Mittelbarer G-Raum
Konzept in der Theorie der Operator-Algebren
In der Mathematik ist der Begriff der mittelbaren Gruppenwirkung oder des mittelbaren G-Raums (engl. amenable action) besonders in der Theorie der Operatoralgebren von Bedeutung.
Definition
BearbeitenSei eine topologische Gruppe und ein messbarer G-Raum, d. h. ein Maßraum mit einer messbaren Gruppenwirkung. Ein invariantes Mittel auf ist ein lineares Funktional
mit und für , das invariant unter der Wirkung der Gruppe ist, für das also für alle und die durch definierte Funktion gilt.
Ein -Raum heißt mittelbar, wenn es ein invariantes Mittel gibt.
Beispiele
Bearbeiten- Wenn eine mittelbare Gruppe ist, dann ist jeder -Raum mittelbar.
- Eine freie Wirkung einer Gruppe ist genau dann mittelbar, wenn mittelbar ist.
- Die Wirkung einer hyperbolischen Gruppe auf ihrem Rand im Unendlichen ist mittelbar.
- Seien und lokalkompakte Gruppen. Wenn eine mittelbare Gruppe ist, dann ist die Wirkung jeder diskreten Untergruppe auf mittelbar.
Literatur
Bearbeiten- Robert Zimmer: Amenable ergodic Group actions and application to Poisson boundaries of random walks. J. Funct. Anal. 27 (1978), 350–372.
- C. Anantharaman-Delaroche, J. Renault: Amenable groupoids. Mit einem Vorwort von G. Skandalis und Anhang B von E. Germain. Monographies de L’Enseignement Mathématique 36, Genf 2000.
- N. P. Brown, N. Ozawa: C*-algebras and finite dimensional approximations. Graduate Studies in Mathematics, vol. 88, 2008.