Nadia Harbeck

deutsche Gynäkologin und Hochschullehrerin

Nadia Harbeck (geboren in München) ist eine deutsche Gynäkologin und Hochschullehrerin an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Werdegang Bearbeiten

Harbeck studierte von 1983 bis 1989 Humanmedizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Im Jahr 1992 erhielt sie die Approbation als Ärztin. Sie promovierte 1993 unter Wolfgang Eiermann zu Tumorzellen im Knochenmark bei Brustkrebspatientinnen an der LMU München.[1] Im Jahr 1998 habilitierte sie sich für Gynäkologie und Geburtshilfe an der Technischen Universität München bei Heinz Höfler zur Tumormarkern bei Brustkrebs und wurde Fachärztin für Frauenheilkunde.[2][3] Von 1999 bis 2002 leitete sie eine Nachwuchsforschergruppe an der TU München. Von 2000 bis 2009 war sie erst Oberärztin und anschließend leitende Oberärztin an der Frauenklinik der TU München. Von 2005 bis 2009 war sie auch Mitglied der Ethikkommission der Medizinischen Fakultät der TU München.

Von 2009 bis 2011 leitete sie das Brustzentrum und die Onkologische Ambulanz und Studienzentrale der Frauenklinik des Universitätsklinikum der Universität zu Köln. Sie war Mitglied im Vorstand des Centrum für Integrierte Onkologie (CIO) und Zentrum für klinische Studien (ZKS) und Mitglied der Ethikkommission des Universitätsklinikums Köln. Im Jahr 2009 erlangte sie die Zusatzbezeichnung „Medikamentöse Tumortherapie“ der Bayerischen Landesärztekammer.

Seit 2011 ist Harbeck Professorin für Konservative Onkologie und leitet sowohl das Brustzentrum, als auch die Onkologische Tagesklinik der Frauenklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit 2012 ist sie im Vorstand des Comprehensive Cancer Center und seit 2016 Mitglied des Ethikbeirats der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Sie ist Mitglied in mehreren nationalen und internationalen Mammakarzinom-Expertengremien, berufenes Mitglied in den internationalen Leitliniengremien zum Mammakarzinom (St. Gallen Konsensus für frühes Mammakarzinom und Advanced Breast Cancer Conference für fortgeschrittenes Mammakarzinom), Scientific Director der Westdeutschen Studiengruppe, Beiratsmitglied bei Brustkrebs Deutschland e.V. und Vorstandsmitglied der European Organization for Research and Treatment of Cancer (EORTC).[4][5][6][7]

Forschung Bearbeiten

Harbeck ist Expertin für Mammakarzinom (Brustkrebs) und gynäkologische Onkologie. Sie forscht an personalisierten Therapien bei Brustkrebs, leitet mehrere große Phase III-Studien und erstellt evidenz-basierte Richtlinien für die Behandlung von Brustkrebs. Sie arbeitet daran, nicht nur die Heilungs- und Überlebenschancen, sondern auch die Verträglichkeit der derzeit verfügbaren Therapien zu verbessern.

Harbeck konnte mehrere Biomarker identifizieren, die bei einer frühzeitigen, genetischen Analyse eine auf die Patienten und Patientinnen zugeschnittene Therapie ermöglichen. Sie hält mehrere Patente, unter anderem für Biomarkern, die den Therapieerfolg mit verschiedenen Chemotherapeutika vorhersagen.

Auszeichnungen Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. N. Harbeck, M. Untch, L. Pache, W. Eiermann: Tumour cell detection in the bone marrow of breast cancer patients at primary therapy: results of a 3-year median follow-up. In: British Journal of Cancer. 69, 1994, S. 566, doi:10.1038/bjc.1994.103.
  2. N. Harbeck, P. Dettmar, C. Thomssen, U. Berger, K. Ulm, R. Kates, H. Höfler, F. Jänicke, H. Graeff, M. Schmitt: Risk-group discrimination in node-negative breast cancer using invasion and proliferation markers: 6-year median follow-up. In: British Journal of Cancer. 80, 1999, S. 419, doi:10.1038/sj.bjc.6690373.
  3. Nadia Harbeck, Christoph Thomssen, Ursula Berger, Kurt Ulm, Ronald E. Kates, Heinz Höfler, Fritz Jänicke, Henner Graeff, Manfred Schmitt: Invasion marker PAI‐1 remains a strong prognostic factor after long‐term follow‐up both for primary breast cancer and following first relapse. In: Breast Cancer Research and Treatment. 54, 1999, S. 147, doi:10.1023/A:1006118828278.
  4. A.S. Coates, E.P. Winer, A. Goldhirsch, R.D. Gelber, M. Gnant, M. Piccart-Gebhart, B. Thürlimann, H.-J. Senn, Fabrice André, José Baselga, Jonas Bergh, Hervé Bonnefoi, Harold Burstein, Fatima Cardoso, Monica Castiglione-Gertsch, Alan S. Coates, Marco Colleoni, Giuseppe Curigliano, Nancy E. Davidson, Angelo Di Leo, Bent Ejlertsen, John F. Forbes, Viviana Galimberti, Richard D. Gelber, Michael Gnant, Aron Goldhirsch, Pamela Goodwin, Nadia Harbeck, Daniel F. Hayes, Jens Huober, Clifford A. Hudis, James N. Ingle, Jacek Jassem, Zefei Jiang, Per Karlsson, Monica Morrow, Roberto Orecchia, C. Kent Osborne, Ann H. Partridge, Lorena de la Peña, Martine J. Piccart-Gebhart, Kathleen I. Pritchard, Emiel J.T. Rutgers, Felix Sedlmayer, Vladimir Semiglazov, Zhi-Ming Shao, Ian Smith, Beat Thürlimann, Masakazu Toi, Andrew Tutt, Giuseppe Viale, Gunter von Minckwitz, Toru Watanabe, Timothy Whelan, Eric P. Winer, Binghe Xu: Tailoring therapies—improving the management of early breast cancer: St Gallen International Expert Consensus on the Primary Therapy of Early Breast Cancer 2015. In: Annals of Oncology. 26, 2015, S. 1533, doi:10.1093/annonc/mdv221.
  5. Ansprechpartner | Über uns | Westdeutsche Studiengruppe. Abgerufen am 27. November 2020.
  6. Brustkrebs Deutschland e.V. Beirat. Abgerufen am 27. November 2020 (deutsch).
  7. Committees. Abgerufen am 27. November 2020 (amerikanisches Englisch).
  8. Claudia von Schilling Foundation. Abgerufen am 25. November 2020.
  9. Krebspatienten-Preis 2015. Abgerufen am 25. November 2020.
  10. ESMO: ESMO Lifetime Achievement Award. Abgerufen am 25. November 2020 (britisches Englisch).