Ein Niederlandismus ist ein aus dem Niederländischen stammendes Lehn- oder Fremdwort.

Niederlandismen im Deutschen Bearbeiten

Eine Auswertung von etymologischen Wörterbüchern ergab, dass niederländische Entlehnungen ins Deutsche im 11. Jahrhundert einsetzen und je nach Datengrundlage bis zu 1,66 % aller ins Deutsche entlehnten Wörter ausmachen. Unter den Sprachen, die das Deutsche mit Entlehnungen bereichert haben, liegt das Niederländische an 7. Stelle.[1] Als frühe Beispiele, die aus dem Niederländischen stammen oder wenigstens über diese Sprache ins Deutsche gelangten, kann man „Ritter“ (12. Jahrhundert) und „Revier“ (13. Jahrhundert) nennen.[2] Ihre Zunahme erfolgt gemäß dem Piotrowski-Gesetz.

Literatur Bearbeiten

  • Karl-Heinz Best, Gabriel Altmann: Untersuchungen zur Gesetzmäßigkeit von Entlehnungsprozessen im Deutschen. In: Folia Linguistica Historica 7, 1986, S. 31–41.
  • Karl-Heinz Best: Wo kommen die deutschen Fremdwörter her? In: Göttinger Beiträge zur Sprachwissenschaft 5, 2001, 7–20.
  • Helle Körner: Zur Entwicklung des deutschen (Lehn-)Wortschatzes. In: Glottometrics 7, 2004, 25–49 (PDF Volltext).
  • Karl-Heinz Best: Quantitative Untersuchungen zum Niederdeutschen und Niederländischen. In: Göttinger Beiträge zur Sprachwissenschaft 13, 2006, 51–71. (Vergleich der Dynamik der Entlehnungen aus dem Englischen, Niederdeutschen und Niederländischen S. 67–68.)

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Körner, S. 30.
  2. Siehe die entsprechenden Stichwörter in: Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Elmar Seebold. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. de Gruyter, Berlin/ New York 2002. ISBN 3-11-017472-3.