. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf 1816, S. 14
  3. a b Die Rheinprovinz der preussischen Monarchie, Zusammensetzung der Bürgermeistereien im Kreis Gladbach bis 1835
  4. Amtsblatt der Regierung zu Düsseldorf 1835, S. 125
  5. a b c Johann Georg von Viebahn: Statistik und Topographie des Regierungs-Bezirks Düsseldorf. 1836, S. 133 ff., abgerufen am 5. Mai 2023.
  6. Amtsblatt der Regierung zu Düsseldorf 1858, S. 597
  7. Beschreibung des Regierungsbezirkes Düsseldorf (1817)
  8. Amtsblatt der Regierung zu Düsseldorf 1829, S. 122

Koordinaten: 51° 13′ N, 6° 27′ O