Die sechs Dampflokomotiven der Bauart C 2/2 der Schweizerischen Nordostbahn (NOB), wurden 1864 von Maffei in München hergestellt.

C 2/2 (Umbau in D 2/2)
Nummerierung: NOB 40–45
SBB 3094–3099
Anzahl: 6
Hersteller: Maffei
Baujahr(e): 1864
Achsformel: B
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 12.410 mm
Fester Radstand: 2.438 mm
Dienstmasse mit Tender: 40,7 t (44,5 t Umbau)
Reibungsmasse: 21,9 t (24,5 t Umbau)
Treibraddurchmesser: 1.676 mm (1.390 mm Umbau)
Steuerungsart: innenliegend
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 381 mm
Kolbenhub: 609 mm
Kesselüberdruck: 10 bar
Anzahl der Heizrohre: 171 (164 Umbau)
Heizrohrlänge: 3.500 mm (3.420 mm Umbau)
Rostfläche: 1,10 m²
Strahlungsheizfläche: 6,70 m³ (6,10 m³ Umbau)
Verdampfungsheizfläche: 87,60 m² (93,10 m² Umbau)
Wasservorrat: 8,3 m³ (9,0 m³ Umbau)
Brennstoffvorrat: 2,5 t Kohle (3,0 t Umbau)
Zugbremse: ab 1887–89 Schleiferbremse
ab 1893 Westinghouse
Geschwindigkeitsmesser: 55 km/h Umbau
Steuerung: Gooch

Diese Maschinen wurden von der NOB für Zürich–Zug–Luzern-Bahn beschafft, bei der die Schweizerische Nordostbahn den Betrieb durchführte. Die NOB übernahm 1892 die Zürich–Zug–Luzern–Bahn endgültig. Aus diesem Grund waren die Lokomotiven in das Nummernschema der NOB eingereiht.

Technisches

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Ursprüngliche C 2/2 Nr. 42, nun als SBB-Lok Nr. 3096, im Depot F Zürich

Infolge des Konstruktionsproblems bei der D 2/2 und der dadurch verminderten Höchstgeschwindigkeit dieser Lok wurden 1864 für den Personenzugsdienst von der Lokomotivfabrik Maffei in München 6 Dampflokomotiven geliefert. Es handelte sich um zweiachsige, 22 Tonnen schwere Lokomotiven mit einem zweiachsigen Tender. Der Achsstand der Maschinen betrug 2440 mm. Beide Achsen befanden sich vor der Feuerbüchse, dies auch wegen der zwischen dem Aussenrahmen angebrachten Steuerung. Dies bewirkte einen recht grossen hinteren Überhang, weshalb die Höchstgeschwindigkeit konstruktionsbedingt auf 55 km/h beschränkt werden musste. Damit erreichte auch diese Maschinen nicht die gewünschte Geschwindigkeit von 65 km/h, nach der sie trotzdem eingeordnet wurden.

Der Kessel lag 1730 mm über der Schienenoberkante. Der erste Kessel war aus Gussstahlblech gefertigt, die Feuerbüchse bestand aus Kupfer. Der Ersatzkessel war von der Bauart Maey. Das Treibwerk war ausserhalb des Rahmens angeordnet, die dafür notwendigen Antriebskurbeln waren nach Hall’scher verkürzter Bauart als Langhalskurbeln ausgebildet. Die Steuerung war in der Bauart Gooch innerhalb des Rahmens angeordnet, was eine Seltenheit bei Dampflokomotiven in der Schweiz war. Dadurch ergab sich ein nicht gerade vorteilhafter langer Dampfweg. Auch die Schieberschubstange musste bogenförmig um die Vorderachse geführt werden. Es waren zwei Sandkästen auf dem Umlaufblech vorhanden. Die Tragfedern standen über dem Rahmen, die vorderen Stützen der Federn der Vorderachse waren mit Winkelhebel und Zugstange unterhalb des Stossbalkens miteinander verbunden.

Die Spindelbremse wirkte nur auf die Tenderachsen und war achtklötzig ausgeführt. Der Tender hatte einen Aussenrahmen und die Tragfedern standen über den Achsen aussen am Rahmen. Um 1887–89 wurde eine Schleiferbremse eingebaut. Sie wurde 1893 durch eine der Westinghouse-Brermse ersetzt wurde die wie ihre Vorgängerin nur auf den Tender wirkte.

Umbau in D 2/2

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Nach Umbau zur NOB D 2/2 Nummer 356

Wegen der Reduktion der Höchstgeschwindigkeit war der Treibraddurchmesser für die 12 Promille Steigungen im Verhältnis zur Maschinenleistung zu gross. Deshalb wurden die Lokomotiven in der NOB-Werkstätte Zürich umgebaut.

Beim Umbau wurden die 1676 mm grossen Räder gegen solche mit einem Durchmesser von 1390 mm ersetzt. Zugleich wurde der Kessel gegen einen mit einer Feuerbüchse der Bauart Maey ersetzt. Auch an Tragfedern, Umlaufblech, Radkästen und Führerhaus fanden verschiedene Veränderungen statt. Die Umbaukosten werden für jede Maschine mit 35 500 Schweizer Franken angegeben. Der Umbau war ein Erfolg, denn danach galt sie als sparsame Maschine.

Nummerntabelle

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NOB
bis 1879
NOB
1879–1895
NOB
1895–1902
SBB
ab 1902
Name Fabrik-
nummer
Baujahr Hersteller Umbau
2. Kessel
Ausrangiert
40 111 355 3094 Luzern 474 1864 Maffei 1883 1906
41 112 356 3095 Zug 475 1864 Maffei 1877 1905
42 113 357 3096 Altorf 476 1864 Maffei 1877 1905
43 114 358 3097 Schwyz 477 1864 Maffei 1884 1906
44 115 359 3098 Stanz 478 1864 Maffei 1879 1905
45 116 360 3099 Sarnen 479 1864 Maffei 1879 1906

Betriebliches

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Bis zur Übernahme durch die NOB (1892) dienten die Lokomotiven auf der Strecke der Zürich–Zug–Luzern-Bahn. Auch danach waren sie noch auf ihrer Heimstrecke anzutreffen. Ihr Gnadenbrot verdienten sie sich aber auf der Linthtalstrecke.

Bei den SBB waren sie der Hauptwerkstätte Zürich und somit dem Kreis III zugeteilt.

  • Alfred Moser: Der Dampfbetrieb der Schweizerischen Eisenbahnen 1847–1966. 4. nachgeführte Auflage, Birkhäuser, Stuttgart 1967. S. 86ff