Nakielno (deutsch Klein Nakel, früher Nakel[1]) ist ein Dorf in der Landgemeinde (Gmina) Wałcz (Deutsch Krone) im Powiat Wałecki (Deutsch Kroner Kreis) der polnischen Woiwodschaft Westpommern.

Geographische Lage

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Das Kirchdorf liegt im Netzedistrikt des ehemaligen Westpreußen, an der Nakeler Lanke, einem südöstlichen Ausläufer des Großen Böthin-Sees, etwa zwölf Kilometer westlich von Wałcz (Deutsch Krone) und 14 Kilometer nordöstlich von Tuczno (Tütz).

Geschichte

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Dorfkirche, bis 1945 Pfarrkirche der katholischen Gemeinde Klein Nakel (Aufnahme 2006)

Ältere Ortsbezeichnungen sind Nakielno (1461) und Nakyelno (1468). Zum Zeitpunkt der preußischen Inbesitznahme gehörte das Dorf dem Grafen Scoraczewski, der auf Storchnest saß.[2] Grundherr um 1783 war ein Lieutenant von Sack.[1] 1805 war ein von Borne Besitzer von Nakel; das Gut war auf 38.000 Taler abgeschätzt.[2]

Um 1930 hatte die Gemeinde Klein Nakel vier Wohnplätze:[3]

  • Falkenhayn
  • Klein Nakel
  • Pilow
  • Rehberg

Im Jahr 1945 gehörte Klein Nakel zum Landkreis Deutsch Krone im Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreußen der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Klein Nakel war Sitz des Amtsbezirks Klein Nakel.

Im Februar 1945 wurde Klein Nakel von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde die Region seitens der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit ganz Hinterpommern und der südlichen Hälfte Ostpreußens – militärische Sperrgebiete ausgenommen – der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es wanderten nun Polen zu. Klein Nakel wurde unter der polnischen Ortsbezeichnung „Nakielno“ verwaltet. Die einheimische Bevölkerung wurde von der polnischen Administration aus Klein Nakel vertrieben.

Demographie

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Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1783 adliges Dorf und Vorwerk nebst einer katholischen Kirche und einer Ziegelei, im Netzedistrikt, Kreis Krone, 32 Feuerstellen (Haushaltungen)[1]
1818 269 Hauptgut, adlige Besitzung, Mutterkirche[4]
1910 669 am 1. Dezember, davon 300 im Dorf (59 Evangelische, 241 Katholiken) und 369 im Gutsbezirk (254 Evangelische, 115 Katholiken)[5]
1925 630 darunter 309 Evangelische und 321 Katholiken[3]
1933 605 [6]
1939 537 [6]

Die Protestanten des Dorfs gehörten zur Pfarrei Lüben.[7]

Die katholische Pfarrkirche des Dorfs war 1641 eine Filiale von Tütz.[2]

Literatur

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  • Klein Nakel, Dorf und Rittergut, Kreis Deutsch Krone, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Klein Nakel (meyersgaz.org).
  • Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867, S. 236–237 (Google Books).
  • Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 472 (Google Books).
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Commons: Nakielno – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Anhang (mit neu beginnender Seitenzählung): Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, Marienwerder 1789, S. 152 (Google Books).
  2. a b c Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867, S. 236–237 (Google Books).
  3. a b Die Gemeinde Klein Nakel im ehemaligen Kreis Deutsch Krone in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
  4. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 3: Kr–O, Halle 1822, S. 294, Ziffer 91 (Google Books).
  5. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 3. Kreis Deutsch Krone, S. 14–15, Ziffer 44 (Google Books), und S. 16–17, Ziffer 117 (Google Books).
  6. a b Michael Rademacher: Deutschkrone. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 468 (Google Books).

Koordinaten: 53° 16′ N, 16° 18′ O