Vorlage:Infobox See/Wartung/SeelängeVorlage:Infobox See/Wartung/Seebreite

Naturbad Südwest
Kiesgrube
Naturbad Leipzig-Südwest, 2013
Geographische Lage Großzschocher, Leipzig, Sachsen, Deutschland
Zuflüsse Grundwasser
Abfluss Grundwasser
Daten
Koordinaten 51° 17′ 26,9″ N, 12° 18′ 59,2″ OKoordinaten: 51° 17′ 26,9″ N, 12° 18′ 59,2″ O
Naturbad Leipzig-Südwest (Sachsen)
Naturbad Leipzig-Südwest (Sachsen)
Fläche 4,4 ha[1]

Das Naturbad Leipzig-Südwest ist eine Badeanlage im Leipziger Ortsteil Großzschocher, welche offiziell zwischen 1970 und 2004 bestand. In Leipzig ist das an der Dieskaustraße 292 gelegene Naturbad auch unter der Bezeichnung Kiesgrube bekannt.[2]

Geschichte Bearbeiten

Zwischen den Leipziger Stadtteilen Windorf und Knautkleeberg, zur Gemarkung Windorf gehörend, befand sich eine etwa 2 Hektar[2] große Kiesgrube, die sich nach deren Aufgabe in den 1960er Jahren mit Grundwasser gefüllt hatte und zu dem Zeitpunkt schon als Badesee genutzt wurde.[3] Am 29. Mai 1968[4] erfolgte der Spatenstich für die Umgestaltung der Anlage zu einem Naherholungsgebiet, um die städtischen Freibäder zu entlasten. Das Vorhaben wurde größtenteils von Überschüssen der DDR-Lottogesellschaft VEB Zahlenlotto, die ihren Sitz in Leipzig hatte, finanziert. Verantwortlich für Planung und Ausführung waren im Rahmen der Volkswirtschaftlichen Masseninitiative (VMI) Angehörige des VEB Gießereianlagen Leipzig.[2]

In den folgenden zwei Jahren wurden Böschungen abgeflacht sowie Grünflächen und Liegewiesen angelegt.[5] Der eigentliche Strand entstand an der Westseite des Sees, hier wurden auch eine Selbstbedienungsgaststätte mit etwa 200 Freisitzplätzen, ein Spielplatz, Umkleidekabinen und Toilettenanlagen errichtet. 1970 wurde die Anlage unter dem Namen Naturbad Südwest eingeweiht. Nachdem mit der Flutung des südöstlich gelegenen Cospudener Sees begonnen wurde, hob sich der Wasserspiegel im Naturbad um etwa 10 Meter an, Großteile des Strandes verschwanden im See. 2003 gab die Gaststätte ihren Betrieb auf, ein Jahr später stufte die Stadt das Areal als Landschaftssee ein. Das Baden erfolgt seitdem auf eigene Gefahr, der See wird auch als Angelgewässer genutzt.[2]

Im Frühjahr 2010 wurde am nördlichen Ende des Sees der sogenannte Klimawald mit neuen Bäumen angelegt. Die 5 Hektar große Aufforstung soll zukünftig als Klimaschutzmaßnahme der Stadt den Kohlendioxid-Anteil in der Luft verringern.[6] Seit 2015 sind weitere Kompensationsmaßnahmen für den aktuell etwa 4,4 Hektar[1] großen See geplant, außerdem soll durch die Stadt Leipzig ein Entwicklungskonzept für die künftige Nutzung des Areals erstellt werden.[7][8]

Literatur Bearbeiten

  • Windorf. Eine historische und städtebauliche Studie. PRO Leipzig, Leipzig 1995.
  • Leipzig geht baden. Vom Pleißestrand zum Neuseenland, hrsg. vom Förderverein Sächsisches Sportmuseum e.V. und Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig/Sportmuseum Leipzig. PRO Leipzig, Leipzig 2004, ISBN 978-3-936508-06-2, S. 161.
  • Ingolf Bauer: Von der Badestelle in der Elster bis zur Volksschwimmhalle – Bäder im Wandel der Zeit. In: Großzschocher-Windorf. Aus der Geschichte eines Leipziger Ortsteils, hrsg. von der Interessengemeinschaft "Chronik Großzschocher-Windorf" und dem PRO Leipzig e.V., PRO Leipzig, Leipzig 2005, ISBN 3-936508-11-9, S. 74–76.
  • Mathias Orbeck: Die vergessene Oase – das Naturbad Südwest. In: Leipziger Volkszeitung vom 25. April 2014, S. 17.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Mathias Orbeck 2014.
  2. a b c d Leipzig geht baden 2004.
  3. Ingolf Bauer 2005, S. 75.
  4. Windorf. Eine historische und städtebauliche Studie 1995, S. 20.
  5. Ingolf Bauer 2005, S. 76.
  6. Klimaschutz - Praktische Beispiele. Beispiel für Kompensationsmaßnahmen: Projekt Klimawald. In: leipzig.de. Abgerufen am 20. Juli 2018.
  7. Vorlage - VI-F-03984 für die Leipziger Ratsversammlung am 12. April 2017. In: Ratsinformationssystem der Stadt Leipzig. 24. März 2017, abgerufen am 20. Juli 2018.
  8. Vorlage - VI-F-03984-AW-01 (Antwort auf die Vorlage VI-F-03984). In: Ratsinformationssystem der Stadt Leipzig. 24. April 2017, abgerufen am 20. Juli 2018.