Musculus infraspinatus

Skelettmuskel der oberen Extremität

Der Musculus infraspinatus (lateinisch für „Untergrätenmuskel“) ist einer der Schultermuskeln des Oberarms. Er wird teilweise vom Musculus deltoideus verdeckt. Zusammen mit dem Musculus supraspinatus, dem Musculus teres minor und dem Musculus subscapularis bildet er beim Menschen die Rotatorenmanschette, die den Kopf des Oberarmknochens in der Gelenkpfanne des Schulterblatts hält. Unter der Ansatzsehne liegt ein Schleimbeutel, die Bursa subdeltoidea.[1] Bei Arbeits- oder Jagdhunden kommt es nach wiederholten Mikrotraumen gelegentlich zu einer Infraspinatus-Kontraktur.[2]

Musculus infraspinatus
Schultermuskulatur mit M. infraspinatus (8)
Ursprung
Fossa infraspinata des Schulterblatts
Ansatz
Tuberculum majus bzw. Facies musculi infraspinati des Humerus
Funktion
Adduktion, Abduktion und Außenrotation des Arms
Innervation
Nervus suprascapularis
Spinale Segmente
C5, C6

Funktion Bearbeiten

Der Musculus infraspinatus bewirkt das seitliche Abspreizen des Armes (Abduktion) und die Gegenbewegung, das seitliche Herziehen des Armes (Adduktion). Die Hauptaufgabe besteht in der Außenrotation des Arms.

Bei den vierfüßigen Säugetieren ist im Schultergelenk die Beweglichkeit nach außen deutlich eingeschränkt, so dass hier nur noch Beugung und Streckung möglich sind. Neben der Beugung im Schultergelenk fungiert der Musculus infraspinatus als elastisches Seitenband und verhindert das seitliche Ausweichen des Schultergelenks.

Siehe auch Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Jutta Hochschild: Strukturen und Funktionen begreifen: funktionelle Anatomie, therapierelevante Details. 1. Grundlagen zur Wirbelsäule, HWS und Schädel, BWS und Brustkorb, obere Extremität. Georg Thieme, Stuttgart 2005, ISBN 3131104236, 9783131104236, S. 103.
  2. Philipp Schmierer: Muskel- und Sehnenerkrankungen der Schulter des Hundes. In: Kleintierpraxis Band 68, Nummer 8, 2023, S. 402–403.