Molekulare Gitarre

Experiment zu molekularen Nanomaschinen

Dustin W. Carr aus der Arbeitsgruppe von Professor Harold G. Craighead entwickelte 1997 die molekulare Gitarre (oder Nanogitarre) in der Cornell Nanofabrication-Fakultät als humorvolle und erfolgreiche Idee zur Präsentation der Nanotechnologie.[1] Ob die molekulare Gitarre als tatsächliche Gitarre einzustufen ist, ist umstritten.[2][3] Die Länge der molekularen Gitarre beträgt 10 Mikrometer, was einem Zwanzigstel der Dicke eines menschlichen Haares gleichkommt. Die sechs Saiten sind jeweils 50 Nanometer dick. Die gesamte Gitarrengröße entspricht der eines durchschnittlichen Erythrozyten. Die molekulare Gitarre besteht aus kristallinem Silizium, wurde mittels Elektronenstrahllithografie durch einen Laser geformt und ist durch winzige Laser in einem Elektronenmikroskop spielbar. Die Tonhöhe der Gitarre ist 17 Oktaven höher als klassische Gitarren,[4] weshalb der von dieser Gitarre erzeugte Schall auch bei großer Verstärkung nicht vom Ohr gehört werden kann.[5]

Quellen Bearbeiten

  1. J. Payne, M. Phillips: The World’s Best Book. Running Press, 2009, ISBN 978-0-7624-3755-9, S. 109.
  2. J. Schummer, D. Baird: Nanotechnology Challenges: implications for philosophy, ethics and society. World Scientific, 2006, ISBN 981-256-729-1, S. 50–51.
  3. A. Nordmann: Noumenal Technology: Reflections on the incredible tininess of nano. In: Techne: Research in Philosophy and Technology. 8(3), 2005. (akademik.unsri.ac.id (Memento des Originals vom 21. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.akademik.unsri.ac.id, abgerufen am 15. August 2010.
  4. Anm. 17 Oktaven höher entspricht einer Multiplikation der Frequenz um 217 = etwa 130.000. Ein Ton oktavenmässig etwa in der Mitte des Hörbereichs des Menschen soll knapp 800 Hz Frequenz haben. Multipliziert mit 130.000 werden 100 MHz daraus kein Mensch oder Tier kann Ultraschall von so hoher Frequenz hören.
  5. The High and Low Notes of the Universe. In: Physics News Update. 659(3), 8. Oktober 2003. [1] lutherie.net, abgerufen am 15. August 2010.

Weitere Literatur Bearbeiten

  • K. Eric Drexler: Nanosystems, Molecular Machinery, Manufacturing and Computation. John Wiley and Son, Canada 1992, ISBN 0-471-57518-6, S. 254–257.
  • Douglas Mulhall: Our Molecular Future. Prometheus Books, Amherst, NY 2002, ISBN 1-57392-992-1.
  • Charles Piddock: Future Tech. Creative Media Applications, 2009, ISBN 978-1-4263-0468-2, S. 35–39.
  • Ted Sargent: The Dance of Molecules. Thunder’s Mouth Press, New York, NY 2006, ISBN 1-56025-809-8.
  • J. Storrs Hall: Nanofuture. Prometheus Books, Amherst, NY 2005, ISBN 1-59102-287-8, S. 9–10.

Weblinks Bearbeiten